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22.07.2010

"Die Passagierin" begeistert in Bregenz

«Die Passagierin» begeistert in Bregenz
Foto: DPA

Bregenz (dpa) - Wer den polnisch-russischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg (1919-1996) nicht kennt, muss kein Kulturbanause sein. Denn selbst der Bregenzer Festspielintendant David Pountney ist nur durch Zufall auf den Zeitgenossen und Freund von Dmitri Schostakowitsch gestoßen.

Zum Auftakt der Bregenzer Festspiele hat er Weinbergs Oper "Die Passagierin" zum ersten Mal in szenischer Aufführung auf die Bühne gebracht. Das Premierenpublikum am Mittwochabend war tief berührt und erschüttert. Der Schlussapplaus begann nach drei Stunden höchster Anspannung zögerlich, mündete dann aber in tosenden Beifall. Als die 86-jährige Auschwitz-Überlebende Zofia Posmysz, Autorin des Romans, der Weinberg als Vorlage diente, am Ende die Bühne betrat, wurde sie mit Ovationen geehrt.

Dabei ist "Die Passagierin" alles andere als leichter Operngenuss. Erzählt wird die Geschichte einer unverhofften Begegnung der ehemaligen SS-Aufseherin Lisa (Michelle Breedt) mit der früheren KZ- Gefangenen Martha (Elena Kelessidi) auf einem Ozeandampfer, eineinhalb Jahrzehnte nach dem Krieg. Beide sind auf dem Weg in ein neues Leben und haben die Vergangenheit verdrängt. Lisa, Frau eines deutschen Diplomaten, hatte Martha für tot gehalten. Nun muss sie ihrem geschockten Mann offenbaren, dass sie einst SS-Wärterin war.

Weinberg selbst hat seine Familie in einem polnischen Lager verloren. Aus Warschau flüchtete er in die Sowjetunion, wo er unter den antisemitischen Pogromen der Stalin-Ära litt. Doch er konnte Musik studieren und komponieren. "Die Passagierin", 1968 entstanden, passte aber nicht zur kulturpolitischen Doktrin und erlebte erst 2006 eine konzertante Uraufführung in Moskau.

Der Schauplatz des Psychodramas wechselt ständig zwischen dem strahlend-weißen Promenadendeck des Luxusdampfers auf der oberen Ebene des Bühnenbilds (Johan Engels) und der zwar stilisierten, aber bedrückenden Düsternis des KZ in der unteren Hälfte. Weinberg hat dafür eine facettenreiche Musik geschrieben, die unter die Haut geht - von zarten poetischen Tönen bis zu jazzigen Rhythmen, Walzern und Melodien wie Filmmusik. Das Publikum bejubelte die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Teodor Currentzis und die mit kleinen Unterschieden glänzenden Leistungen der Sänger-Solisten.

Trotz des Wechsels der Geschichte zwischen Himmel und Hölle, Schwarz und Weiß, hat Regisseur Pountney keines der herkömmlichen Holocaust-Dramen geschaffen. Denn die Bösen sind nicht nur böse, die Guten nicht nur gut. Und Weinberg galt nicht als Eiferer oder Rächer erlittenen Leides. Mit seiner Deutung der Vergangenheitsbewältigung von Täterin und Opfer ohne übertriebene Emotionen dürfte Pountney auch Posmysz aus der Seele gesprochen haben. "Ich fürchte mich vor dem Pathos", hat die Romanautorin bekannt. "Wenn ich schon überlebt habe und die Anderen nicht, wenn es also meine Bestimmung war, dann um zu bezeugen, was Auschwitz war."

Um Weinberg dem Vergessen zu entreißen, hat Pountney dessen Werk gleich zum Themenschwerpunkt des vierwöchigen Kulturfestivals gemacht, das unter dem Motto "In der Fremde" steht. Zu der umfassenden Retrospektive gehören auch Weinbergs satirische Oper "Das Porträt" sowie zahlreiche Orchesterwerke. "Die Passagierin" wird später auch in Warschau, London und Madrid zu sehen sein.

www.bregenzerfestspiele.com

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