
Ein bunter Garten mit einer Beerenecke

Plus Kunsthandwerke, gemütliche Sitzecken und jede Menge Rosen: In Ingeborg Rülls Garten in Eresing ist Abwechslung geboten. Auch Feinschmecker kommen auf ihre Kosten.

Es blüht im ganzen Landkreis Landsberg. Denn hier scheint es besonders viele begabte Hobbygärtner zu geben. Egal ob in den idyllischen Hinterhöfen, Terrassen oder Balkonen von Landsberg oder in den eleganten Gartenanlagen am Ammersee oder den so typischen bayerischen Bauerngärten. Es sind kleine Paradiese, die man so entdecken kann. Gestartet waren wir mit unserer neuen Serie „Pflanzenpracht im Landkreis“ in einem kleinen Garten in Landsberg. Heute geht es nach Eresing. Gerne können Sie sich bei uns bewerben, wenn Sie selbst oder Ihre Nachbarn einen schönen Garten haben. Schicken Sie uns eine E-Mail an redaktion@landsberger-tagblatt.de. Und es gibt auch was zu gewinnen: Drei der schönsten Gärten erhalten einen Preis, den Gärtnereien aus dem Landkreis spendieren. Die Gärtnereien Scherdi Hofstetten, Geier Weil und Dumbsky Hechenwang sind dabei.
Weiß, Gelb, Orange, Rot vom zarten Rosa bis zu tiefem Purpur, und das in einer unendlichen Fülle: Schon der Vorgarten mit unzähligen Rosensorten lässt erahnen, was den Besucher im Garten hinter und rund um das Haus von Ingeborg Rüll in Eresing erwarten wird: Blüten in allen Farben, Pflanzen vieler Gattungen, Essbares und Schmückendes. Vor einem Rundgang erwartet zunächst das „Begrüßungskomitee“ die volle Aufmerksamkeit: Katze Shiva interessiert sich für den Neuankömmling. „Die ist eine Zicke“, meint Ingeborg Rüll lachend. „Ein echtes Weib, noch dazu aus dem Allgäu.“ Shiva macht es sich auf einer der vielen bequemen Sitzgelegenheiten wieder gemütlich, die Besichtigung kann beginnen.
Gartenserie: Ingeborg Rüll aus Eresing hat eine Vorliebe für Rosen
Was als Erstes auffällt, sind unzählige Töpfe, Schalen, Behältnisse aller Art, in denen es sprießt und blüht. Nicht nur blühende und exotische Schönheiten werden gehegt; in großen Pflanzschalen gedeihen auch Kräuter, ja sogar Salatköpfe. Das alles verlangt nach Wasser. Das pumpt Ingeborg Rüll aus dem Brunnen hinter dem Haus. „Bevor in Eresing die Wasserleitung gebaut wurde, war das unsere Wasserversorgung.“
Dass die Eresingerin eine Vorliebe für Rosen hat, wird auch im Wohngarten hinter dem Haus deutlich. „Schade, dass meine Ramblerrosen schon abgeblüht haben“, sagt sie. „Heuer waren sie wochenlang eine weiß-rosafarbene Wolke.“ Beeindruckend sind sie aber auch so: Einer der Stöcke hat die Hälfte des alten Schuppens überwuchert, ein anderer rankte sich in den kleinen alten Apfelbaum und ließ diesen „erblühen“.
Eine weitere Leidenschaft der 55-Jährigen sind Fuchsien. In dem Eresinger Garten blühen sie in vielen Farben. Auch winterharte Sorten sind darunter. „Normalerweise schaue ich mich dafür auf Gartenfachtagen um, aber die sind ja heuer auch alle ausgefallen.“

Gemeinsam mit ihrem Bruder hat Rüll ein Hochbeet gebaut
Kurzerhand setzte sich Ingeborg Rüll ins Auto und besuchte eine Fuchsien-Spezialgärtnerei in Markt Indersdorf. Natürlich deckte sie sich dort mit Neuheiten ein. „Die pflanz’ ich aber jetzt noch nicht. Jetzt ist es zu heiß.“ Der Gemüsegarten, in dem noch von der Mutter gepflanztes Liebstöckel neben riesigem Ziergras wuchert, wurde verkleinert, „ich brauch nicht mehr so viel“.
Trotzdem gibt es seit heuer etwas Neues. Gemeinsam mit ihrem Bruder wurde ein Hochbeet gebaut, aus Europaletten zusammengezimmert und mit Folie ausgelegt. „Das Beet macht mir großen Spaß.“ Kein Wunder, reift doch da gerade ein riesiger Blumenkohlkopf heran. An der Holzwand des Schuppens protzen etliche Tomatenstöcke mit schweren Rispen, an denen die Paradeiser gerade anfangen, rot zu werden. Deren Farbe konkurriert mit dem Lila des Sommerflieders. „Den hab’ ich für die Schmetterlinge.“ Ein saftig-grünes Feigen- und ein Zitrusbäumchen beschenken die Gärtnerin demnächst mit reifen Früchten.
Gegen Wildwuchs im Garten helfen wild geformte Wurzeln
Muss Wildwuchs im Zaum gehalten werden, dann werden wild geformte Wurzeln ausgelegt. „Die hol ich mir bei einem Hackschnitzelproduzenten hier im Ort. Meist haben Leute sie in ihrem Garten ausgegraben und dorthin gebracht.“
Zwischen all den Pflanzen und Blüten, den Hortensien und Begonien macht sich Kunsthandwerkliches bemerkbar. Vor allem Windspiele und Sonnenfänger, aber auch Blumen aus Metall haben es Ingeborg Rüll angetan. Am Tor zum Schuppen mit der früheren Hausnummer des Anwesens, das einmal ein landwirtschaftliches war, baumelt die neueste Errungenschaft: „Zickenstube“ steht auf dem Taferl mit Zicklein – ist damit etwa Shiva gemeint?

Die Jostabeeren sind bereits abgeerntet
Viel Platz für Rasen ist in diesem Garten nicht. Aber für Sitzgelegenheiten: Ingeborg Rüll hat eine Frühjahrssitzecke auf der Südseite, gemütlich Gepolstertes unter dem Dach der Veranda und dazu, scheinbar wahllos verteilt, Tischchen und Stühle in unterschiedlichen Ausführungen.
„Und das ist meine Beerenecke“, erklärt Ingeborg Rüll und führt den Gast zur Nordseite des ehemaligen Bauernhauses. Der Strauch mit den Jostabeeren, einer Kreuzung aus Stachelbeere und Schwarzer Johannisbeere, ist bereits abgeerntet. Daneben ist etwas ganz Ausgefallenes: „Das sind schwarze Himbeeren.“
Der Rundgang endet bei Rosen – natürlich. „Aus den dunkelroten Blüten hab’ ich Rosenmarmelade gemacht, die ist lecker.“
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