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Karat bei Jubiläumskonzert gefeiert

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Karat bei Jubiläumskonzert gefeiert

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    Karat bei Jubiläumskonzert gefeiert
    Karat bei Jubiläumskonzert gefeiert Foto: DPA

    Mal rockig und laut, mal mitreißend und besinnlich - die Musiker um Frontmann Claudius Dreilich schlugen in der ausverkauften Alten Oper neue Töne an und blieben sich dennoch treu. Nach einer schöpferischen Pause und Tiefschlägen blicken die populären Rocker mit ihrem aktuellen Album wieder nach vorn.

    "Wir wollten kein großes, normales Rockkonzert machen, sondern etwas Neues", sagt Sänger Dreilich über die moderne Bühnenshow im schwarzem Dress. Rund 1000 Freunde, Gäste und Fans waren gekommen. Hatte die Band ihren 25. Geburtstag noch mit rund 17 000 Besuchern in der Berliner Parkbühne Wuhlheide gefeiert, ging es in Erfurt beinah schon familiär zu. Im Publikum hatten neben Sängerin Katja Ebstein und dem ehemaligen Bobsportler André Lange auch viele Ostprominente Platz genommen. So feierten etwa Sängerin Ute Freudenberg, Moderator Wolfgang Lippert und die Puhdys mit. "Die sind uns fünf Jahre voraus, mal gucken wie lange noch", scherzt Dreilich mit den Alt-Granden des DDR-Rocks.

    Karat gehört neben den Puhdys mit zu den erfolgreichsten Rockbands im Osten. Gegründet von Herbert Dreilich, Ulrich Swillms und Henning Protzmann gab die Gruppe 1975 im sächsischen Pirna ihr Bühnen-Debüt und prägte mit ihren großen Balladen schon bald den Musikgeschmack einer ganzen Generation. Bei den unvergessenen Hits schwelgt dann auch das in die Jahre gekommene Erfurter Publikum in Jugendzeiten. Die Takte von "Jede Stunde" reißen die Besucher förmlich von den Sitzen. Und die Strophen des 1980 von Peter Maffay gecoverten Karat- Kult-Titels "Über sieben Brücken" singen die Fans wie selbstverständlich mit.

    Auch "Schwanenkönig", "Albatros" und "Der blaue Planet" fehlen nicht bei der rund dreistündigen musikalischen Zeitreise. Nostalgische Erinnerungen wecken gleichfalls alte Filmausschnitte von früheren Auftritten und erheiternde Kinderbilder der Langmähnen. Sänger Claudius Dreilich - der mit den Titeln von Karat aufwuchs und nach dem Tod seines Vaters Herbert dessen Platz in der Band einnahm - gab vor fünf Jahren in Erfurt sein erstes Konzert mit der Gruppe. "Damals hatten wir zu kämpfen, dass mein Vater nicht mehr dabei war", denkt der Sohn zurück, der seinem Vater äußerlich wie stimmlich aufs Haar gleicht.

    In Gedenken an Herbert Dreilich intoniert Karat in Erfurt mit dem Titel "Mich zwingt keiner auf die Knie" gleichsam eine Art Lebensmotto ihres einstigen Frontmanns. Stehend applaudiert das Publikum zugleich einem einst namenlosen Song. "Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen, wie sie war'n", singt Dreilich in Anspielung auf einen Streit um Namensrechte mit der Witwe, wegen dem die Band von 2006 bis 2007 zwischenzeitlich als "K...!" auftreten musste. Die Stimmung der Fans bringt die einstige DT 64-Moderatorin und Karat-Buch-Autorin Christine Dähn, die durch den Abend führte, auf den Punkt: "Wir würden sehr viel vermissen, wenn wir Karat nicht hätten."

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