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Kinderlieder: Zum 75. Geburtstag: Rolf Zuckowski will Kindern Zuversicht geben

Kinderlieder

Zum 75. Geburtstag: Rolf Zuckowski will Kindern Zuversicht geben

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    Rolf Zuckowski feiert am Donnerstag, 12. Mai seinen 75. Geburtstag.
    Rolf Zuckowski feiert am Donnerstag, 12. Mai seinen 75. Geburtstag. Foto: Jonas Walzberg/dpa

    Was hätte aus Rolf Zuckowski werden können, wenn es im Hamburger Star-Club, der schließlich vier anderen jungen Männern zu weltumspannender Berühmtheit verhalf, nicht zum ganz großen Krach gekommen wäre. Zuckowski spielte bei The beAthovens, ursprünglich eine Schulcombo, die mit einem Plattenvertrag und Auftritten im Fernsehen schon auf dem Weg zur Profiband war. Aber dann kam der zweite Weihnachtstag 1967 im Star-Club: Bandleader Joachim verkünstelte sich mit seinem Gitarrensolo und konnte einfach kein Ende finden. Dem Publikum gefiel es nicht, den übrigen Bandmitgliedern ebenfalls nicht, und so zerbrach die Band und Zuckowski studierte erst einmal Betriebswirtschaft.

    Rolf Zuckowski wird 75: Kaum ein Haushalt mit Kindern kam ohne ihn aus

    So nachzulesen in Rolf Zuckowskis vergangene Woche erschienenen Autobiografie „Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück“ (Edel Books). Wer seit den 1970er Jahren Kinder in seinem Haushalt hatte, weiß, dass er trotzdem noch eine steile Musikerkarriere hingelegt hat, allerdings für ein Publikum, das eher auf dem Rücksitz bei langen Autofahrten mitsingt als abends in schummrigen Musikclubs „Yeah, Yeah Yeah“ grölt. Rolf Zuckowski, das ist der Mann, den manche Eltern verfluchen, weil sie sein „Wie schön, dass du geboren bist“ nach 546-fachen Wiederholungen nicht mehr hören können, aber das ist auch der Mann, dem Eltern gar nicht genug danken können, weil ihre Kinder versunken in seine Lieder nicht mehr nölen: „Wann sind wir endlich da?“

    Mit mehr als 20 Millionen verkauften Tonträgern zählt der 1947 als Sohn eines Seemanns und einer Friseurin geborene Hamburger zu den auch kommerziell erfolgreichsten Künstlern und Produzenten in Deutschland. Seine Karriere begann 1977 mit dem Singspiel „Die Vogelhochzeit“ und setzte sich fort mit heute zum Kinderlieder-Evergreen-Repertoire zählenden Songs wie „Du da im Radio, „Und ganz doll mich“ und „Die Weihnachtsbäckerei“.

    Kinder stärken war Zuckowskis Ziel: "Eine heile Welt kann ich nicht bauen"

    Er entwickelte Verkehrserziehungsprojekte wie „Rolfs Schulweg-Hitparade“ (1979) und wirkte an Peter Maffays „Tabaluga“-Alben mit. Anliegen sei es ihm dabei immer gewesen, Kinder zu stärken und ihnen Zuversicht zu geben, erzählt der zweifache Vater und dreifache Großvater im Interview mit der Deutschen Presseagentur. „Lieder wie ,Ich schaff’ das schon!‘ singen manche einfach, um sich wieder aufzurichten.“ Doch er schränkt auch ein: „Eine heile Welt kann ich den Kindern nicht bauen. Ich kann nur hoffen, dass sie ihr Selbstvertrauen und ihren Lebensmut immer wieder finden – auch wenn’s mal schwerer ist im Leben.“

    Was vergessen wird: Rolf Zuckowski schrieb auch sehr erfolgreiche Texte für andere Schlagergrößen. Nana Mouskouris „Guten Morgen Sonnenschein“ stammt von ihm, ebenso verhalf er dem Schweizer Trio Peter, Sue & Marc zu ihren Erfolgen beim Eurovision Song Contest. Ohne Groll blickt der Musiker also auch auf die Anfänge im Star-Club zurück, allein schon deshalb, weil er dort seine Frau kennenlernte, mit der er nun seinen 75. Geburtstag in Paris feiert.

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