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Queens of the Stone Age: Die beste Antwort auf Hass? Rock’n’Roll!

Queens of the Stone Age

Die beste Antwort auf Hass? Rock’n’Roll!

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    Die beste Antwort auf Hass? Rock’n’Roll!
    Die beste Antwort auf Hass? Rock’n’Roll!

    Im November 2015 sollte er mit den Eagles of Death Metal auf der Bühne im Pariser „Bataclan“ stehen. Josh Homme hatte als deren Schlagzeuger dann aber seine Teilnahme kurzfristig abgesagt. Nach dem Terroranschlag aber, als die Band die ganze Tour abgesagt hatte, jedoch zu einem großen Trotzdem ins „Bataclan“ zurückkehrte, da war ihr prominentestes Mitglied dabei. Für ein Statement gegen den Hass. Und das lautet auch jetzt, wo er sich mit seiner angestammten Truppe, den Queens of the Stone Age, zurückmeldet: Rock’n’Roll!

    Bruno Mars, Lady Gaga, Amy Winehouse: Das sind erst mal keine Musiker, die man mit Josh Homme und seiner Gitarre, an der der heute 44-Jährige einst den Stoner-Rock geschaffen hatte, in Verbindung bringen würde. Doch auf „Villains“, dem siebten Album seiner Queens, kommt er den Popstars näher als je zuvor. Grund dafür ist Mark Ronson. Er ist einer der Produzenten von „Villains“ – und auch von manchen Hits der eingangs erwähnten Musiker. Doch Fans können aufatmen: Die Zusammenarbeit hat „Villains“ nicht geschadet. Immer noch dominieren riffgewaltige Grooves – sie sind jetzt einfach noch ein bisschen tanzbarer. Etwa in der Single „The Way You Used To Do“: immer wieder das gleiche, kecke Gitarrenriff (samt Anleihen an eine von Hommes Lieblingsbands: ZZ Top), dazu ein minimalistisch stampfender Beat – da muss man einfach die Hüften bewegen, wie Homme im begleitenden Video eindrücklich zeigt.

    Wenige Monate nach den Ereignissen von Paris hatte der große Josh, wie zuvor auch schon viele andere Stars (etwa die Arctic Monkeys), das neue Album von Iggy Pop produziert – „Post Pop Depression“ – und war 2016 dann mit ihm um die Welt getourt. Hat der Alt-Rocker denn Hommes Auffassung davon verändert, was Rock’n’Roll ist? „Ich wusste schon immer, was es war“, sagt er. „Jemand sagt zu dir: „Das kannst du nicht machen.“ Und dann machst du genau diese Sache“, so Homme. „Denn ich bin nicht hier, um das zu machen, was du von mir willst. Ich bin hier, um diese Sache zu finden, ohne die ich nicht leben kann. Was liebst du? Wofür würdest du dich die Klippe runterstürzen? Für mich ist es Rock’n’Roll.“

    Und genau der trieft dann eben aus allen Ecken des neuen Albums. In den meisten Songs sind wie gewohnt wuchtige, dabei unglaublich akkurat gespielte Gitarrenakkorde das Gerüst. Dazu kommt dann ab und zu eine Synthesizer-Melodie oder eine ungewohnte Beat-Lastigkeit. Das könnte Ronson zu verdanken sein – doch es ändert nichts an dem draufgängerischen Gefühl, das die Musik hinterlässt.

    Die Queens of the Stone Age, das sind immer noch diese betont lässigen Männer (in stets wechselnden Besetzungen bis auf Josh Homme) mit speckigen Lederjacken und ein bisschen zu viel Wachs im Haar. Der einzige Unterschied ist, dass sich im Glanz ihrer Haare nun vielleicht häufiger mal eine Discokugel spiegelt. (ws, dpa)

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