
Schöne Überraschung für Christbaumsammler im Kreis Landsberg

Plus Seit Jahren sammeln Vereine und Organisationen im Kreis Landsberg ausgediente Christbäume ein. Wegen der Pandemie ist es diesmal schwierig, aber die Arbeit lohnt sich.
Wohin mit den ausgedienten Christbäumen? Normalerweise kein Problem, da diese vielerorts von den Vereinen abgeholt werden. Wegen der Corona-Pandemie war das heuer allerdings schwierig. Aber es war machbar – und hat bei einem Verein am Lechrain sogar für eine positive Überraschung gesorgt.
Lange hatte Ungewissheit geherrscht, ob trotz der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie die Christbäume abgeholt werden dürfen. Schließlich hatte das Landratsamt dann doch seine Zustimmung gegeben (LT berichtete). Und so machten sich die Vereine auf – unter Einhaltung der Vorschriften, versteht sich.
FC Weil nimmt mehr ein als im Vorjahr
In Weil hatte sich Josef Glenk, der die Sammlung zugunsten der Jugendfußballer des FCW organisiert, erst noch bei Bürgermeister Christian Bolz kundig gemacht. „Wir hatten diesmal nur drei Personen im Einsatz“, erzählt er. Im Vorfeld hatte man darum gebeten, Spenden an den Bäumen zu befestigen. „Normalerweise geht immer noch ein Kind mit, das die Spenden einsammelt, darauf haben wir verzichtet“, so Glenk. Das mit den Spenden habe auch gut funktioniert. „Entweder hing ein Kuvert am Baum, oder ein Zettel, dass man klingeln solle“, sagt Josef Glenk – auch das Klingeln sei unter Beachtung des Abstands kein Problem gewesen. Und am Ende gab es dann noch eine schöne Überraschung: „Wir haben diesmal sogar mehr eingenommen als im Vorjahr.“

Bewusst auf Spenden verzichtet haben die Scheuringer Schützen. „Das Christbaumsammeln ist unser Dankeschön für die Bürger, dass sie uns bei den Altpapiersammlungen unterstützen“, sagt Wolfgang Premer von den Edelweißschützen. Mit zwei Teams war man in diesem Jahr im Einsatz und hat rund 120 Christbäume eingesammelt. „An zwei Bäumen hingen auch Kuverts mit Spenden“, freut er sich, denn eigentlich habe man damit nicht gerechnet.
Scheuringer Schützen können das eingenommene Geld gut gebrauchen
Dabei könnten die Schützen das Geld gut brauchen, denn da aktuell keine Papiersammlungen möglich sind, sei eine wichtige Einnahmequelle weggebrochen. „Mit diesem Geld finanzieren vor allem die Jugendarbeit“, sagt Premer. Er hoffe nun, dass die Scheuringer Bürger das Papier zu Hause aufheben können, bis wieder eine Sammlung zugelassen sein wird. „Sobald es erlaubt ist, stehen wir parat“, verspricht Premer und bis dahin „kann man uns unterstützen, wenn man das Papier zu unserem Container auf dem Wertstoffhof bringt“.
Mit Anmeldung führte der Penzinger CSU-Ortsverband seine Christbaumsammlung heuer durch. „Im vergangenen Jahr haben wir auch Bäume mitgenommen, die wir auf dem Weg am Straßenrand gesehen haben“, sagt Johannes-Peter Engel, doch darauf habe man in diesem Jahr verzichtet. „Durch die Anmeldung können wir dokumentieren, wo wir waren.“ Schwierig sei es gewesen, die Teams zusammenzustellen, wegen der Regelung mit dem fremden Hausstand – deshalb sei man diesmal nur mit einem gegangen. Auch die Penzinger haben um eine Spende für die Jugendarbeit im Ort – diesmal die Jugendfeuerwehr – gebeten. Und da machte Engel auch eine positive Erfahrung: „Es waren zwar weniger Christbäume, die wir eingesammelt haben, aber die Spendensumme entspricht trotzdem der des Vorjahrs, die Leute haben also mehr gegeben.“ 250 Euro habe man gesammelt, Bürgermeister Peter Hammer habe diese noch auf 300 Euro aufgestockt.
Der Kauferinger SPD-Ortsverein unterstützt Pfadfinder
Der SPD-Ortsverein Kaufering sucht sich jedes Jahr einen anderen Verein oder eine andere Organisation aus, die mit der Christbaumsammlung unterstützt werden soll. „In diesem Jahr waren wieder mal die Pfadfinder vom Stamm Roncalli an der Reihe“, sagt Elke Koch, die Ortsvorsitzende der SPD Kaufering.
Während sich der SPD-Ortsverein um alle Formalitäten kümmere, unterstützten die Vereine die Sammlung mit „Manpower“. Normalerweise werde immer am Samstag nach Dreikönig gesammelt, doch nachdem diesmal lange unsicher gewesen sei, ob überhaupt gesammelt werden dürfe, sei man auf den 16. Januar ausgewichen. „Diesmal scheinen es auch weniger Bäume als sonst gewesen zu sein“, sagt Koch – genau lasse sich das schwer abschätzen, da insgesamt acht Teams im Einsatz waren. „Normalerweise sind wir mit sechs unterwegs.“

Um aber die Abstandsregeln und vor allem die Zwei-Haushalte-Regel befolgen zu können, wurden mehr Teams gebildet. Auch wenn es weniger Bäume waren – die Spendensumme komme an die der vergangenen Jahre ran, sagt Koch. „Schade war, dass man sich anschließend nicht mehr treffen konnte“, bedauert Elke Koch. Normalerweise würde nämlich allen Helfern und auch den Landwirten, die mit Zugmaschinen und Hängern mitmachten, ein Essen in einer Gaststätte spendiert, aber „das ging ja heuer nicht. Nachdem alle ihre Bäume abgeliefert hatten, fuhr jeder wieder nach Hause“. Aber nicht mit leerem Magen, denn man konnte doch noch was organisieren: Die „Kletterei“ in Kaufering hatte für alle Chicken Nuggets und Pommes vorbereitet – coronakonform als Essen to go.
Auch in Igling kommen bei der Sammelaktion viele Spenden zusammen
Schon seit 25 Jahren holen die Freien Wähler in Igling nach Dreikönig die ausgedienten Christbäume ab – und sammeln dabei Spenden für den Bunten Kreis in Augsburg, der krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt. „Wir waren diesmal mit drei statt einem Team unterwegs“, sagt Iglings Bürgermeister Günter Först, der die Federführung bei der Sammlung hat. Und das Ergebnis war auch bei ihnen überraschend: „Wir haben diesmal 1300 Euro gesammelt, das sind rund 300 Euro mehr als im vergangenen Jahr.“
Einige hätten sogar gespendet, obwohl sie gar keinen Baum abgegeben hätten. „Wir haben die Spenden auch über Whatsapp und Paypal gesammelt, so ist auch etwa 75 Prozent der Spendensumme eingegangen.“ Die Bürger wüssten, dass die Spenden zu 100 Prozent weitergeleitet würden. „Auf einem Brief stand, wenn es diesmal keine Böller gab, könne man das Geld auf die Spende drauflegen“, erzählt der Bürgermeister.
Und vor allem ist er froh, dass – wenn diesmal auch mit Einschränkungen – überhaupt gesammelt werden konnte: „Wenn so eine Aktion mal ausfällt, ist es schwer, sie wieder ins Leben zu rufen.“ Und für dieses beziehungsweise nächstes Jahr hofft er, wie alle anderen, dass wieder „normal“ gesammelt werden kann.
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