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Interview
16.08.2020

Jürgen Drews: "Privat bin ich absolut kein Partymensch"

„Es war alles am besten! Die Geschichte meines bewegten Lebens“ – so heißt die Autobiografie, die der inzwischen 75-jährige Jürgen Drews heute veröffentlicht (Goldmann, 320 S., 12 ¤).
Foto: Ina Fassbender, dpa

Exklusiv Trotz Corona ist 2020 das Jahr des Jürgen Drews. Er wurde 75, veröffentlichte seine Autobiografie und singt jetzt auch mit seiner Tochter Joelina.

Ihre Autobiografie trägt den Titel „Es war alles am besten“. Heißt das, dass es bei Ihnen von nun am abwärts geht, weil die Zukunft nichts Besseres mehr bringen kann?

Jürgen Drews: Das ist wirklich eine sehr schwierige Frage. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Aber das habe ich mit dieser Aussage auch gar nicht gemeint. Es geht ja darum, was ich bisher erlebt habe, wie mein Leben verlaufen ist. Und dazu lässt sich rückblickend einfach sagen: Es war alles am besten.

Aber es muss ja auch negative Erfahrungen gegeben haben.

Drews: Rückschläge gibt es im Leben immer wieder. Aber ich bin wirklich grundsätzlich ein positiver Mensch und gebe immer mein Bestes. Und wenn es dann doch mal nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann hole ich mir zusätzliche positive Energie immer bei Ramona. Es ist ein großes Geschenk, dass wir uns haben.

Sie haben Ihre Frau als „Herr im Haus“ beschrieben. War es für einen erfolgsverwöhnten Star schwer, das zu akzeptieren?

Drews: Überhaupt kein Problem, meine Frau hat immer Recht, auch wenn sie nicht Recht hat. Da stehe ich drüber. Nein, im Ernst. Ramona hält mir immer den Rücken frei. Sie kümmert sich um einfach alles und dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Sie strahlen ja eine sehr positive Grundhaltung aus. Waren Sie in Ihrer Jugend auch schon so aufgeladen?

Drews: Ich war ein sehr, sehr schüchterner Jugendlicher. Sehr verschlossen und habe nicht mehr gesprochen, als ich musste. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Aber genau sie haben mir damals geholfen, das in den Griff zu bekommen. Sie schenkten mir damals ein Banjo, meldeten mich zum Vorspielen bei einer Schulband an und ich wurde genommen. Somit stand ich schon früh auf der Bühne, was für mich eine Art Therapie war. Und sie ist es noch heute.

Inwiefern ist sie das noch heute?

Drews: Wenn ich Menschen mit meiner Musik Freude bereiten kann, ist das für mich ein großes Glücksgefühl und somit absolut auch eine Therapie durch positive Energie. Das motiviert mich einfach als Künstler, aber auch als Mensch.

Und als Sie Anfang 20 waren, kamen die 68er. Was haben Sie aus dieser wilden Zeit mitgenommen?

Drews: Die 68er haben mich komischerweise nicht interessiert, weil ich mit mir selbst zu der Zeit genug zu tun hatte.

In den Jahren begann ja Ihre musikalische Karriere. Aber als man Sie in die Schublade des deutschen Schlager steckte, waren Sie angeblich nicht glücklich. Ist es schwer, immer noch mit diesem Etikett herumzulaufen?

Drews: Anfangs – das muss ich zugeben – war es schwer, aber mit der Zeit habe ich den deutschen Schlager zu lieben gelernt, weil man sich in jeder musikalischen Richtung im deutschen Schlager ausdrücken kann. Und das Genre hat sich mittlerweile in allen musikalischen Richtungen so verändert, dass ich sehr gut damit leben kann.

1980 übersiedelten Sie in die USA, um dort Karriere zu machen, hatten auch ein paar Erfolge. Warum eigentlich sind Sie wieder nach Deutschland zurück?

Drews: Die USA waren damals spannend für mich. Wenn man jung ist, dann möchte man natürlich alles ausprobieren. Aber letztlich habe ich auch gemerkt, dass es doch nicht mein Land ist und ich lieber in Deutschland bleiben wollte. Ich hatte ja meinen deutschen Wohnsitz nie aufgegeben, sondern bin immer hin und her gependelt. Es hat sich immer irgendwie alles von selbst geregelt. Durch meinen beruflichen Erfolg in Deutschland habe ich überhaupt keinen Gedanken mehr an einen anderen Lebensmittelpunkt verschwendet.

