Generationswechsel bei der Augsburger Dommusik: Auf Domkapellmeister Reinhard Kammler folgt zu Jahresbeginn 2020 der Augsburger Stefan Steinemann. Er wird auch die Augsburger Domsingknaben leiten. Er kennt sie von klein auf.
Mit fünf Jahren ist Stefan Steinemann bei ihnen in die musikalische Früherziehung gekommen und hat die Karriere eines Sängerknaben durchlaufen. Inzwischen ist er 26 Jahre alt, hat katholische Kirchenmusik, Gesang und Chorleitung an der Musikhochschule München studiert und an der Schola Cantorum in Basel seinen Master in Vokalkunst absolviert.
Reinhard Kammler geht zum 31. Dezember in den Ruhestand
Seinen künftigen Arbeitsplatz im Haus St. Ambrosius kennt er auch schon jahrelang. Seit 2012 war Stefan Steinemann Kammlers Assistent und ab März ist er bereits stellvertretender Domkapellmeister. Nach Mitteilung der Diözese sei Bischof Konrad Zdarsa gerne dem Wunsch von Domkapellmeister Kammler nachgekommen, dessen Zögling zum Nachfolger zu ernennen.
Reinhard Kammler, 64, wird zum 31. Dezember in den Ruhestand gehen. Bereits in seiner Studienzeit in München übernahm er Verantwortung für die 1976 neu gegründeten Augsburger Domsingknaben.
Über seine Verpflichtungen für die Dommusik hinaus konzertiert Kammler mit seinem Knabenchor im In- und Ausland, spielte Alben ein, arbeitet mit berühmten Opernhäusern, Orchestern und Dirigenten wie Sir Colin Davis, Kent Nagano, Valery Gergiev und Mariss Jansons zusammen. Besonders liegt ihm die individuelle, solistische Stimmbildung der Knaben am Herzen.
Stefan Steinemann singt als Altus in einer hohen Stimmlage
Kammler wurde erst Domorganist und 1995 Domkapellmeister. „Er hat eine kirchenmusikalische Ära geprägt“, würdigte ihn Bischof Zdarsa. Die Augsburger Domsingknaben seien sein Lebenswerk.
Stefan Steinemann ist selbst ein versierter Gesangssolist, er singt als Altus in einer hohen Stimmlage. Sie war in der Alten Musik sehr beliebt – ein Spezialgebiet des neuen Domkapellmeisters. Meriten hat er sich auch als Organist erworben.