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Musik: 40 Jahre "Thriller": Kuriose Fakten rund um das Album und Michael Jackson

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40 Jahre "Thriller": Kuriose Fakten rund um das Album und Michael Jackson

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    Das Cover des vor 40 Jahren veröffentlichten Albums «Thriller» von Michael Jackson.
    Das Cover des vor 40 Jahren veröffentlichten Albums «Thriller» von Michael Jackson. Foto: Sony Music, dpa

    Wer schon jemals das Radio angeschaltet hat oder in einem Club unterwegs war, der kommt an Meilensteinen der Popgeschichte wie „Thriller“, „Billie Jean“ oder „Beat It“ nicht vorbei. Vor 40 Jahren erschien Michael Jacksons Album „Thriller“ und begeistert seither ein Milliardenpublikum. Nun erscheint die Neuauflage des Welterfolgs mit bisher unveröffentlichtem Bonusmaterial. Zeit für einen Rückblick.

    Der 30. November 1982 markierte einen unumkehrbaren Moment in Michael Joseph Jacksons Leben, der ihm absoluten Weltruhm einbrachte. Mit dem Release seines Albums „Thriller“ war der Musiker auf dem Höhepunkt seines Wirkens, die weltweiten Verkaufszahlen konnte Jackson nicht einmal mit nachfolgenden Alben wie dem 1987 erschienenen „Bad“ oder dem Anfang der 90er herausgebrachten „Dangerous“ übertreffen. Die wohl rund 100 Millionen verkauften Tonträger von "Thriller" - die Schätzungen gehen da auseinander - brachten ihm einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde ein. 

    Song mit Ex-Beatle Paul McCartney wurde von den Kritikern verrissen

    Dabei lief der Verkauf des Albums zunächst nicht besonders gut an. Das renommierte Time Magazin verlor beispielsweise zuerst kein Wort über die Veröffentlichung. Jacksons Plattenfirma Epic Records rechnete nur „mit ein paar Millionen Kopien“, die sich verkaufen würden. 

    Jackson und sein Produzent Quincy Jones, mit dem er bereits sein Solo-Album „Off The Wall“ gestaltet hatte, veröffentlichten vorab mehrere Singles. Darunter „The Girl Is Mine“ mit Ex-Beatle Paul McCartney. Kritiker verrissen die Vorabsingle aber als „dumm“ und „eine schlechte Idee“. 

    Das Album «Thriller» von US-Pop-Sänger Michael Jackson feiert sein 40. Jubiläum.
    Das Album «Thriller» von US-Pop-Sänger Michael Jackson feiert sein 40. Jubiläum. Foto: Jan Nienheysen, dpa

    Außerdem hatte der afroamerikanische Künstler mit Widerstand zu kämpfen: Der Musiksender MTV weigerte sich zunächst die zweite Single „Billie Jean“ zu spielen. Der Sender sei eine Station für das weiße Rockpublikum, hieß es zur Begründung. Erst nach Druck von Jacksons Label willigte MTV ein und spielte den Song. Damit war er der erste afroamerikanische Musiker, den der Sender promotete. 

    Dabei war Jackson selbst sein größter Kritiker. Der damals 24-Jährige soll bei der ersten Listening-Party von „Thriller“ in Tränen ausgebrochen sein - und zwar aus Entsetzen. „Der Mix klang einfach nur schrecklich“, offenbarte der Musiker später einer Journalistin. Er legte sein Veto ein und die Lieder wurden neu abgemischt. Dem Sturm auf die Rekorde stand nun nichts mehr im Weg.

    Bei der Grammy-Verleihung im Jahr 1984 räumte der Sänger acht Auszeichnungen ab, sieben davon für sein Album „Thriller“. Die achte erhielt er übrigens für eine Sprechrolle in Steven Spielbergs "E. T. - Der Außerirdische".

