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Raubkunst-Vorwürfe: Parzinger will Bildherkunft schnellstmöglich aufklären

Raubkunst-Vorwürfe

Parzinger will Bildherkunft schnellstmöglich aufklären

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    Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger, hier mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). In Parzingers Büro hängt ein Kokoschka-Gemälde, das eventuell von den Nazis geraubt wurde.
    Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger, hier mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). In Parzingers Büro hängt ein Kokoschka-Gemälde, das eventuell von den Nazis geraubt wurde. Foto: Stephanie Pilick, dpa

    Kunst im Nationalsozialismus

    Im Zweiten Weltkrieg gingen viele Kunstwerke verloren – sie wurden geraubt, beschlagnahmt und verkauft.

    Nach 1945 gab es immer wieder Verhandlungen und lange Diskussionen über die Rückgabe von Kunst.

    Die Nazis enteigneten gerade jüdische Sammler und zwangen sie, ihre Schätze unter Wert zu verkaufen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nur ein Teil der Raubkunst an die Besitzer oder Erben zurückgegeben.

    Auf der „Washingtoner Konferenz“ von 1998 verständigten sich 44 Länder, darunter Deutschland, auf „nicht bindende Grundsätze“ zum Umgang mit Raubkunst.

    Die Länder sollten „im Rahmen ihrer eigenen Rechtsvorschriften“ handeln.

    Im Zweiten Weltkrieg raubten deutsche und sowjetische Einheiten in großem Ausmaß Kunstwerke und Bücher aus den von ihnen besetzten Gebieten.

    Die von deutscher Seite erbeuteten Objekte wurden kurz nach Kriegsende größtenteils zurückgegeben.

    Russland sieht Beutekunst als Wiedergutmachung für Schäden aus dem Krieg.

    Erst seit 1990 wird auf der Basis deutsch-russischer Verträge über einen Austausch verhandelt. (dpa)

    Wieder einmal gibt es Wirbel um vermeintliche Nazi-Raubkunst. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, will den Verdacht bei einem Kokoschka aus seinem Arbeitszimmer schnellstmöglich klären. Sollte sich herausstellen, dass die jüdische Galerie Caspari das Bild "Pariser Platz in Berlin" unter dem Druck der Nazis verkaufen musste, werde es selbstverständlich zurückgegeben, versicherte Parzinger am Donnerstag in Berlin. "Wir haben da eine ganz klare Haltung."

    Raubkunst-Verdacht: Wurde Bild bereits vor Machtübernahme verpfändet?

    Das Bild hing seinen Angaben zufolge schon bei seinem Dienstantritt im Arbeitszimmer des Präsidenten. Man sei bisher davon ausgegangen, dass die Galerie Caspari das Gemälde schon vor Beginn der Nazi-Zeit an die Dresdner Bank verpfändet habe. Bei der laufenden Provenienzrecherche im Haus seien dann jedoch Zweifel am bisherigen Wissensstand aufgekommen.

    Stiftung will Herkunft des Kokoschka schnell klären

    "In dem Moment, wo das scheinbar sichere Bild mit dem Hauch eines Fragezeichens versehen war, haben wir sofort reagiert", so Parzinger. Die Stiftung sei sich seit langem ihrer Verantwortung für unklare Werke bewusst und versuche auch von sich aus, mögliche Erben ausfindig zu machen. Auf den Kokoschka hat seinen Angaben zufolge bisher noch niemand Anspruch erhoben. Vor gut einem Jahr hatte der Münchner Kunstfund für großes Aufsehen gesorgt. Einige Bilder aus der damals entdeckten privaten Sammlung von Cornelius Gurlitt gelten als Raubkunst. dpa/AZ

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