Das heißt, Sie vermissen nichts aus Ihren US-Jahren?

Drews: Überhaupt nichts. Ich bin froh in Deutschland leben zu dürfen. Ich habe aber in meiner US-Zeit sicherlich wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für mein Leben sammeln können.

Wenn Sie noch einmal von vorne beginnen könnten: Würden Sie grundsätzlich einen anderen Weg einschlagen?

Drews: Sicherlich wäre es einfach zu sagen, ich lasse jetzt mal all meine gemachten Fehler weg und lebe mein Leben noch einmal in perfekter Form noch mal. Aber ich glaube, dass gerade Fehler, Höhen und Tiefen ein Leben tatsächlich in Bewegung bringen und man dadurch das wirkliche Glück überhaupt erst erkennen kann.

Ist es ein Glück, wenn man den „ König von Mallorca“ geben muss? Wird man des Partyvolks nicht überdrüssig?

Drews: Ich freue mich jedes Mal, wenn mein Publikum Freude an meinem Partyprogramm zeigt. Der Partysong „König von Mallorca“ ist natürlich fester Bestandteil und darf nicht fehlen. Daraus ist letztlich sogar eine Spaßfigur entstanden ist, mit der ich in meinem Bühnenprogramm natürlich gerne kokettiere. Aber es war nie eine ernst gemeinte Figur, sondern eine Art Harlekin. Es ist und bleibt immer nur ein Programmpunkt meines Auftritts, daher habe ich auch kein Problem damit.

Mögen Sie denn selbst Parties?

Drews: Party mache ich nur auf der Bühne. Privat bin ich aber absolut kein Partymensch. Da mache ich dann lieber Sport, oder begleite meine Frau beim Ausritt mit dem Fahrrad. Auch kann ich wunderbar bei der Gartenpflege entspannen, und ich schaue gerne geschichtliche Dokumentationen. Außerdem liebe ich es immer noch ins Studio zu gehen und Musik zu kreieren.

Sie haben ja nun die 75 überschritten. Spüren Sie die Jahre in den Knochen?

Drews: Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich spüre mein Alter nicht. Natürlich bin ich nicht mehr so flott und flink unterwegs wie früher, und man ist nicht mehr so belastbar.

Welchen Effekt hatte denn die Corona-Krise auf Sie? Sie können ja nicht normal auftreten.

Drews: Ich kann hier nur für mich sprechen. Für mich war diese Krise auch eine Zeit, richtig durchzuatmen. Und ich konnte mich anderen Dingen widmen, in Ruhe und ohne Zeitdruck. Ich habe in dieser Zeit mein Buch fertig geschrieben und arbeite an meinem Album. So eine Auszeit hätte ich mir selbst wahrscheinlich nie freiwillig genommen.

Sie nutzten diese Pause auch, um einen Song mit Ihrer Tochter Joelina zu veröffentlichen. Wie kam es dazu?

Drews: Es war ein langer Weg bis zu diesem gemeinsamen Titel. Eigentlich reden wir schon seit über fünf Jahren darüber, dass das doch mal eine gute Idee wäre. Aber Joelina wollte erst mal ihren eigenen musikalischen Weg gehen, was auch richtig ist. Im Herbst letzten Jahres haben wir uns dann überlegt, das jetzt genau der richtige Zeitpunkt wäre und haben den Titel aufgenommen. Er wird auf meinem Album sein, welches im Oktober erscheint. Das „Ultimative Jubiläums Best Of“. Es enthält viele Überraschungen – und dieser Titel ist eine davon.

Welchen Rat können Sie Ihrer Tochter geben? Die Musikbranche, die Sie in- und auswendig kennen, ist doch voller Fallstricke.

Drews: Ich gebe ihr keine Ratschläge. Sie macht das schon richtig, so wie sie es macht. Und egal in welchem Beruf man tätig ist, man wird definitiv Negatives erleben oder an Menschen geraten, die nicht gut mit einem umgehen. Aber nur daran wächst man. Davor kann man sein Kind auch nicht schützen. Joelina kann aber sehr gut mit solchen Dingen umgehen. Ich denke, da brauchen wir uns überhaupt keine Sorgen zu machen.

