
Erster Schnee im Landkreis Landsberg sorgt nicht nur für Freude

Plus Der ausgiebige Schneefall lockt am Feiertag viele vor die Tür. Auch im Fuchstal tummeln sich die Rodler trotz der Corona-Einschränkungen. Der Vorsitzende des SC Asch sieht es nicht gerne.

Des einen Freud – des anderen Leid: Der erste ausgiebige Schneefall im Landkreis hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Während die Autofahrer mit den üblichen Problemen zu kämpfen hatten, genossen andere den Winterspaziergang – und fast überall im Landkreis sah man die Kinder auf fast jedem Hügel rodeln. Doch das war nicht überall willkommen – schon gar nicht auf der Ascher Rauth.
So richtig hatte man dem Wetterbericht nicht geglaubt, aber am Mittwochmorgen war es im Landkreis tatsächlich überall weiß. Für die Autofahrer keine große Freude – Autos mussten erst freigekratzt werden und die winterlichen Straßenverhältnisse sorgten für einige Schwierigkeiten. Unter anderem gab es Behinderungen auf der A96 bei Mindelheim, mit denen Pendler zu kämpfen hatten. Und mit dem Schneeräumen vor der Haustür kam man zunächst gar nicht nach.

Doch viele freuten sich auch über den Wintereinbruch: Hunde tollten beim Gassigehen durch den Schnee und viele Spaziergänger genossen am Feiertag die Wanderungen durch die verschneite Landschaft. Und endlich konnten – nach dem schneelosen Winter zuletzt – auch wieder die Rodel aus dem Keller geholt werden. Allerdings stellt gerade der Wintersport in Zeiten von Corona ein Problem dar: Die Abstandsregeln lassen sich nicht immer einhalten – im Fernsehen hatte es da zuletzt erschreckende Bilder von Skigebieten in Deutschland gegeben.
Im Landkreis ist der Ascher Rauth das „Skigebiet“, jedenfalls für die Kinder. Und auch dort zog es viele hin, auch wenn man den Rodel den Berg hochziehen musste. „Wir unterliegen dem bayerischen Eisenbahn- und Seilbahngesetz“, sagt Robert Steger, und das bedeutet: Der Lift am Ascher Rauth wird nicht in Betrieb genommen.
Fürs Langlaufen liegt in Asch ohnehin zu wenig Schnee
Dass das die Schneehungrigen nur bedingt abschreckt, hat er am Mittwochmorgen bereits festgestellt, als er Schilder an der Skihütte anbrachte. „Wir weisen auf die Abstands- und Maskenpflicht hin“, so Steger. Doch auf dem Hügel herrschte bereits Betrieb. „Am Nachmittag schaue ich noch mal hin“, kündigte Steger, der dem SC Asch seit rund 18 Jahren vorsteht, an. Viel machen könne er aber nicht – abgesehen von den Schildern.
Sobald genügend Schnee liegt, sorgt der Verein normalerweise auch dafür, dass die Langlauf-Fans auf ihre Kosten kommen. Doch auch diese gehen vermutlich leer aus, was aber weniger mit den Beschränkungen wegen der Pandemie zusammenhängt.
Bislang, so Steger, liege noch nicht genügend Schnee. „Auf den Wiesen brauchen wir mindestens 25 Zentimeter, aber es werden immer mehr Wiesen zu Äckern.“ Und da seien dann mindestens 40 Zentimeter nötig. „Große Hoffnungen kann ich den Langläufern nicht machen, denn es taut ja schon wieder unten“, sagt Steger.

Wie viele anderen Vereine wird auch der SC Asch durch die Pandemie sehr gebeutelt. Für das Rennteam, das der Verein normalerweise für die Rennserie beim Allgäuer Skiverband meldet, war schon früh klar, dass in diesem Jahr wohl nichts gehen werde. Eine Zeit lang hatte Steger noch die Hoffnung, Skikurse durchführen zu können. „In der Regel lernen 100 bis 150 Kinder pro Saison bei uns das Skifahren“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Und so habe der Verein auch keine Nachwuchssorgen. Dieses Jahr gehe aber gar nichts. „Ich hatte gehofft, dass es vielleicht klappt, wenn die Kinder mit ihren Eltern zu den Orten fahren“, aber auch daraus wird nun eben nichts.
Das Zwergerlrennen findet wegen Corona nicht statt
Auch auf das bekannte und beliebte Zwergerlrennen am Ascher Rauth musste man verzichten. „Im vergangenen Jahr hatten wir keinen Schnee, in diesem Jahr macht uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung“, sagt Robert Steger.
Die Folgen für den Verein seien noch absehbar, so der Vorsitzende. „Wir hatten schon mal 1000 Mitglieder, inzwischen sind wir bei etwa 780“, ist er durchaus zufrieden. Zwar habe es in den vergangenen Monaten einige Austritte gegeben, aber „das waren Mitglieder, die den Verein als Dienstleistungsbetrieb gesehen haben“, nimmt er diese nicht tragisch. Und ansonsten bleibt das Prinzip Hoffnung: Dass es im nächsten Jahr wieder genügend Schnee und keine Einschränkungen wegen der Pandemie gibt.
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