
Büchertipps: Katzenkrimi oder lieber Netflix am Abend?

Plus Noch mal Lockdown, das ist für viele Landsberger belastend. Um sich wenigstens ein wenig abzulenken, können auch Bücher oder neue Filme helfen. Doch wie kommt man an Tipps? Buchhändlerin Ingrid Asam gibt Ratschläge.

Ein gutes Buch. Im Lockdown sollte dafür doch Zeit sein. Denn jetzt müssen wir ja weiter zu Hause bleiben. Dass das auch ganz angenehm sein kann mit der passenden Lektüre, da ist sich die Landsbergerin Ingrid Asam von Buch „Hansa“ sicher. Empfehlungen, Tipps und Ideen hat sie genug. Nur ist das Geschäft in Landsberg wie alle anderen Buchhandlungen geschlossen.
Wie kommt man an gute Büchertipps?
Wie also an die Tipps kommen? „Ganz einfach – wir sind immer telefonisch oder per E-Mail erreichbar und stellen die Bücher auch zu“, so Asam. Das mache sie genauso wie ihr Kollege vom Discy mit Platten und Büchern. „Und die Lieferung ist die einzige Möglichkeit im Lockdown“, so Asam. Abgeholt werden dürfen die Bücher im Moment nicht. „Kein Kontakt erlaubt“. Der Renner in diesem Jahr: „Ganz klar das Buch von Obama. Das lag unter so manchem Weihnachtsbaum.“ Frauen würden im Moment auf Bücher zum Thema Zeitgeschichte stehen. Also auch Romane mit historischem Hintergrund, so Asam.
Eine kriminelle Katzengeschichte
Und so hat Asam auch gleich zwei Tipps für die Redakteurin parat. Tipp eins heißt „Mord auf leisen Pfoten“. Klingt spannend, ist auch spannend. Und natürlich geht es darin um kriminelle Katzen und detektivische Kater, oder andersherum. Das Buch ist eine wirklich lesenswerte Sammlung klassischer und neuer Katzengeschichten. Die Herausgeberin ist Buchhändlerin Rotraut Schöberl. Sie hat eine große Liebe zu Katzen sowie zum Lesen und liest auch leidenschaftlich gerne Krimis. In „Mord auf leisen Pfoten“ bringt sie beides zusammen. Denn ob die Katze beim Morden nachhilft oder bei der Lösung kniffliger Verbrechen – auch im Krimi läuft’s mit den aufmerksamen Katzen einfach besser. Mit ihren beiden Stubentigern Ginger & Chili hat Rotraut Schöberl in dieser Anthologie tierische Kurzgeschichten von E. A. Poe bis Dorothy Sayers, von Agatha Christie bis Justin Scott gesammelt. Sehr lesenswert und unterhaltsam. (ISBN: 9783701717385).

Ein weiterer Tipp: Ein einsamer Junge und ein Maulwurf begegnen sich, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich ihnen an. Sie alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, doch in ihren Gesprächen über ihre Angst und Einsamkeit geben sie sich gegenseitig Kraft und Unterstützung. Ein Buch voller Hoffnung in unsicheren Zeiten und über die heilende Kraft der Freundschaft. Das Buch „Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd“ ist wunderbar poetisch und enthält traumhafte Illustrationen. Der Künstler und Autor Charlie Mackesy hat ein kleines Kunstwerk geschaffen. (ISBN 9783471360217).
Viel Spaß beim Lesen!
Lust auf mehr Bücher bekommen? Meine Kollegen stellen (siehe Anhang) ihre Favoriten vor. Viel Spaß beim Lesen! Sie merken schon: Auch ich lese gerne und ein guter Krimi war die Pflichtlektüre an so manchem Winterabend. Doch in Zeiten des Homeoffice sind die Augen manchmal abends einfach müde und da ist dann ein Film im Moment manchmal die bessere Wahl für mich. Allerdings ist (außer beim „Tatort“, der in diesem Jubiläumsjahr auch einige gute Folgen hatte) das normale Fernsehprogramm oft ziemlich langweilig. Eine Wiederholung nach der anderen. Da bleibt nur die Flucht im Traumschiff, das inzwischen schon Reisen nach Tirol macht? Nein – lieber die Flucht in Dienste wie Netflix und Amazon Prime, um die Abende spannend zu gestalten, bis die Restaurants und Bars öffnen dürfen.
Gute Filme- nur wo?
Aktuell gerade der spannende Thriller „Verschwörung“ (Originaltitel „The Girl in the Spider’s Web“) von Fede Alvarez. Das hat natürlich auch etwas mit Literatur zu tun, denn wer gerne liest, erinnert sich an die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson. Auf diesen Büchern basiert auch der Roman „Verschwörung“ von David Lagercrantz – und der Film. Wieder spielt Lisbeth Salander, eine Frau mit besonderen Fähigkeiten, die Hauptrolle. Allerdings setzt der Film mit einer Rückblende ein, die zeigt, wie Lisbeth vor ihrem Vater flieht, während ihre Schwester Camilla zurückbleibt. Diese Schwester versucht nun Jahre später, sich an Lisbeth zu rächen. Das Ganze ist unglaublich spannend gespielt und sehr gut besetzt.

Lisbeth wird von der britischen Schauspielerin Claire Foy gespielt, die für ihre Darstellung der jungen Königin Elisabeth II. in der Serie „The Crown“ 2017 mit einem Golden Globe Award und einem SAG Award für beste Serienhauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. 2018 folgte für diese Rolle auch eine Auszeichnung mit dem Emmy. Die Serie „The Crown“ läuft übrigens auch auf Netflix und wirft einen unkonventionellen und sehr erfrischenden Blick auf die englische Königsfamilie.
Gerade aktuell für alle Fans von Jane Austen, die es auch ein wenig frecher und frivoler wollen: Die Serie „Bridgerton“, bei der Shonda Rhimes (Grey‘Anatomy) Regie führte. Die Dramaserie basiert auf den Romanen von Julia Quinn und lässt uns in die Ballsaison des Jahres 1813 nach London fliehen. Ein kleiner Lichtblick.
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