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Kontra-Kommentar: Mit Kopfhörern in der Stadt unterwegs? Bloß nicht!

Kontra-Kommentar

Mit Kopfhörern in der Stadt unterwegs? Bloß nicht!

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    Wer Kopfhörer in der Stadt trägt, verpasst eine ganze Menge, meint unsere Autorin.
    Wer Kopfhörer in der Stadt trägt, verpasst eine ganze Menge, meint unsere Autorin. Foto: Uli Deck, dpa, stock.adobe.com

    Kennen Sie noch die Teletubbies? Wer mit seinen Kopfhörern durch die Stadt geht, erinnert ein bisschen an diese Figuren mit den riesigen Ohrscheiben aus dem Kleinkinder-Fernsehprogramm von einst. Stichwort: Winkewinke!

    Apropos: Viel mehr als Winkewinke bleibt Kopfhörer-Nutzern in der Stadt gar nicht übrig, wenn sie schnell auf etwas reagieren wollen oder sollen – dann bleiben nur Gesten. Denn erst müssen die Geräuschunterdrückung, der Podcast, die Hits der aktuellen Schlager-Top-Ten oder was auch immer ausgeschaltet werden. Das bremst.

    Nur wer sieht und hört, kann reagieren

    Und damit wären wir schon beim Kern der Sache angekommen. Wer mit Kopfhörern durch die Stadt geht, hat seine Sinne nicht beieinander. Ein entscheidender fehlt, um all die Reize aufnehmen zu können, die man sinnvollerweise wahrnehmen sollte, wenn man unterwegs ist. Nur wer sieht und hört, kann reagieren, kommunizieren und einordnen. Unbewusst nehmen wir über das Gehör laufend viele für uns wichtige Informationen wahr, bloß das ist uns oft gar nicht mehr bewusst.

    Ein sich näherndes Auto, ein Martinshorn, Kirchenglocken, Vogelzwitschern … War da was? Wer mit Kopfhörern marschiert, ist in einer eigenen Blase unterwegs, hat einen Teil seiner Umwelt einfach ausgeschaltet, signalisiert nicht zuletzt auch Desinteresse. So wie all die Smombies auch, die Smartphone-Zombies, die keinen Schritt tun können, ohne auf ihr Handy zu schauen.

    Mit Kopfhörern verpasst man viel

    Wer aber nur sein eigenes Kopfhörer-Ding macht, verpasst ziemlich viel: Und seien es die Gesprächsfetzen in der Straßenbahn, die Chance auf einen lustigen, spontanen Wortwechsel – oder auch einfach nur die Stille.

    Lesen Sie auch den Pro-Kommentar von Andreas Dengler.

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