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  4. Autorin Ursula Poznanski im Interview zu ihrem neuen Bestseller "Die Burg"

Interview
16.03.2024

Ursula Poznanski: "50 Prozent eines Thrillers sind Gefühl, 50 Prozent Technik"

Die österreichische Thriller-Autorin Ursula Poznanski
Foto: Jens Kalaene, dpa

In Ursula Poznanskis „Die Burg“ gerät ein Escape-Spiel außer Kontrolle. Ein Gespräch über alte Gemäuer, moderne Technologien und eine Vorstellung, die sie sauer macht.

Frau Poznanski, in Ihrem Thriller „Die Burg“ geht es um einen Milliardär, der eine verfallene Burg zum Escape-Room umgestaltet und die Aufgaben und Rätsel für die Spieler von einer künstlichen Intelligenz steuern lässt. Doch die KI verselbständigt sich und damit läuft einiges aus dem Ruder. Wie kam es zu diesem Setting des Romans, eine mittelalterliche Szenerie gepaart mit einer hochmodernen Technologie?

Ursula Poznanski: Ich bin ein History-Freak, Burgen, alte Gemäuer und Ausgrabungsstätten haben mich immer schon fasziniert. Sie sind sehr fantasieanregend, weil ich gar nicht anders kann, als mir vorzustellen, wie die Menschen dort gelebt haben. Eine Burg als Schauplatz für eines meiner Bücher war daher schon lange ein Wunsch von mir, aber nachdem ich keine historischen Romane schreibe, wusste ich, das würde schwierig werden. Doch dann kamen einige Dinge zusammen, wie das häufig bei Buchstoffen passiert.

Ursula Poznanski: Die Burg, Droemer, 400 Seiten, 24 Euro
Foto: Droemer

Was kam zusammen?

Poznanski: Mein Sohn hatte sich einen Studentenjob gesucht und Arbeit als Game-Master in einem Escape-Room gefunden. Er erzählte viele interessante, witzige Begebenheiten, auch darüber, dass immer wieder einmal etwas nicht funktionierte oder kaputtging. Und gleichzeitig wurde KI Anfang 2023 ein riesiges Thema, vor allem dank ChatGPT. Da fand dann etwas wie eine Fusion in meinem Kopf statt: Burg, Escape-Room und KI und ich wusste, ich hatte den Stoff für ein Buch gefunden.

Sie erzählen in „Die Burg“ aus zwei Perspektiven. Aus der Maxims im Escape-Room und aus der Alissas, die als Game-Masterin alles überwacht. Was war die Überlegung dahinter?

Poznanski: Es war mir wichtig, jemanden zu haben, der im Inneren der Burg feststeckt und jemanden, der von außen versucht, die Spielerinnen und Spieler zu retten. Damit man sieht, wie die KI mit den beiden Gruppen agiert. Die Spannung entsteht auch dadurch, dass man mitbekommt, wie hilflos die zuständigen Experten sind, die sehen, dass etwas schiefläuft, während die anderen das am eigenen Leib spüren.

Was überlegt man sich als Autorin eigentlich, um diesen Thrill zu erzeugen?



Poznanski: Ich glaube, 50 Prozent sind Gefühlssache und 50 Prozent Technik. Zum Beispiel breche ich die Handlung an bestimmten Stellen ab, und versuche, nicht zu viel zu erklären. Auch an der Figurenzeichnung hängt viel. Wenn die Leserinnen und Leser die Charaktere mögen und nicht wollen, dass ihnen etwas zustößt, ist schon viel gewonnen. Ein weiterer Grund dranzubleiben, auch für mich als Leserin, ist ein gut aufgebautes Rätsel, das einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt, bis man weiß, was und wer wieso dahintersteckt.

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Am Schluss geht die Handlung in „Die Burg“ in eine ganz neue Richtung. Überrascht Sie so etwas beim Schreiben oder ist es sorgfältig geplant?

Poznanski: Im Großen ist es geplant, ich muss die Auflösung der Geschichte kennen. Aber kleinere Twists und Turns, die passieren mir oft auch ganz spontan. Das ist das Schöne am Schreiben, dass sich während der Arbeit viel entwickelt, mit dem man nicht gerechnet hat. Ich mache keine ausführlichen Szenenpläne wie andere Kolleginnen und Kollegen, aber ich lege Textdokumente an, in denen ich ganz assoziativ Ideen sammle. 

Die Spielsituation, die es nun in „Die Burg“ gibt, findet sich ja auch schon in Ihrem ersten großen Erfolg, dem Jugendbuch „Erebos“, in dem ein Computerspiel seine Spieler manipuliert. Was fasziniert Sie so am Spielen?

Poznanski: Ich bin tatsächlich ein verspielter Mensch. Ich mag Spiele aller Art, seien es Gesellschaftsspiele oder ab und zu auch Computerspiele. Eine Zeit lang habe ich auch Geocaching gemacht. Auch das Schreiben hat für mich über weite Strecken immer wieder etwas Spielerisches.