    Mit seinem Musikvideo zu der Single "Thriller" setzte Jackson neue Maßstäbe

    Mit seinen Liedern durchbrach der Musiker und Tänzer die Grenzen der Genres und mischte mutig Pop, Soul, Funk und Rockmusik. „Black Or White“ - ganz egal, er entkoppelte die Musik von Geschlecht und Hautfarbe. Zudem scheute sich Jackson nicht davor, seine musikalischen Werke teuer zu inszenieren und ergänzte das Auditive mit aufwendigen Videos, die neue Maßstäbe in der Darstellung setzten. 

    Mit Hollywood-Regisseur John Landis produzierte er 1983 das Horror-Musikvideo zur Single „Thriller“. Der 14-minütige Clip kostete rund eine halbe Million Dollar und war somit die teuerste Musikvideoproduktion der Welt. 

    Wegen des unheimlichen Musikvideos von "Thriller" machte sich ein Kind in die Hose

    Das Gruselfilmchen wurde als so unheimlich eingestuft, dass es in Deutschland erst nach 22 Uhr ausgestrahlt wurde. Dort lief es damals in der Pop-Sendung „Formel Eins“. Und dann passierte ein Unglück: Dem zuständigen Redakteur flatterte nach einem Bericht des NDR eine Klage von aufgebrachten Eltern ins Haus. Ihr Sohn habe sich aus Angst vor den Zombies angeblich in die Hose gemacht.

    Doch obwohl Jacksons Musik mittlerweile einen unangefochtenen Legendenstatus erreicht hat, der Mann hinter den gefeierten Liedern ist weiterhin umstritten. Mit 13 Jahren stand der Künstler bereits regelmäßig auf der Bühne - als Teil der Familienband „The Jackson Five“. Vor allem sein Vater Joseph Jackson stachelte die Kinder an, forderte Höchstleistungen, besonders vom talentierten jüngsten Sohn Michael.

    Operationen verändern Michael Jackson und seine Haut

    Das erklärt vielleicht die perfektionistische Ader des Popkünstlers, der auch seinen Körper vollendet sehen wollte: Im Laufe seiner Karriere veränderte sich sein Aussehen schleichend, was auf diverse Operationen zurückgeht. Am Ende ähnelt das maskenhafte Aussehen des Musikers fast mehr seinem Zombie-Ich aus dem „Thriller“-Musikvideo als seinem ursprünglichen Selbst. 

    Zudem bleichte der Musiker seine Haut, was Jackson aber abstritt und mit seiner Hauterkrankung Vitiligo begründete. In seinen letzten Lebensjahren zeigte sich der Musiker meist verschleiert: Jackson konnte den Mann im Spiegel wohl nicht ausstehen. 

    Michael Jacksons Leben wird von einer Medikamentenabhängigkeit und Vorwürfen über Kindesmissbrauch überschattet

    Doch nicht nur körperlich schritt Jacksons Verfall im selben Maß voran, in dem seine Karriere Fahrt aufnahm. Zeitweise rutschte der „King of Pop“ in eine Medikamentenabhängigkeit. Der Missbrauch von Narkosemitteln führte letztlich auch zu seinem Tod, kurz vor seiner letzten großen Konzertserie „This Is It“, im Jahr 2009. 

    Rosen schmücken den Hollywood Walk of Fame Star des verstorbenen Popstars Michael Jackson am 10. Todestag.
    Rosen schmücken den Hollywood Walk of Fame Star des verstorbenen Popstars Michael Jackson am 10. Todestag. Foto: Chris Pizzello, dpa

    Dazu standen mehrere Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen ihn im Raum - was ein extrem düsteres Licht auf sein Leben in seinem privaten Freizeitpark Neverland warf. Verurteilt wurde der Sänger aber nie. Gleichzeitig gibt es keinen Musiker, der weltweit mehr Wohltätigkeitsorganisationen finanziell und repräsentativ unterstützte. 

    Was auch immer man von dem Mensch Michael Jackson halten mag, die Anziehungskraft seiner Lieder bleibt bestehen. Es sind zeitlose Melodien und Rhythmen, die Menschen, egal welchen Alters, zum Tanzen animieren. Und nicht nur Menschen: Japanischen Wissenschaftlern zufolge wippen sogar Laborratten genauso gerne zum Takt von „Beat It“ mit. (mit dpa

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