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Porträt: Die TV-Ärztin gibt das Skalpell ab: Meredith Grey verlässt "Grey's Anatomy"

Porträt

Die TV-Ärztin gibt das Skalpell ab: Meredith Grey verlässt "Grey's Anatomy"

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    In der Arztserie "Grey's Anatomy" spielte Ellen Pompeo rund 20 Jahre die Hauptrolle. Nun tritt sie kürzer.
    In der Arztserie "Grey's Anatomy" spielte Ellen Pompeo rund 20 Jahre die Hauptrolle. Nun tritt sie kürzer. Foto: ABC/Touchstone Television/Disney, Vivian Zink, dpa

    Da kann man nur den Hut ziehen – oder die OP-Haube auf dem Kopf: So viele Leben hat selbst Dr. Brinkmann in der Schwarzwaldklinik nicht gerettet. Auch die Patientenliste des Dr. Stefan Frank – laut RTL "der Arzt, dem die Frauen vertrauen" – dürfte sich peinlich kurz ausnehmen gegen die Bilanz dieser Frau. Und ob's der ZDF-Bergdoktor noch packt? Hoch bis in diesen Olymp der TV-Medizin? Fest steht: Kaum eine hat so viele Hals-und-Beinbruch-Jahre im Fernsehen überlebt wie sie. Rote Mähne, raue Schale, ruhige Hand, sie ist eine Halbgöttin in Weiß – und oft auch in Tränen, weil das Schicksal sie beutelt: Dr. Meredith Grey. Seit 2005 ist sie Stimme, Gesicht und Herz von "Grey's Anatomy". Doch nun ist die US-Schauspielerin Ellen Pompeo zum letzten Mal in dieser TV-Arzt-Serie zu sehen, im Stream bei Disney++. Sie sagt ade zum OP.

    Ellen Pompeo spielte den Charakter der Meredith Grey

    Grey ist Heldin und Moderatorin ihres eigenen Lebens. Als Erzählerin aus dem Off sprach sie die allerersten Worte in Folge 1 der ABC-Serie: "Für die meisten Menschen ist ein Krankenhaus ein Ort des Schreckens", sprach sie. "Aber ich bin hier aufgewachsen." Meredith Grey, Arzttöchterchen. Nie wollte sie werden wie ihre Mutter, so karriereversessen und in den OP-Tisch verbissen. Aber dann spürte sie die Berufung.

    Und was dann nicht alles in ihr Chirurginnenleben passte: Lebensfreundschaften und lebensmüde Episoden, Depressionen und Abstürze in Joes Bar. Einen Flugzeugabsturz und ein Schiffsunglück überlebte sie. Einmal fasste sie am OP-Tisch eine scharfe Bombe an – die sich in den Körper eines Patienten verirrt hatte. Einem Amokläufer, der das Seattle Grace Krankenhaus in Atem hielt, bot sich Meredith als Geisel an, verlor dabei aber schwanger ihr Kind. Doch was machte sie? Rettete weiter und forschte an Wundermitteln gegen Alzheimer. Jede Geschichte also eine Operation am offenen Fan-Herzen, in 19 Staffeln.

    "Grey's Anatomy" drehte sich um Meredith und Derek

    Die Liste ihrer Liebhaber ist lang wie eine Packungsbeilage, sie nennt sie "McSteamy" oder "McDreamy". Der Neurochirurg Dr. Derek Shepherd war ihre Lebensliebe, Herzensbrecher und Nervenbahnklempner. Ihn verlor sie bei einem tödlichen Autounfall – unter Schreien der Fans weltweit. Herzkasper? Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Shonda Rhimes. Sie ist die Schöpferin der Serie und wehrt sich dagegen, dass Meredith oft als Heulsuse abgestempelt wird: "Leute, sie ist verdammt einsam! Sie hat ein Recht zu weinen."

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