Mit der Zeit verhält es sich ein bisschen so wie mit der Weintraube. Sie kann mir nichts, dir nichts zusammenschrumpfen zur Rosine. War nicht eben noch Frühjahr, wählte Europa, weinte Ronaldo vor dem Tor, sang Céline Dion vom Eiffelturm? Und nun? Erreicht einen folgende Nachricht aus dem Erzgebirge: Die Mitarbeiter der Annaberger Backwaren holen die ersten Stollen aus dem Backofen! Was das bedeutet, weiß man. Ist der Stollen schon gebacken, sollst du schnell Weihnachtsgeschenke packen …
Um Himmels willen, wo ist die Hälfte des Jahres hin? Wie soll man da jetzt noch in Ruhe auf der Sonnenliege die Seele baumeln lassen? Und wie soll man bis Weihnachten noch mit allem hinterherkommen? Es ist ja noch nicht einmal der Bundeshaushalt unter Dach und Fach, weil ja auch das Geld zusammenschrumpelt, ach.
Die Stollen müssen auch noch reifen – so lange wie ein Sommerurlaub
Gemach jetzt aber. Die gute Nachricht, all die Stollen, die bei sommerlicher Hitze aus dem Glutofen gezogen werden, sie sind noch nicht zum Verzehr gedacht. Also zum baldigen. Man verschicke die Backwaren jetzt erst einmal an die Handelspartner, die liefern sie dann in die ganze Welt, so der Geschäftsführer Martin Hübner. USA, Großbritannien, Österreich, aber auch Asien und Afrika. Weihnachten steht ja überall gleichermaßen überraschend schnell vor der Tür … Und außerdem müssen die Stollen auch noch reifen! Mindestens ein bis zwei Wochen – so lange also wie der Sommerurlaub!
Ein kleiner Vorgeschmack aber schon mal: Honigstollen mit Ingwer, Schokoladenstollen oder Stollen mit Mohn und Aprikose sind beliebte Varianten. Natürlich schwören nach wie vor viele auf den Klassiker: Butterstollen mit schönen saftigen Rosinen. Noch aber ist ja ein wenig Zeit …
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