Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

Augsburger Allgemeine Live: Bei den Kluftinger-Autoren Klüpfel und Kobr ist Schluss mit lustig

Augsburger Allgemeine Live

Bei den Kluftinger-Autoren Klüpfel und Kobr ist Schluss mit lustig

    • |
    Die beiden Kluftinger-Autoren Volker Klüpfel (links) und Michael Kobr waren zu Gast bei "Augsburger Allgemeine live".
    Die beiden Kluftinger-Autoren Volker Klüpfel (links) und Michael Kobr waren zu Gast bei "Augsburger Allgemeine live".

    Als 2003 der erste Kriminalroman rund um den Allgäuer Kommissar Kluftinger erschien, konnten seine beiden Autoren wohl kaum absehen, wie erfolgreich die Reihe werden würde. Heute, zehn Bücher und etwa 4,5 Millionen verkaufte Exemplare später, sind die Kluftinger-Väter Volker Klüpfel und Michael Kobr Stars in der deutschen Krimi-Szene. Ihr Kommissar klärt seine Mordfälle grantelnd, aber auch gewieft. Den Kluftinger liest man von Kempten bis Flensburg, von Saarbrücken bis Frankfurt an der Oder. Den Romanen folgten Hörbücher und Fernsehkrimis. Jetzt macht das Autoren-Duo allerdings Schluss mit lustig. Auf den Kluftinger folgt "Draußen" - ein Thriller in der deutschen Prepper-Szene. Prepper sind Menschen, die sich mit allen erdenklichen Maßnahmen - von Konservennahrung über Schutzunterkünfte bis hin zu Munitionsvorräten - auf große Katastrophen vorbereiten. Mit "Draußen" wechseln sie von den Allgäuer Alpen in den Brandenburger Forst, von der Kripo Kempten in den Berliner Politikbetrieb. Und die Hauptfigur ist diesmal kein älterer weißer Mann, sondern ein 17-jähriges Mädchen mit dunkler Hautfarbe. In ihrem 380-Seiten-Roman liefern die beiden Autoren nicht nur eine Rachestory, sondern auch einen Politthriller.

    Die Kluftinger-Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr liefern einen unterhaltsamen Abend

    Einen Thriller erleben die 300 Zuschauer im Kleinen Goldenen Saal nahe des Augsburger Doms zwar nicht, dafür aber einen äußerst unterhaltsamen "Augsburger Allgemeine Live"-Abend. Die beiden Gastgeber, Chefredakteur Gregor Peter Schmitz und Redakteurin Stefanie Wirsching, sowie die Autoren Klüpfel und Kobr sprechen unter dem Motto "Reden wir über Spannung" über die Faszination des Verbrechens, die Heimat Allgäu und vieles mehr.

    Gefragt, wie sie dazu kamen einen Thriller zu schreiben, erklärte Klüpfel: "Humor liegt uns aber es war fast befreiend, mal nicht auf eine Pointe hinarbeiten zu müssen." Man könne schließlich nicht jeden Tag Kässpatzen essen, fügt sein Mit-Autor Kobr hinzu und erntet die ersten Lacher des Abends - auf die noch viele weitere folgen. Klüpfel und Kobr spielen sich munter die Bälle zu und zeigen, warum ihr spezieller Kluftinger-Humor so gut ankommt. Dabei, sagen beide, sei Comedy nicht ihre Stärke. Kobr bezeichnet die Versuche der beiden in diesem Genre als "Entgleisungsphase".

    "Draußen", der neue Roman von Kobr und Klüpfel, wird verfilmt

    Als Taktlosigkeit dem Allgäu gegenüber bezeichnen die Autoren auch die bisherigen Kluftinger-Filme. Weil die gleichen Verantwortlichen auch bei einem möglichen Allgäu-Tatort dabei wären, komme das für sie nicht in Frage, erklärt Klüpfel. "Wir wollen kein falsches Bild von der Region Allgäu verbreiten, wie es in den Verfilmungen geschehen ist." Was aber nicht für den vergangene Woche erschienenen Thriller gilt. Wie Kobr gegen Ende der Veranstaltung erklärt, sei man in den finalen Gesprächen für eine Verfilmung von "Draußen". Mehr dürften sie allerdings noch nicht verraten.

    Offener zeigen sich die beiden Erfolgsautoren, wenn es um ihre Arbeitsweise geht: Jeden Morgen um 9.30 Uhr gibt es eine Videokonferenz, in der das Tagespensum besprochen wird. Jeder redigiert die Texte des anderen. "Früher waren wir da emotionaler", erzählt Kobr. "Mittlerweile geht es uns nur noch um die Sache, also das Buch." Das sei bei dem neuen Buch nicht anders gewesen, sagt Klüpfel. Nur, dass es eben in Brandenburg spielt, sie zu Recherchezwecken also auch die dortigen Urwälder besucht hätten.

    Kobr und Klüpfel werden weiterhin Kluftinger-Romane schreiben

    Die Herausforderung sei diesmal gewesen, eine gemeinsame Dramaturgie zu finden. Angst vor einer Verkaufsflaute hatten sie keine gehabt. "Verbrechen fasziniert", erklärt Klüpfel. "Da geht bei vielen die Maschine im Kopf los."

    Am Ende verraten die Autoren noch, dass sogar eine Niere nach ihrer Figur Kluftinger benannt wurde. Und - kein Scherz - der Mann mit der Kluftinger-Niere gibt sich im Publikum zu erkennen. Wie gut für solch große Fans, dass die Autoren schon weitere Kluftinger-Romane versprochen haben.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden