„Nicht nach Libyen. Bitte, nicht zurück! Lieber springe ich ins Wasser und ertrinke.“ Es ist eine der Schlüsselszenen der Mission Sechs des Seenotrettungsschiffs Lifeline im Mittelmeer: Angesichts der herannahenden libyschen Küstenwache wirft sich ein Mann vor dem Landsberger Schiffsführer Claus-Peter Reisch auf den Boden. Und Reisch bringt die 235 Flüchtlinge an Bord an diesem 21. Juni 2018 nicht zurück nach Libyen, sondern verweist auf die Genfer Flüchtlingskonvention und fährt nach Malta, wo dem Schiff über Tage hinweg die Einfahrt verweigert wird. Claus-Peter Reisch (58) wird im Sommer 2018 zur öffentlichen Person und zum Gesicht der privaten Seenotrettung. Das vergangene Jahr hat er nun literarisch aufgearbeitet. Titel seines Buchs „Das Meer der Tränen – Wie ich als Kapitän des Seenotrettungsschiffs ‚Lifeline‘ Hunderte Leben rettete – und dafür angeklagt wurde“. Hier kommt unsere Buchbesprechung.
Landsberg