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Jahreswechsel: Silvester - woher hat der Tag seinen Namen?

Jahreswechsel

Silvester - woher hat der Tag seinen Namen?

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    Warum heißt der letzte Tag des Jahres Silvester? Das hat mit einem Papst zu tun.
    Warum heißt der letzte Tag des Jahres Silvester? Das hat mit einem Papst zu tun. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

    Silvester - richtig mit "i" geschrieben, nicht etwa Sylvester - ist der Tag des Jahreswechsels. So bekannt das Datum an sich ist, so wenige Menschen wissen, woher der Name dieses Tages kommt, und welche Bedeutung er hat.

    Um die zu erklären, reist man am besten ins Jahr 1582 zurück. Damals ordnete Papst Gregor XIII in der päpstlichen Bulle Inter gravissimas an, den bis dahin geltenden julianischen Kalenders zu reformieren. Eine Folge dieser Gregorianischen Kalenderreform war, dass der letzte Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember verlegt wurde. Das wiederum war der Todestag des ersten Papstes Silvester, der am 31. Dezember 335 gestorben war und in den Priscilla-Katakomben in Rom beigesetzt wurde.

    Papst Silvester wurde schon seit dem 5. Jahrhundert gedacht, seit 813 steht der heiliggesprochene Mann im Kirchenkalender. Der Legende zufolge soll er allein durch Handauflegen den an Aussatz erkrankten Kaiser Konstantin geheilt haben. Roms Herrscher ließ sich zum Dank von Silvester taufen und erkannte den Papst als kirchliches Oberhaupt neben sich an.

    Diese Legende von der Konstantinischen Schenkung war die Grundlage des späteren Kirchenstaates und diente Päpsten im Mittelalter dazu, weltliche Machtansprüche durchzusetzen.

    Silvester: An diesem Tag gibt es viele unterschiedliche Bräuche

    Vom Tagesheiligen Silvester stammt also der uns geläufige Name für den letzten Tag des Jahres. Auch in Italien, Frankreich, Polen, und Tschechien verwendet man diesen Namen. In den meisten anderen Ländern wird der 31. Dezember dagegen als Altjahr oder auch Altjahrestag bezeichnet.

    Der bekannteste Silvester-Brauch in Deutschland dürfte das Bleigießen sein. Meist wird zudem um Mitternacht eine Flasche Sekt geköpft, um auf das gerade begonnene Jahr anstoßen - und wünscht sich einen "Guten Rutsch".

    Andere Länder haben andere Sitten. In Spanien etwa gehören unbedingt Weintrauben zur Neujahrsnacht. sie sollen nämlich Glück bringen. Um Mitternacht schieben sich viele Spanier bei jedem Glockenschlag eine Traube in den Mund. Wer sich verzählt, dem steht im neuen Jahr Unheil bevor. In Italien ist rote Unterwäsche an Silvester ein Muss. Wer glücklich und erfolgreich sein möchte, sollte mit roter Wäsche ins neue Jahr "rutschen".

    Viele Russen läuten mit dem letzten Tag des Jahres eine zehntägige Festphase ein. In der Neujahrsnacht bringen Väterchen Frost, das Pendant zum Weihnachtsmann, und seine Begleiterin Snegurotschka (Schneeflöckchen) die Geschenke. Und im Süden der USA werden zu Silvester gerne Linsen oder Linsensuppe gegessen. Weil die Linsen ein bisschen wie Münzen aussehen, sollen sie Glück und Geldsegen versprechen.

    Symbole gehören natürlich auch in Deutschland zu Silvester dazu. Häufig zu sehen ist etwa das vierblättrige Kleeblatt, das Schweinchen, ein Schornsteinfeger oder der Fliegenpilz - sie alle sollen Glück im neuen Jahr bringen, das am Tag nach Silvester beginnt. (AZ/dpa)

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