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Nachruf
19.04.2022

Herr über Sinnenfreuden und Schmerz: zum Tod von Hermann Nitsch

Er feierte Leben und Sinnenfreuden gleichermaßen wie Schmerz und Tod: Hermann Nitsch (Wien 29. August 1938 – 18. April 2022 Mistelbach).
Foto: Roland Schlager, dpa

Am Ostermontag starb der international angesehene Aktionskünstler Hermann Nitsch. Seine Malaktionen, sein „Orgien Mysterien Theater“ war wiederholt Gegenstand von Klagen.

Für diesen Sommer ist sie annonciert, die neue Ausgabe des „Orgien Mysterien Theaters“, speziell des großen sogenannten „6-Tage-Spiels“. Blut und Wein sollen wieder sprudeln vor Schloss Prinzendorf nahe Wien, Fleisch und Gedärm wieder quillen bei archaischem Ritual, Prozessionen schreiten, Kapellen zeremoniell dräuen.

Aber dann wird einer fehlen – der charismatische Meister selbst. Und das „Orgien Mysterien Theater“ wird stattfinden in reduzierter Form und in memoriam. Hermann Nitsch, Aktionist und Blutkünstler, Maler und Bildhauer, Komponist und Musiktheaterbühnenbildner ist tot. Er starb 83-jährig am Ostermontag in einer Klinik unweit von Schloss Prinzendorf.

Hermann Nitsch war in Bayreuth angekommen in seiner Mission

Wer Nitsch im vergangenen Jahr noch langsam, sehr langsam, sehr beschwert und am Stock über die Bühne auf dem Bayreuther Hügel zum Schlussapplaus schlurfen sah, nachdem er Wagners „Walküre“ mit Tausenden von Litern Farbe illustrativ hatte überschütten lassen, der musste zwangsläufig erkennen, dass hier ein in sich gerundetes Leben, eine lange Künstlerschaft voller Höhen und Tiefen, ja eine Weltentheatersicht und ein Glaubensgebäude ganz eigener Sakralisierung seinem Ende zuging. Hermann Nitsch, der freundliche, alterssanfte Mann mit dem langen weißen Bart, war angekommen in seiner Mission eines Hohepriesters für das rauschhaft-intensive Begreifen von Leben und Sinnenfreuden, von Leid, Schmerz, Wunde und Tod.

1938 in Wien geboren, studierte Nitsch erst einmal an der dortigen Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, bevor er als Grafiker im Technischen Museum zu arbeiten begann. 1961 trat er in den Kreis der Wiener Aktionisten um Otto Muehl und Günther Brus ein – vor allem mit Malaktionen in den Fußstapfen der tachistischen und der informellen Kunst, auch eines Jackson Pollock und eines Arnulf Rainer.

Schon in den 1960er Jahren war Nitsch mehrfach im Gefängnis

1972 und 1982 wurde Nitsch zur documenta in Kassel eingeladen; 1989 folgte für 14 Jahre die Leitung einer Klasse für interdisziplinäre Kunst an der Städel-Kunsthochschule in Frankfurt am Main: zusätzliche Ritterschläge neben den internationalen Ausstellungen des früh angefeindeten Künstlers. Schon in den 1960er Jahren hatte Nitsch in Folge seiner Wiener (Mal-)Aktionen mehrfach Gefängnisstrafen nach Strafanzeigen abzusitzen – was ihn letztlich zur Auswanderung nach Deutschland bis 1978 bewog. Und auch sein „Orgien Mysterien Theater“, ab 1975 im angekauften Schloss Prinzendorf durchgeführt, brachten ihm immer wieder Klagen von Tierschützern sowie von Katholiken ein.

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Mehrfach auch in Augsburg mit seinen Bildern und Malhemden präsentiert – zuletzt mit einigen der im Festspielhaus Bayreuth entstandenen „Walküre“-Schüttgemälden –, blieb Hermann Nitsch eines versagt: Zwar durfte er 1995 an der Wiener Staatsoper Jules Massenets Oper „Hérodiade“ ausstatten und dann 2011 in München Messiaens „San Francois d’assise“ inszenieren, aber bei dem Werk, das seiner existenziellen Blut-Schmerz-Wunde-Liebe-Thematik am nächsten war, da scheuten und kniffen Opernintendanten. Es ist Wagners „Parsifal“.

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