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Schubkarre für die Goldmünze

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Schubkarre für die Goldmünze

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    Bei der Fahndung nach den Goldmünzen-Dieben von Berlin sucht die Polizei auch nach möglichen Helfershelfern aus dem Umfeld des Museums. Bei einem derart spektakulären Fall prüfe man selbstverständlich, ob es Insiderwissen gegeben habe, erklärte der Polizeisprecher Winfrid Wenzel am gestrigen Dienstag.

    „Wegen der Schwere des Objekts“ gehen die Ermittler von mehreren Tätern aus. Hinweise auf sie gab es auch gestern nicht. Die Diebe hatten am frühen Montagmorgen eine zwei Zentner schwere kanadische Goldmünze aus dem Bode-Museum gestohlen. Allein das Material – reinstes Gold – ist etwa 3,7 Millionen Euro wert.

    Die Polizei geht eigenen Angaben nach davon aus, dass die Diebe die Münze einschmelzen und in kleineren Portionen zu Geld machen wollen. Nach den bisherigen Ermittlungen stiegen die Täter über eine ausziehbare Alu-Leiter vom Bahndamm hinter dem Museum in das Haus ein. Mit einer später ebenfalls gefundenen Schubkarre wuchteten sie ihre Beute den Bahndamm entlang auf die andere Seite der Spree, um dort vermutlich mit einem Auto zu fliehen. Ob zur Flucht möglicherweise ein Mercedes diente, der später in einer Tiefgarage im Stadtteil Steglitz ausbrannte, wird derzeit geprüft.

    Beim Abtransport wurde die Münze dem Polizeisprecher zufolge beschädigt. Am Bahndamm unter dem Museum habe man eine Stelle gefunden, auf die die Münze aus einer Höhe von drei oder vier Metern aufgeschlagen sei. „Ob das ein kontrollierter Wurf war, um das Absteigen über die Leiter zu vermeiden, oder ein kurzzeitiger Kontrollverlust der Täter, wissen wir nicht“, so Wenzel.

    Das schwere Goldstück, 2007 in nur fünf Exemplaren von der Königlichen Kanadischen Münze geprägt, war die Leihgabe eines Privatmanns an das Bode-Museum. Zu Details der Versicherung wollten die Verantwortlichen keine Auskunft geben. Das Haus, das mit der Museumsinsel zum Weltkulturerbe zählt, ist wieder wie üblich geöffnet. „Unsere Sicherheitsmaßnahmen waren und sind hoch“, sagt Museen-Sprecher Markus Farr. „Nach dem Vorfall haben wir sie in allen Häusern noch etwas erhöht.“ (dpa)

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