Mal angenommen, Corona wäre nicht 2020, sondern 30 Jahre früher passiert, in einer Zeit, in der das World Wide Web zwar schon als Forschungsprojekt existierte, aber seine reale Existenz allenfalls Stoff für Science-Fiction-Romane oder -Filme lieferte – keiner hätte wohl von Dingen wie Homeoffice, gestreamten Geisterkonzerten oder der Reduzierung menschlicher Interaktion auf Online-Talks gesprochen, von der Bequemlichkeit, von zu Hause aus einzukaufen, einmal ganz zu schweigen. Spannender Gedanke, wie so eine Pandemie wohl damals verlaufen wäre. Mit Appellen an die Bevölkerung via TV, mehr Überwachung, mit Heimlichkeiten, mehr Gelassen- oder Hilflosigkeit? Heute brauchen wir im Prinzip die Gemeinschaft gar nicht mehr. Dank einer vernetzten, digitalisierten Welt lässt sich theoretisch (und immer häufiger auch praktisch) alles erledigen, ohne vor die Tür zu gehen. Selbst ein Museumsbesuch.
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