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Literatur
05.04.2019

Einst Skandal, jetzt Sensation

Ein versteckter Klassiker: Mit Alexander Kiellands „Jakob“ erreicht uns heutige Leser eine zeitgemäß-kritische Botschaft vom Beginn des Kapitalismus

Wer den literarischen Rang dieses Buchs ermessen will, bekommt große Namen zur Vermittlung an die Hand. Der Kröner-Verlag, der sich das Verdienst der Wiederentdeckung und zugleich einer vielleicht ersten angemessenen Übersetzung durch Gabriele Haefs ans Revers heften kann, verweist passend zum großen Fontane-Jubiläumsjahr: Dieser Autor sei der „Fontane Norwegens“, er gelte außerdem als Inspirationsgeber für Thomas Manns „Die Buddenbrooks“. Laut Lexikon der Weltliteratur ist Alexander Kielland einer, „dessen subtile Beobachtung und formvollendeter Stil an Flaubert gemahnen und dessen geistige Aggressivität an Heine und Kierkegaard erinnert“. Hört, hört!

Und der Roman „Jakob“ gilt nun nicht nur als das Meisterwerk dieses Autors – er war nach Erscheinen zudem ein solcher Skandal, dass Kielland daraufhin das Schreiben einstellte. 1891 war das; er war gerade Anfang 40. Und wechselte daraufhin in die Politik, wurde Bürgermeister von Stavanger und Bezirksamtmann. Auch dieser Wandel wird durch das Buch selbst begreiflich. Denn in „Jakob“ setzt sich dieser Autor des Realismus sehr kritisch mit den Veränderungen der Gesellschaft zu Beginn des Kapitalismus auseinander. So direkt und unverblümt, dass er damit seinen Zeitgenossen praktisch den moralischen Fehdehandschuh ins Gesicht pfefferte – und auch mögliche Folgen einer Unterwanderung der Politik skizzierte.

Nur folgerichtig also, dass Kielland sich dann für den Erhalt und den Schutz einer intakten Demokratie einsetzte. Und so spannt sich mit der Wiederentdeckung dieses Buchs ein doppelter Bedeutungsbogen vom damaligen Anfang der Finanzwirtschaft zum heutigen Wandel in der Ökonomie samt entsprechender politischer Herausforderungen. So gilt 113 Jahre nach dem Tod Alexander Kiellands mit dieser schönen Neuausgabe: Lest, lest!

„Jakob“ erzählt vom Bauernburschen Tørres Snørtevold, der die im Romantitel genannte biblische Figur bewundert und selbst vom großen Aufstieg träumt: „Gold und Mädchen, Mädchen und Gold“ will er. Und weil er ganz ansehnlich und skrupellos, eitel und berechnend, kühn und voller Hingabe seine Ziele verfolgt, passt er hervorragend in diese Zeit. Er geht in die Stadt, kennt weder Heimat noch Verbundenheit und macht Karriere, weil er in der Lage ist, Menschen und Beziehungen als bloße Sprossen seiner Karriereleiter zu benutzen. Das schildert Kielland bis hinein in die Liebschaften stilistisch fein, inhaltlich schonungslos.

Über seine Zeit hinaus allegorisch gültig wirkt, wie in Tørres ein neuer (Un-)Geist in eine Gesellschaft einzieht, dem deren bis dato stabilisierende Strukturen verständnislos gegenüberstehen und damit hilflos ausgeliefert sind. Bildung, Glaube, Solidarität? Nichts hat dem reinen Profit- und Machtgedanken auf einer neuen, modernen, entmenschlichten Stufe der Funktionalität wirklich noch etwas entgegenzusetzen … Bitterböse also ist „Jakob“, dieser so elegant geschriebene Roman. Und alarmierend. Denn wie ein Tørres kann eben nicht nur ein Mensch wirken, sondern im 21. Jahrhundert vor allem auch eine kühl die Macht und den Profit verrechnende Technologie. Kiellands Lebensweg zeigt, was allein helfen kann: demokratisches Engagement.

Alexander Lange Kielland: Jakob. Übersetzt von Gabriele Haefs, Alfred Kröner Verlag, 240 S., 19,90 Euro

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