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Foto: Rolf Vennenbernd, dpa
Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

Das Bild "New York City I" (1941) des Künstlers Piet Mondrian ist in der Ausstellung "Mondrian. Evolution" in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 zu sehen.

Kunst
28.10.2022

Der Mondrian mit dem besonderen Dreh

Von Richard Mayr

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen widmet Mondrian eine große Schau und hat festgestellt: Etwas aus den eigenen Beständen steht seit Jahrzehnten auf dem Kopf.

Den Dingen einen Dreh geben, das gehört normalerweise zur Kernkompetenz von Künstlerinnen und Künstlern. Wobei es der späte Piet Mondrian so gar nicht mit Bögen und Kreisen hatte. Seine abstrakten Gemälde kennen nur rechte Winkel und knallige Farben. Dieser Dreh bescherte Mondrian einen hohen Wiedererkennungswert. Einen Mondrian erkennt man sofort, auch wenn er von einer Shampoo-Firma gekapert wird.

Mondrian ist in die Kunstgeschichte eingegangen. Selbstredend, dass er als einer der Wegbereiter der Abstraktion auch in Museen zu finden ist. Kunstmuseen gehören gemeinhin zu den Institutionen, die den Dingen Raum und Platz geben. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, in Düsseldorf beheimatet, hat bekannt gegeben, dass sie bereits vor Jahrzehnten mit einem Hauptwerk Mondrians einen Schritt weiter gegangen ist: Das Museum präsentiert das Gemälde seit dem Erwerb 1980 mit einem 180-Grad-Dreh.

Enthüllt hat das Museum den Umstand zur großen Mondrian-Jubiläums-Ausstellung. Alle Indizien sprechen dafür, dass das 1941 entstandene Bild „New York City 1“ schon kurz nach Mondrians Tod auf den Kopf gestellt wurde, wie Fotos aus der Zeit nahelegen. Und wird das Bild in Düsseldorf jetzt endlich geradegerückt? Wird der Künstlerabsicht Genüge getan? Nein! Die Arbeit sei so ins Werkverzeichnis eingegangen und damit allgemein akzeptiert, heißt es vom Museum. (mit dpa)

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