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Helene Hegemann
20.08.2018

Sensation! Skandal! – Triumph?

Mit 18 und „Axolotl Roadkill“ war sie der Hit. Mit 26 ist sie nun für den Deutschen Buchpreis nominiert

„Jeder hat Probleme und die meisten fühlen sich subjektiv gleich an, weil ja alles relativ ist, egal ob man die Tochter an Boko Haram verloren hat oder alleine in der Villa in Malibu rumsitzt und der Ehemann keinen mehr hochkriegt. Das klingt nach Anmaßung und Zynismus, entführte Kinder mit Einsamkeit und beißendem Stillstand in Vergleich zu setzen. Ist es aber nicht. Echt nicht. Jederzeit würde ich Todesangst diesem Phlegma vorziehen, in der man keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt, aber bis zur Selbstaufgabe oder schon darüber hinaus gelangweilt ist, willensschwach und stumpf und von sich selbst enttäuscht, ich kann das sagen, weil ich schon Todesangst hatte, oft, und deshalb schreibe ich das alles auf …“

Nein, so beginnt es nicht, wir sind da schon tief drin in dieser Geschichte vom Existenzkampf eines Mädchens und vom Untergang der Welt, wie wir sie kennen. Das ist „Bungalow“, der neue, heute erscheinende dritte Roman von Helene Hegemann. Die ist damit erstmals für den Deutschen Buchpreis nominiert, und es könnte so, mit gerade mal 26 Jahren, bereits eine Art Happy End sein für ihr eigenes, auch nicht eben undramatischen Autorenleben. Denn gerade mal 18 war die Tochter des Berliner Theatermannes Carl Hegemann, als sie mit dem Debüt „Axolotl Roadkill“ zuerst zur Sensation des Jahres wurde: eine neue, junge Stimme! Und dann zum Branchenskandal: das Fanal eines Kulturverfalls! Denn Passagen des Romans, die darin anonym aus dem Internet stammten, waren tatsächlich von einem Blogger aus dem Netz (Airen) kopiert. Betrug!

Helene Hegemann aber hat einfach weitergemacht, Filme, darunter auch „Axolotl“ fürs Kino, Theater, Hörspiel. Und eben auch Romane. Wie im Debüt mit Mifti stand auch in „Jage zwei Tiger“ eine wohlstandsverwahrlostestes Mädchen im Zentrum, das durch allzu frühe Selbstständigkeit verloren in der Welt nach sich und Sinn sucht. Die Icherzählerin Charlotte, genannt Charlie, in „Bungalow“ ist dazu ein Gegenbild. Sie kennt das Alleinsein in echter existenzieller Not schon mit zehn Jahren, der Vater weg, die Mutter Säuferin, arbeitslos, psychotisch. Charlies Seele leidet an Angstzustände, der Körper Hunger. Nicht deutscher Wohlstand, deutsches Prekariat. Aber den reichen Kids und dem exzessiven Designer-Paar im Bungalow nebenan, von dem sie Rettung und Liebe erhofft – geht es denen besser? Leiden die nicht auch an Leere? So rührt Hegemann wieder mit einem Mädchen (und Sex) ans Existenzielle und damit auch ein politisches Problem unserer Zeit:

„Du musst nicht hungern, um dir eine gewaltvolle Umwälzung der Verhältnisse herbeizuwünschen, du musst dich langweilen. Klanglos vor dich hin versanden und ahnen, dass diese Welt dich nicht nötig hat.“

Charlie weiß das, denn sie erinnert sich hier ja nur: Wie das war, als die Selbstmorde begannen, als die Natur tödlich wurde, bevor der Krieg begann, vor der Flucht aus Deutschland … Ja, ganz schön düster ist das und ganz schön viel. Zu viel, als dass es Helene Hegemann in diesem Roman wirklich meistern würde. Weil sie im ersten Drittel noch zu sehr damit beschäftigt ist, möglichst originelle Sätze zu schreiben, und erst dann einen starken Erzählfluss entwickelt. Und weil das mächtige Menschheitsdrama ihren feinen Blick fürs Menschliche überdeckt. Kein „bester Roman des Jahres“ also. Noch nicht.

Helene Hegemann: Bungalow. Hanser, 288 S., 23 Euro

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