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Schriftstellerin Brigitte Schwaiger gestorben

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Schriftstellerin Brigitte Schwaiger gestorben

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    Schriftstellerin Brigitte Schwaiger gestorben
    Schriftstellerin Brigitte Schwaiger gestorben Foto: DPA

    Am Montag wurde ihr Körper leblos in einem Seitenarm der Donau bei Wien gefunden. "Sie setzte ihrem Leben offenbar mit 61 Jahren ein Ende", schrieb die Zeitung "Der Standard" am Dienstag. Was bleibt und weiterleben wird, ist vor allem ihr Sensationsbestseller "Wie kommt das Salz ins Meer".

    Der Erfolg kam 1977 mit dem in Ich-Form geschriebenen Roman quasi über Nacht. Den Schock, so schnell berühmt zu werden, hat Schwaiger nach eigenen Angaben nie ganz verwunden: "Ich war doch so jung und so verträumt", sagte sie. Sie sei mit dem Werk, das sie mit 28 Jahren veröffentlichte, "zu weit gesprungen", bemerkte sie vor wenigen Jahren.

    In dem autobiografisch geprägten Buch beschreibt sie ihren tristen Ehealltag, das Kleinbürgermilieu und den Versuch, aus ihrer engen Welt auszubrechen. Das Werk verkaufte sich mehrere hunderttausend Mal. Angelehnt ist der Roman an ihre kurze, unglückliche Ehe mit einem spanischen Tierarzt.

    Es folgten weitere Bücher: "Liebesversuche", "Mein spanisches Dorf", "Der Himmel ist süß". Jedoch gelang es der 1949 in Freistadt geborenen Autorin nicht, an den Erfolg ihres Debüts anzuknüpfen. Ende der 90er Jahre war sie "kaputt vom Nachgrübeln über mein unglückliches Leben". Sie ließ sich mit Depressionen und Burnout freiwillig in eine psychiatrische Klinik in Wien einweisen.

    Im von der Kritik viel beachteten Prosaband "Fallen lassen" berichtete sie 2006 schonungslos von ihren jahrzehntelangen psychischen Erkrankungen, ihren Selbstmordversuchen, ihrer Existenz als Borderlinerin (das Borderline-Syndrom ist eine Persönlichkeitsstörung) sowie den Problemen in ihrem Elternhaus und der sexuellen Gewalt durch ihren Vater. Als Teufelskreis beschrieb sie ihren Zustand, aus dem sie sich nicht mehr zu befreien vermochte.

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