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Netflix
22.03.2020

Jetzt heißt es: Helfen Sie, Dr. Freud!

Einer, der sich aufmacht, hineinzuleuchten in das Dunkel unserer Seelen: Sigmund Freud. Robert Finster spielt ihn in der neuen Netflix-Serie.
Foto: Netflix

TV-Serien gelten als probates Mittel gegen Frust in Zeiten eingeschränkten Ausgangs. Diese Woche starten „Freud“ und „Unorthodox“. Wir haben schon mal reingeschaut.

Führt man sich das Bild Sigmund Freuds vor Augen, so stellt man sich einen Herrn mit grauem Vollbart und Halbglatze vor. Mit dieser Ikonografie des alten weisen Mannes räumt die an diesem Montag (23. März) startende deutsch-österreichische Netflix-Serie „Freud“ gründlich auf. „Wollen Sie auch etwas Kokain?“, fragt der junge Freud seine Haushälterin, und schon bevor das Intro eingespielt wird ist klar, dass Regisseur Marvin Kren mit seiner Serie kein braves Biopic über den Begründer der Psychoanalyse im Sinn hat.

Kren verbindet die biografische Aura seiner Titelfigur mit Elementen aus dem Crime-, Mystery- und Horrorgenre und entführt Freud (Robert Finster) selbst in die Abgründe der menschlichen Seele. „Ich bin ein Haus. In mir ist es dunkel. Mein Bewusstsein ist ein einsames Licht. Eine Kerze im Luftzug“, erklärt Freud den ignoranten Kollegen seine ersten seelenkundlichen Theorien. Und damit begibt sich die Serie auf die Reise mit einer flackernden Erzählstrategie in die schrill möblierten Zimmer des Unbewussten. Hier ermorden hochdekorierte Offiziere junge Dirnen, kämpft Inspektor Kiss (Georg Friedrich) nicht nur gegen das Verbrechen, sondern auch gegen eigene Kriegstraumata, lädt eine ungarische Gräfin (Anja Kling) zu spiritistischen Sitzungen ein und plant ein finsteres Komplott, wofür sie sich die schöne Fleur (Ella Rumpf) als Medium hält.

In Folge 5 gehen mit "Freud" die Pferde durch

Kren hat seine Erzählung als wilden Rausch aus finsteren Träumen, verdrängten Erinnerungen, perversen Verbrechen und schwarzer Magie angelegt. Das entwickelt durchaus die gewünschte Sogwirkung und überzeugt durch seine kühne Verbindung von Vordergründigem und Tiefsinnigem. Aber mit Episode 5 „Trieb“ – nomen est omen – gehen der Erzählung die Pferde durch, und von dieser Überdosis Sex, Blut und Gewalt kann sich „Freud“ auf der Zielgeraden nur noch unvollständig erholen. Was würde der gute alte Freud nur darüber denken? Wahrscheinlich würde er leise den Kopf schütteln und vergnügt an seiner Zigarre ziehen.

In eine gänzlich andere, reale und gleichsam unwirkliche Welt entführt der Netflix-Vierteiler „Unorthodox“ (Start: 26. März) nach dem gleichnamigen Bestseller von Deborah Feldman. In dem autobiografischen Roman und dem Nachfolgewerk „Überbitten“ beschreibt die Autorin ihr Leben in der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde der Satmarer in New York und den schmerzhaften Prozess der Loslösung aus der hermetischen Religionsgemeinschaft. Unter der Regie von Maria Schrader wird die lineare Erzählweise des Romans aufgelöst. Mittels Rückblenden werden verschiedene Erzählebenen miteinander verbunden. Auf der einen Seite das von strengen Vorschriften geprägte Leben in der chassidischen Gemeinde, wo Esther (Shira Haas) als 17-Jährige in eine arrangierte Ehe mit dem ebenfalls unerfahrenen Yakov (Amit Rahav) gerät und sich ihr Körper der sexuellen Pflichterfüllung verweigert.

Yakov will seine Frau unbedingt zurückholen

Wird im Roman die Literatur zur befreienden Kraft für die junge Frau, ist es im Film das Klavierspiel. Anders als in der Vorlage landet Esther als lebensunerfahrene Fremde direkt aus der Enge der Gemeinde im weltoffenen Berlin, wo sie Anschluss an eine Gruppe von Studierenden findet. Gleichzeitig macht sich Yakov mit seinem undurchsichtigen Cousin Moische (Jeff Wilbusch) auf, seine Frau zurückzuholen. Dieser Erzählfaden ist sichtbar zur Spannungssteigerung eingefügt worden, findet aber seine eigene emotionale Tiefe, auch weil sich der Film strikt weigert, den Ehemann zu dämonisieren.

Regisseurin Schrader gelingt es, die Qualität von Feldmans Roman ins Serienformat hinüberzuretten. Der Vierteiler zeigt das von einem umfangreichen Vorschriftenkatalog definierte Leben der Religionsgemeinschaft, die in einem Überlebensschuldkomplex den Holocaust als Strafe Gottes für die Assimilation europäischer Juden begreift. Gleichzeitig macht Schrader unmissverständlich die sexistischen Implikationen dieses abgeschotteten Lebenswandels klar, in dem Frauen allein auf ihre Mutterrolle reduziert werden. Die junge israelische Schauspielerin Shira Haas erweist sich dabei als echte Entdeckung.

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