
Kredenzte Geschichten
Café Unterzucker im Kulturstadl
„Des Süßliche mag i halt net.“ Das ist die einfache Erklärung von Richard Oehmann, warum die Band, die im Rahmen der Kreiskulturtage Mut im Kulturstadl in Stadl gastierte, so heißt, wie sie heißt: „Café Unterzucker“. Nein, mit Diabetes, wie ein Besucher vermutete, hat der Name absolut nichts zu tun. Vielmehr werden von diesem Ensemble Alltagsgeschichten musikalisch und textlich so kredenzt, wie sie wirklich sind oder passieren können. Da wird nichts geschönt oder in vornehme Worte gepackt. Das wurde auch bei dem aktuellen Auftritt, der mehr Besucher vertragen hätte, deutlich. Das Trio nahm kein Blatt vor den Mund und mit gelegentlich eingestreuten Kraftausdrücken wurde ebenfalls nicht gespart.
Das Beste dabei aber ist: Café Unterzucker, das sind Künstler zum Anfassen, die auf Interaktion mit dem Publikum setzen und vor allem, voll hinter dem stehen, was sie machen, sagen, singen. In Stadl waren das neben „Chef“ Richard Oehmann als Sänger und Moderator, Anton Gruber (Gesang, Mundharmonika) sowie aushilfsweise an der Gitarre Professor Dr. Oliver Dimbath. Der Titelsong ist beispielhaft: „Bitte, bitte, Mami, hol mich ab“ erzählt von der wahren Geschichte eines Reichennachwuchses, dem es im Kinderzeltlager zu „einfach“ war. „Haben wir echt erlebt“, sagt Richard Oehmann lapidar dazu. Um gleich darauf den Eltern in die Suppe zu spucken: Ein Kleiner verspricht alles, sich sogar über hässliche Geschenke von Verwandten zu freuen: „Aber bitte nennt mich nicht mehr Häselein“. Und schon verwandelt sich das Trio in einen grimmig dreinblickenden Seemannschor – „inklusiv, weil bei uns auch unmusikalische Leute mitsingen dürfen“ – der behauptet, dass Ahoi die Seele weit macht.
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