
Mit den Händen reden

Seit ein gehörloses Kind die erste Klasse der Kauferinger Grundschule besucht, lernen auch die Mitschüler und Lehrer Gebärdensprache. Das Projekt ist in Bayern einzigartig.
"Ich mag Radfahren.“ Ein einfacher Satz, schnell dahingesagt. Die Kinder der Klasse 1a in der Grundschule Kaufering plappern den Satz aber nicht einfach nach. Sie schreiben ihn auch nicht in ein Heft, allein schon, weil ein paar Buchstaben dabei sind, die sie noch gar nicht gelernt haben. Die kleinen Schüler übersetzen „Ich mag Radfahren“ in eine andere Sprache.
Fremdsprachen bereits in der ersten Grundschulklasse? Nein, zumindest keine gewöhnliche Fremdsprache: Die Kinder lernen Gebärdensprache. Und das hat einen guten Grund, wie Rektorin Henriette Beltz erläutert: Seit dem vergangenen Schuljahr wird an der Schule ein gehörloses Kind unterrichtet. Während des Unterrichts ist deshalb immer ein Gebärdendolmetscher dabei. Mit dieser nicht alltäglichen Situation wollte sich das Pädagogenteam der Grundschule aber nicht zufriedengeben. „Wir wollten nicht nur Teilhabe, sondern echte Inklusion“, sagt Rektorin Beltz. Alle Schüler sollten die Möglichkeit haben, Gebärdensprache zumindest in ihren Grundzügen zu erlernen, um sich mit dem gehörlosen Kind unterhalten und es so ganz in die Mitte nehmen zu können. Ein weiterer Grund für den besonderen Unterricht ist die Tatsache, dass in und um Kaufering relativ viele gehörlose oder hörgeschädigte Menschen leben. „Derzeit besuchen mehrere Kinder aus diesen Familien unsere Schule“, sagt die Rektorin.
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