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Kontra-Kommentar: Ist das Abba-Comeback ein Grund zur Freude? Leider nicht!

Kontra-Kommentar

Ist das Abba-Comeback ein Grund zur Freude? Leider nicht!

Stefanie Wirsching
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    Da sind sie wieder: Björn Ulvaeus (links), Agnetha Fältskog,  Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson.
    Da sind sie wieder: Björn Ulvaeus (links), Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson. Foto: dpa

    Drehen wir die Frage vielleicht erst einmal um: Muss man jetzt nicht fast schon traurig sein, dass da wieder einmal Popstars – in dem Fall gleich vier – das perfekte Karriereende als Band verpatzen? Nicht aufhören beziehungsweise wieder anfangen, weil da irgendetwas noch mal raus muss, noch mal gesungen, noch mal beklatscht sein will?

    Antwort in diesem Fall: Ein klares Nein! Niemand muss traurig für Abba sein. Das sind ja auch zwei nette Songs, mit denen sie sich nach 35 Jahren zurückmelden. Kein – Vorsicht Kalauer – Wa-wa-wa-Waterloo. Schöne schmelzige Ballade das eine, poppiger Muntermacher das andere. Kann man gut hören, bald vermutlich mitträllern – so wie viele Abba-Songs. Aber: mehr dann auch nicht. Womit wir bei der eigentlichen Frage sind: Kann/soll/will man sich darüber freuen? Antwort in diesem Fall: Nein. Und zwar genau wegen dieser Songs.

    Ach! Leider nichts Neues von Abba.

    Was Abba früher einmal geschafft haben, weshalb die Band berühmt wurde, kann sie heute nicht mehr liefern: nämlich den unverwechselbaren, perfekten Sound zur Zeit. Kein Mensch würde sich für diese zwei Lieder interessieren, wenn nicht die vier Buchstaben wären. Wie früher, wurde jetzt gejubelt. Aber früher, das war doch damals eben das Jetzt, also Lebensgefühl, Puls der Zeit, modern, neu...!!! Und jetzt? Tralalala. Gut, gefällig, gefühlig – überflüssig.

    Und deswegen – Widerspruch zum ersten Satz – muss man dann doch ein bisschen traurig sein. Weil vier extrem gute Musikerinnen und Musiker nach all der Zeit doch nichts anderes können, als den alten Sound rauskramen. Und dann auf die Bühne auch noch Avatare schicken, die so aussehen wie das alte Selbst. Und im Publikum stehen die Fans, trällern mit – trauern aber eigentlich alten Zeiten hinterher. Ach! Leider nichts Neues von Abba.

    Lesen Sie dazu auch den Pro-Kommentar von Wolfgang Schütz

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