Ebenfalls wiederkehrend in Ihren Büchern ist die Auseinandersetzung mit moderner Technologie. Sie haben vor allem in Ihren Jugendbüchern schon über Datenbrillen, Fitnessarmbänder, Drohnen geschrieben. Was reizt Sie daran?

Poznanski: Einerseits ist das meist noch unbeackertes Gebiet, da gibt es nicht schon 20 oder 30 Bücher, die so ähnlich ticken. Da kann man, bildlich gesprochen, noch die ersten Spuren im Neuschnee ziehen. Für mich, die ich kein tiefes technisches Verständnis habe, hat das außerdem etwas beinahe Magisches. Im Grunde ist es mir unbegreiflich, dass und wie diese Technologien funktionieren, deshalb faszinieren sie mich vielleicht noch auf ganz andere Arten als jemanden, der besser Bescheid weiß. 

In Ihren Büchern setzen Sie sich auch mit den ethischen Fragen auseinander, die mit der ambivalenten Nutzung der Technologien einhergehen.



Poznanski: Ja, sobald ich mich näher damit beschäftige, ergibt sich das im zweiten Schritt. Da tauchen solche Fragen von selbst auf, und diesmal, mit dem Thema KI, war das ganz besonders der Fall. Denn man kommt natürlich ins Grübeln darüber, bei wem denn im Fall des Falles die Verantwortung liegt. Beim Menschen oder bei der Maschine? Und inwieweit wir uns der wirklich ausliefern? Das sind Fragen, auf die im Moment noch niemand eine wirkliche Antwort hat. Was passiert, wenn wir plötzlich nicht mehr durchschauen, was die KI tut? Die Büchse der Pandora ist aber gewissermaßen schon geöffnet, weil KI im Netz steht und für jedermann frei verfügbar ist. In meinem beruflichen Kontext betrachten viele das auch als ein Damoklesschwert. Denn was passiert, wenn Verlage sich fragen, wozu sie teure Autoren bezahlen sollen, wenn die KI das gratis macht? Noch viel dramatischer ist es aber für die Übersetzer*innen; in der Branche ist man diesbezüglich sehr nervös.

Kann KI schon bald besser und schneller schreiben als Autoren?

Poznanski: Schneller ganz bestimmt. Aber besser? Ich glaube was Ideen, Kreativität und Originalität angeht, ist die KI uns noch ein gutes Stück unterlegen. Wenn man aber einen typischen Heftchenromanplot hernimmt – ohne jetzt die Autoren dieses Genres diskreditieren zu wollen –, das wird die KI ganz schnell hinbekommen. Mit Twists, Turns und Charakterentwicklung wird sie sich derzeit noch schwertun. Ich hoffe ja, dass wir gerade im Bereich Kultur und Unterhaltung auf den menschlichen Faktor nicht verzichten wollen. Nur als Beispiel: Wenn eine Ballerina eine zwölffache Pirouette dreht, bin ich wahnsinnig beeindruckt. Wenn ich das eine KI-Figur auf dem Bildschirm machen sehe, nicht so. Weil ja auch der Moment des möglichen Scheiterns immer spannend ist. Alles was live ist, Theater, Konzert, Lesungen, das wird sich nicht ablösen lassen.

Aber die Entwicklung lässt sich nicht zurückdrehen, sie ist in der Welt. Wie geht man mit der Gefahr durch diese Technologie um? 

Poznanski: Ich würde sie sie sehr stark reglementieren und eine Kennzeichnungspflicht einführen. Vor allem urheberrechtlich muss vieles geregelt werden, sonst wird das ein Höllentrip, weil die KI ja auf alle Texte oder Bilder zugreifen und sie verwenden kann, ohne dass das in Quellenangaben nachgewiesen wird. Die geistigen Urheber werden also in keiner Form um ihr Einverständnis gefragt, erwähnt oder gar entlohnt dafür, und das geht natürlich gar nicht. Gerade bei kommerzieller Verwertung müssen noch ganz, ganz viele Fragen geklärt werden.

Haben Sie Angst, dass wir irgendwann einen Super-Thriller lesen können, der kombiniert ist aus Material von Ken Follett, Sebastian Fitzek und Ursula Poznanski?



Poznanski: Angst ist das falsche Wort, aber die Vorstellung macht mich schon sauer. Und bei den Verlagen, die ich kenne, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie das wirklich tun würden. Aber denkbar ist es natürlich, dass sich eines Tages jeder einen Thriller nach seinem persönlichen Geschmack auf den Leib schneidern lassen kann. 

Zur Person: Ursula Poznanski, geboren 1968 in Wien, schreibt abwechselnd Jugendbücher und Erwachsenen-Thriller und ist damit regelmäßig in den Bestsellerlisten vertreten. Für ihr Jugendbuch-Debüt „Erebos“ aus dem Jahr 2011 erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihr jüngstes Werk ist der Thriller „Die Burg“ (Droemer, 400 Seiten, 24 Euro)

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