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Berlin
02.12.2019

Das Humboldt Forum ist ein Palast der Weltkulturen

Der überdachte Hof im wieder errichteten Berliner Stadtschloss.
Foto: Foto: Wolfgang Kumm, dpa

2019 sollte das Berliner Humboldt Forum eigentlich eröffnen. Aber es wird bis 2020 dauern, bis wieder Leben ins aufgebaute Hohenzollernschloss einzieht.

Eigentlich sollte das Humboldt Forum im wieder errichteten Berliner Stadtschloss noch im Humboldt-Jahr 2019, also spätestens in diesen Tagen, eröffnet werden. Doch außer einem Festakt zum 250. Geburtstag des weltläufigen Naturforschers im monumentalen Schlosshof gab es nicht. Das ehrgeizige Museums- und Wissenschaftsprojekt wird erst ab September 2020 in mehreren Etappen in Betrieb gehen. Klima- und Lüftungstechnik sowie die Elektronik arbeiten noch nicht wunschgemäß.

Dabei wäre das stattliche Schloss, das den zwischenzeitlich dort gestandenen „Palast der Republik“ der DDR vergessen lässt, äußerlich nahezu fertig. Ein repräsentatives Prachtstück in quittengelb – fast so, wie es der Barockbaumeister Andreas Schlüter 1701 entworfen hatte. Alles, was nicht aus dieser Epoche stammte, durfte der italienische Stararchitekt Franco Stella in moderner, den klassischen Regeln folgender Formensprache hinzufügen. Stella hat seinen Vitruv studiert, wie eine exklusive Führung mit Bernhard Wolter, dem Kommunikationschef der Stiftung Humboldt Forum, zeigt.

Humboldt Forum: Geblendet von der Wucht eines nachgebauten Triumph-Bogens

In dem majestätischen Schlosshof, jetzt überdacht, hinter dem originalgetreu rekonstruierten Schlüter-Portal, hat Franco Stella die seitlichen Fassaden wie Loggien eines Palazzos gegliedert. Ehe man sie oder den „Kosmograph“, eine schimmernde Großskulptur aus fünf dreieckigen Körpern voller LED-Lämpchen zur Anzeige des Tagesprogramms, wahrnimmt, ist man geblendet von der Wucht des aufstrebenden Säulenportals der ehemals königlich-preußischen Residenz. Es ist exakt Konstantins Triumphbogen in Rom nachgebaut. Wenige noch erhaltene Originalteile, zwei Kapitelle und eine Figur, sind darin integriert.

Das Humboldt Forum in Berlin.
Foto: Christoph Soeder (dpa)

Wolter wird nicht müde, die kunstfertigen Handwerker – vor allem aus Polen – zu loben, die aus den alten Vorlagen die Schlossfassade mit allen Zierelementen wieder erstehen ließen. Sie geht mit einem zweistelligen Millionenbetrag auf Rechnung der Stiftung und hüllt gefällig den massiven Betonkern der Schlossanlage ein. „Wir sind nahe dran an 105 Millionen Euro Spenden, sogar 25 Millionen Euro für die Kuppel konnten wir einwerben“, erzählt Wolter. Sie wurde einst zwar erst im 19. Jahrhundert über dem Portal errichtet, doch setzt sie dem Ensemble die Krone auf. Weil Friedrich Wilhelm IV. die alte Erasmuskapelle zu seinen Wohnräumen umbauen ließ, nahm die Kuppel die Schlosskapelle auf. Auch das Kreuz wird wieder darüber stehen, mochten sich auch manche Feuilletons entrüsten, dass hier Preußens unheilige Allianz zwischen Thron und Altar glorifiziert und die Zier dem Dialog der Weltkulturen nicht gerecht werde. Trösten könnte sie die Aussicht vom neuen Panorama-Café auf dem Schlossdach mit einem überwältigenden Rundumblick auf Berlin.

Der chinesische Saal soll Präsente an den deutschen Kaiser aufnehmen

Aus einst vier Etagen hat Stella teilweise sieben Stockwerke gemacht und erzielt so 41500 Quadratmeter Innenfläche. Direkt gegenüber der Museumsinsel mit der Kunst Europas und des Nahen Ostens soll hier ein Ort der (außereuropäischen) Weltkultur entstehen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bringt auf zwei Etagen das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst ein – bislang über die Stadt zerstreut. Noch stehen erst die Vitrinen und der mit Lehm nach traditioneller Bauweise ausgekleidete chinesische Saal, der die kostbaren Präsente aufnehmen wird, die Prinz Chun II. im Jahr 1901 auf seiner Sühnemission nach dem Boxeraufstand dem deutschen Kaiser darbrachte. Derlei kolonialistischen Verwerfungen werden das Humboldt Forum beschäftigen, will es doch das Miteinander der Kulturen fördern und das gegenseitige Wissen voneinander vermitteln.

Als erstes Objekt einer Berlin Ausstellung unter Beteiligung des Stadtmuseums ist im Juni die Tür des legendären Techno-Clubs „Tresor“ im Schloss angekommen. Zentrales Thema dieser Hauptstadt-Schau ist die Verflechtung Berlins mit der Welt. Die Stahltür sicherte einst den Geldschrank im Kaufhaus Wertheim, das in der Nazizeit enteignet und dann im Krieg zerstört wurde. Nach der Wende wurde der „Tresor“ als weltweit bekannter Techno-Club zum Sinnbild eines neuen Berliner Zeitgeistes. Raumgreifende Installationen, Inszenierungen und Objekte werden erzählen von Revolution, Krieg, Freiraum und Mauer, Mode und Vergnügen, Grenzen und Vernetzung.

Schon 2002 hatte der Bundestag die Entscheidung zum Wiederaufbau des Hohenzollern-Schlosses getroffen. Jahre danach tobte jedoch noch die Debatte, ob ein Zentralgebäude der DDR untergehen sollte, das nach der Asbestsanierung von 1997 bis 2002 nurmehr aus der Fassade und dem Stahlskelett bestand. 2006 war der Abbruch des „Palasts“ besiegelt. Die Befürworter verwiesen darauf, dass nach der Sprengung 1950 erst mal 25 Jahre Brache im Herzen Berlins klaffte, und trugen die Erkenntnis der Historiker vor: „Berlin war das Schloss“.

Mit Abschluss des internationalen Architektenwettbewerbs 2008 sollte eigentlich der Bau beginnen. Die Finanzkrise zwang jedoch zum Sparen; erst 2012 begann die „Bodenertüchtigung“ im märkischen Sand, zumal in direkter Nachbarschaft die neue U 5 laufen wird. Drei Jahre später war der Rohbau fertig – und jetzt fast die ganze Fassade.

Lesen Sie dazu auch: Jedem seinen Humboldt? Was die Humboldt-Manie zeigt

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