Auch nicht, als sie in die USA ging, um sich dort als Sängerin zu etablieren?

Drews: Wir haben nicht versucht, ihr abzuraten. Warum auch? Sie muss ihre Erfahrungen selber sammeln. Wie jeder andere junge Mensch auch. Wir stehen hinter ihr und zu dem, was sie macht.

Gibt es Charakterzüge Ihrerseits, die Sie bei Ihr finden?

Drews: (lacht) Oh ja, sie hat in der Tat einige Charakterzüge von mir. Ich bin sehr froh, dass sie ihr Aussehen von Ramona hat. Wir ähneln uns sehr in unserem Perfektionismus, was uns manchmal im Wege steht – aber es gibt Schlimmeres.

Wie schwierig ist es eigentlich für Kinder, wenn ein Vater einen derartigen Kultstatus hat?

Drews: Sicherlich haben es Kinder von bekannten Künstlern nicht gerade leicht, wenn sie sich selbst beweisen müssen. Man steckt sie gerne in die gleiche Schublade wie die Eltern. Einige denken vielleicht sogar, ihr Weg sei ja schon geebnet, oder ihnen wird es leichter gemacht.

Das ist offensichtlich nicht der Fall …

Drews: Weit gefehlt. Ohne Talent und Fleiß gehst du unter in dieser Branche. Der Erfolg fällt dir nicht in den Schoß. Nichts ist selbstverständlich. Willst du was erreichen, oder verändern, so muss man die Dinge selbst angehen, oftmals sogar richtig hart dafür arbeiten, oder auch mal kämpfen. Aber unsere Tochter hat sich Ihren eigenen Lebensweg gesucht.

Sie muss doch etwas von Ihnen gelernt haben …

Drews: Als Kind eines Künstlers hat sie natürlich meinen Weg und mein Künstlerdasein bereits von klein auf miterlebt. Es war sicherlich guter Anschauungsunterricht für sie. Joelina weiß dadurch genau, worauf sie sich eingelassen hat. Sie ist sich bewusst, dass dieser Weg auch mal steinig sein kann. Aber die Entscheidung für die Musik hat sie aus dem Herzen gefällt, und das ist doch das Wichtigste. Sie braucht die Musik genauso wie ich.

Dieses Jahr sprachen Sie in einer Talkshow von den Fehlern, die Sie unter anderem im Bezug auf Ihre Frau gemacht haben – weil sie Sie „in die Öffentlichkeit geschoben“ hätten. Fällt es Ihnen schwer, so etwas zuzugeben?

Drews: Nein. Grundsätzlich ist es für mich nicht schwer, mir einzugestehen, was vielleicht nicht in Ordnung oder gar falsch war. Daraus lernt man ja. Man muss sich selbst ein bisschen reflektieren und man ändert ja auch seine eigene Einstellung. Nur so kann man auch erkennen, ob wirklich immer alles richtig war.

Und wann fühlt sich alles in Ihrer Welt richtig an?

Drews: Ich liebe es in der Natur zu sein, darum habe ich unseren Garten in ein kleines Biotop verwandelt. Wir haben einen Teich mit Fischen und vielen Wasserpflanzen. Libellen, Wasserflöhe und Frösche inklusive. Ich habe im Garten viele verschiedene Blumen gepflanzt. Vor allem die, die Bienen anziehen. Das war mir wichtig. Ich liebe es unterm Baum zu sitzen und in der Blütezeit dem Bienensummen zu lauschen. Da sitze ich wirklich stundenlang und höre nur zu. Ramona bringt mir zwischendurch einen Latte Macchiato und setzt sich zu mir. Das ist meine Welt perfekt.

Zur Person Jürgen Drews, geboren als Arztsohn am 2. April 1945 im brandenburgischen Nauen, ist seit Jahrzehnten einer der bekanntesten Unterhaltungsmusiker Deutschlands. Größter Hit: „Ein Bett im Kornfeld“, 1976. Amt: „König von Mallorca“. Drews ist seit 1994 mit Ramona verheiratet, lebt mit ihr und Tochter Joelina in Dülmen im Münsterland. Aus erster Ehe hat er zudem einen Sohn.

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