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Kontra-Kommentar: Wählen schon mit 16 Jahren? Nein!

Kontra-Kommentar

Wählen schon mit 16 Jahren? Nein!

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    Wählen soll weiterhin erst ab 18 Jahre erlaubt sein, findet unser Autor.
    Wählen soll weiterhin erst ab 18 Jahre erlaubt sein, findet unser Autor. Foto: Alexander Kaya, Montage: Stock.adobe.com, lea

    Ein Teil der Jugend interessiert sich durchaus für Politik – etwas anderes kann seit "Fridays for Future" niemand mehr behaupten. Aber allein deswegen haben 16-Jährige an der Urne noch lange nichts zu suchen. Eine Meinung zu einem einzigen politischen Thema zu haben reicht nicht. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Wahl, 2009, Bundestag: Mit 18 Jahren und stolz geschwellter Brust warf ich den Zettel ein, auf dem ich genau das angekreuzt hatte, was meine Eltern wählten. Ich hatte mich im Vorfeld zwar informiert, welche Partei was macht, und einige wichtige Gesichter kannte ich auch. Aber im Großen und Ganzen fühlte ich mich doch ziemlich ahnungslos und verließ mich lieber auf die Expertise anderer. Kein Wunder, denn politisches Verständnis braucht Zeit. Nur wer eine Zeit lang beobachtet, wie ein Politiker sich für etwas einsetzt, kann wissen, ob er tatsächlich zu dem steht, was er kurz vor der Wahl hoch und heilig verspricht. Wer nur einen oder zwei prominente Politiker einer Partei kennt, sollte davon nicht voreilig auf die Orientierung oder Zuverlässigkeit der gesamten Partei schließen.

    Politik ist ein langfristiges Geschäft

    Eine fundierte Wahlentscheidung braucht viel Vorwissen, Politik ist ein langfristiges Geschäft. Und das Verständnis von politischen Themen wie Steuern, Lebenshaltungskosten und Arbeitsplätzen kommt in der Regel erst, wenn man ins Berufsleben einsteigt und selbst Geld verdient. Viele 16-Jährige drücken aber noch die Schulbank. Sollten sie in Bayern wenigstens bei den Kommunalwahlen ihre Kreuzchen setzen dürfen, wie es in einigen anderen Bundesländern bereits erlaubt ist? Bei einer Wahl, bei der es um die neue Umgehungsstraße, den Ausbau der Kinderbetreuung und um die umstrittene Gewerbesteuersenkung geht? Ich habe meine Zweifel.

    Lesen Sie auch den Pro-Kommentar von Wolfgang Schütz.

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