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Weitwanderweg
06.08.2019

Wandern in Österreich: So läuft sich der neue Luchs-Trail

Der Luchs-Trail führt im wilden Herzen Österreichs durch drei Bundesländer und drei Großschutzgebiete.
Foto: Norbert Eibel/Nationalpark Kalkalpen

Norbert Eibel begibt sich auf den nagelneuen Luchs-Trail durch drei Schutzgebiete inmitten der Alpen, im Herzen des Landes Österreich.

Tosende Stille, Wolkenfetzen quellen über die Bergkämme, weit unter uns rauscht der Wildbach, am Gegenhang queren zwei Gämsen einen Lawinenstrich. Von unserer Warte oberhalb des Talkessels blicken wir hinein in den wilden Rothwald am Dürrenstein in Niederösterreich, dem nach internationalen Kriterien (Kat. IUCN I) hochkarätigsten Schutzgebiet der Alpenrepublik. Wir sind auf dem Luchs Trail unterwegs und erhaschen von außerhalb einen Blick auf dieses Naturjuwel, denn zum Schutz der einzigartigen Natur heißt es hier: Betreten verboten!

Aufbruch nach der Rast in der Anlaufalm im Nationalpark Kalkalpen.
Foto: Norbert Eibel/Nationalpark Kalkalpen

Das Kernstück des 3500 Hektar großen Wildnisgebietes ist der größte Urwaldrest Mitteleuropas. Seit Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren blieb dieser Naturschatz unberührt. Nur 25 ausgewählte Führungen gehen jährlich in das Gebiet hinein, erklärt Ranger Stefan Schörghuber. Das einmalige Gebiet mit bis zu 1000 Jahren alten und 60 Meter hohen Bäumen ist heute Unesco-Weltnaturerbe. Riesige Totholzmengen und ungestörtes Bodenleben mit natürlichen Kreisläufen machen es so schützenswert. „Sein lassen, Zeit lassen, zulassen, lautet das Motto, damit natürliche Prozesse ungestört ablaufen können“, unterstreicht der Gebietsbetreuer.

Bis zu zehn Luchse leben in den Schutzgebieten in Österreich

Uns führt die letzte Etappe auf dem Luchs Trail von der Ybbstaler Hütte (1343 m) nach Lunz am See am 1878 Meter hohen Dürrenstein vorbei. 12.000 Höhenmeter durch „Österreichs wilde Mitte“, so wird der neue Weitwanderweg beworben, der drei Bundesländer und drei Schutzgebiete im Herzen des Nachbarlandes verbindet. Zwischen den Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse sowie dem Wildnisgebiet Dürrenstein zieht sich dieser neue Wanderweg durch die Steiermark, Ober- und Niederösterreich.

Seinem Namen verdankt der Steig dem Luchs. Bis zu zehn der streng geschützten Tiere, der größten Katzenart Europas, leben in den Schutzgebieten. Die Pinselohren sind richtige Heimlichtuer, scheu und lieben es wild. „Daher sind sie zum Symbol für den Trail geworden“, erzählt Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen.

Der Luchs-Trail beginnt in Reichraming in Öberösterreich.
Foto: Nationalpark Kalkalpen

Der Luchs ist das verbindende Element und Logo des Weitwanderweges. Um die Jahrtausendwende tauchte die erste Katze im Nationalpark Kalkalpen auf. Um den Bestand zu stützen, wurden 2011 im Dreiländereck Wildfänge freigelassen. In den Folgejahren gab es Nachwuchs, der in die Umgebung abgewandert ist. Natürlich hat sich keiner der Pinselohren auf unserer Wanderung gezeigt. Keine Spur, nicht einmal eine Fährte. „Aber sie sind da“, versichert Ranger und Luchsexperte Christian Fuxjäger, der uns ein Stück des Weges begleitet.

Anhand von Fotofallen etwa oder Gams- und Rehwildkadavern mit dem für den heimlichen Jäger typischen Kehlbiss ist seine Gegenwart gut dokumentiert. Auch besenderte Tiere hat es schon gegeben, um das Revierverhalten zu erforschen. Nicht alle Zeitgenossen sind den schönen Katzen wohlgesinnt, neben dem Straßenverkehr sind Wilderer die größte Gefahr für die Katzen.

Der Luchs Trail startet in Reichraming (Öberösterreich), elf Etappen und 220 Kilometer liegen zwischen Anfang und Ende. Ein ehemaliger Holzknechtsteig führt von dort ins Hintergebirge hinein, dem zentralen Gebirgszug im Nationalpark Kalkalpen. Wir schlendern zunächst ganz bequem entlang des naturbelassenen Reichramingbaches. Durch zwei kurze, ehemalige Eisenbahntunnel gelangen wir zur Großen Klause und zur Jausenstation Klaushütte, deren Geschichte bis 1758 zurückreicht. Sie diente einst den Waldarbeitern, die das gefällte Holz auf dem Wasser transportierten, als Unterkunft. Die letzte Trift fand 1936 statt.

Am Rande des Luchs-Trails leben seltene Tierarten

Hinter der Hütte wird es steiler, auf schmalem Pfad geht es höher. Die mehr als siebenstündige Gehzeit für 23 Kilometer und 1140 Höhenmeter am ersten Tag wird mit der Einkehr auf der prächtig gelegenen Anlaufalm belohnt, wo sich ein Blick auf den höchsten Gipfel des Hintergebirges auftut, der Größtenberg heißt. Der sinnige Name ist ein Beweis dafür, dass nicht Hochtouristen im Gefolge von Bergführern und mit Grandezza diese Berge einst „erobert“ haben, sondern Jäger und Holzknechte ihr hartes Auskommen suchen mussten. Schroffe Kalkklippen und Schluchten prägen das zerklüftete, überwiegend mit Buchenwald bestockte Vorgebirge. 800 Quellen versorgen ein natürliches Bachnetz von über 200 Kilometern Länge.

Der Luchs-Trail: elf Etappen, 220 Kilometer und 12.000 Höhenmeter.
Foto: Norbert Eibel/Nationalpark Kalkalpen

In den Bergwäldern dieses 1997 eingerichteten Nationalparks verbergen sich totholzreiche Urwald-Reliktflächen, wo neben dem Luchs seltene Arten wie der Weißrückenspecht, die Bechsteinfledermaus, der Schwarzstorch und der Fischotter einen Lebensraum finden. Schon seit 25 Jahren findet keine Holznutzung mehr im größten Waldschutzgebiet der Alpenrepublik statt. Auf einer Fläche von 156 Quadratkilometern setzen Stürme, Lawinen, Schneedruck und Hochwasser natürliche Impulse, wodurch sich wieder eine bemerkenswerte Artenvielfalt eingestellt hat.

Dann wird die Szenerie dramatisch: Auf der dritten Etappe des Luchs Trails kommen wir am Kalkmassiv der Haller Mauern vorbei nach Admont und in die Steiermark. Das prachtvolle Panorama des wilden Gesäuses, ebenfalls als Nationalpark geschützt, dominiert das Talbecken. Alpine Sportklettergrößen haben in der Vertikalen ihre Spuren hinterlassen und mancher seine letzte Ruhestätte auf dem idyllisch gelegenen Bergsteigerfriedhof in Johnsbach gefunden – im Schatten der großen Gesäusegipfel. Auf dem Luchs Trail geht es weiter entlang der Enns, die sich in einer Schlucht zwischen Buchstein und Hochtorgruppe durchs Gebirge zwängt.

Die hell gleißenden Kalk- und Dolomitfelsen des „Xseis“, wie die Steirer ihr Gebirge nennen, türmen sich links und rechts mit einem Höhenunterschied von mehr als 1800 Metern auf. In Gstatterboden wird das Gelände zahmer – eine gute Gelegenheit für eine Jause im Nationalpark-Pavillon. In dem modernen Bau gibt es neben einem kleinen Verkaufsladen und einem witzigen Museum über die Geologie der Gegend ein sehr empfehlenswertes Restaurant. Zwei sympathische junge Belgier, Michiel Smekens und Stef Mermans, bieten pfiffige Variationen regionaler Speisen und dazu echte belgische Pommes an.

Der Luchs-Trail dreht nach Norden ab, Richtung Niederösterreich

Wo die Enns das Gesäuse verlässt, dreht der Luchs-Trail nach Norden ab und wechselt hinüber ins Niederösterreichische. Dort wartet mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein noch einmal ein Höhepunkt. Während in den beiden Nationalparks allmählich die Spuren menschlicher Eingriffe verschwinden, ist dieses Kleinod immer Wildnis gewesen. Dass sich rund um den markanten Bergstock unverfälschte Natur weitgehend ohne menschliche Eingriffe erhalten hat, ist dem jahrhundertelangen innerkirchlichen Zwist des Stiftes Admont und der Kartause Gaming über die Nutzungsrechte in diesem Gebiet zu verdanken.

Mit Ranger Stefan Schörghuber am Rande des Wildnisgebiets Dürrenstein.
Foto: Norbert Eibel/Nationalpark Kalkalpen

Ende des 19. Jahrhunderts förderte dann der Unternehmer und Bankier Albert Rothschild die Idee, diesen von menschlichen Einflüssen unberührten Wald vor der Zerstörung und damit für die Nachwelt zu retten. Das 400 Hektar große Kerngebiet des Rothwaldes ist nie forstlich bewirtschaftet worden und damit ein echter Primärwald, der sich seit der Würm-Kaltzeit ungestört entwickelt hat. Zu den besonderen Arten hier zählen der Habichtskauz und der Tannenstachelbart, ein Pilz, der als Wundparasit an lebenden Bäumen oder an Totholz wächst. Anspruchsvolle Spezies wie Alpenbock, Weißrückenspecht und Waldfledermäuse finden geeignete Lebensräume, aber auch Steinadler, Wanderfalke, Raufuß- und Sperlingskauz und unser Luchs.

Der Luchs-Trail eignet sich für Wanderer mit alpiner Erfahrung

Der Luchs-Trail eignet sich für Bergliebhaber mit alpiner Erfahrung. Er ist kein Weg für Kinder, denn Trittsicherheit ist sehr angenehm. Kaum einmal sind weniger als 500 Höhenmeter am Tag zu überwinden. Die zwischen 350 und 1870 Metern Seehöhe gelegenen Streckenabschnitte erfordern den geübten und konditionsstarken Wanderer.

Doch wer den Schweiß und die Mühen auf sich nimmt, der wird für seine Ausdauer reich belohnt. Der Abstieg vom Dürrenstein hinunter nach Lunz am See ist ein richtiger Knieschnackler und fährt uns noch einmal ordentlich in die Waden. Auf schmalen Pfaden windet sich der Weg ans Ziel. Es braucht noch einmal Konzentration und einen festen Schritt, ehe wir die Wildnis hinter uns lassen und sich das Seebachtal öffnet. Wer Österreichs wilde Mitte bequemer erleben möchte, kann den Luchs Trail auch in Teilabschnitten wandern. Es gibt flexibel buchbare Etappen und Gepäckservice.

Auf schmalem Asphaltband erreichen wir schließlich das Ufer des Lunzer Sees, die Zivilisation hat uns wieder. Schon der ersten Terrasse können wir nicht widerstehen. Ein kühles Bier und die Erinnerung an wilde Tage mitten in Österreich entschädigen reichlich für den gesamten Trubel.

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