
Eine Abholzaktion an der Staustufe 15 sorgt in Landsberg für Unmut

Plus Nahe der Staustufe 15 in Landsberg stoßen Spaziergänger auf „zerrupfte“ Bäume. Warum die Pflanzen an der Zufahrtsstraße beseitigt wurden.

Es war ein wüstes Bild, das sich Christina Willig und ihrem Ehemann bei deren Neujahrsspaziergang am Lech bot: Die Zufahrtsstraße nahe der Staustufe 15 in Landsberg war an beiden Wegrändern frisch abgerodet. Späne sowie Äste seien herumgelegen und auch einige noch stehende Pflanzen beschädigt worden, berichtet die 40-Jährige gegenüber dem LT. Nicht nur sie fragt sich nun, was – und vor allem wer – hinter der Abholzaktion steckt.
„Es sah wirklich schlimm aus“, sagt Christina Willig, die regelmäßig zu Fuß nahe der Staustufe 15 unterwegs ist. „Rechts und links der Straße war alles kaputt. Viele Bäumen sahen total zerrupft aus.“ Zunächst sei die Landsbergerin sogar davon ausgegangen, dass irgendjemand die Pflanzen mutwillig zerstört habe. „In einem solchen Ausmaß und auf einer derartigen Länge erschien mir das dann aber doch unwahrscheinlich“, sagt Christina Willig.
In einer Facebookgruppe sorgt die Abholzaktion für Verwunderung
Nachdem sie wieder zu Hause angekommen war, postete die 40-Jährige einige Fotos der offenbar erst vor Kurzem abgeholzten Bäume in einer Facebookgruppe. Mehrere Nutzer reagierten auf den Beitrag: „Schlampiger Job, oder jemand der nicht gewusst hat wie man die Maschine richtig bedient“, heißt es beispielsweise in einem der Kommentare. Doch wer ist für die Abholzaktion verantwortlich? Ein Mann vermutet – wohl nicht ganz ernst gemeint –, dass ein Biber oder Wildschwein am Werk war.

Wie Michael Siller, Leiter des städtischen Forstamts auf LT-Nachfrage mitteilt, sei für den betroffenen Bereich nicht die Stadt Landsberg zuständig. Durch die Maßnahme sollte wohl sichergestellt werden, dass die Verkehrssicherheit auf dem Weg gewährleistet bleibt. „Das ist natürlich absolut in Ordnung“, so Michael Siller, der jedoch auch betont: „Wir hätten es vielleicht etwas anders gemacht.“
An der Zufahrtsstraße kam wohl eine Fräse zum Einsatz
Von den Arbeitern seien offenbar auch dickere Bäume mit einer Fräse beseitigt worden – weshalb einige Abschnitte nun recht „zerrupft und ausgefranst“ aussähen. Diese hätten mit einer Motorsäge sauberer abgeschnitten werden können, sagt Forstamtsleiter Michael Siller. „Schlimm ist allerdings etwas anderes“, lautet sein Fazit. Dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim ist von der Aktion unterdessen nichts bekannt, so Mitarbeiter Bernhard Müller. Für jene Zufahrtsstraße an der Staustufe ist das Energieversorgungsunternehmen Uniper zuständig. Aus Urlaubsgründen war es für das Unternehmen nicht möglich, eine Stellungnahme zu der Abholzaktion abzugeben.
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) schneidet derzeit mit Motorsäge und Astschere „im Netzgebiet“ Bäume und Sträucher entlang der Stromleitungen in der Region zurück. Auf diese Weise will LVN vermeiden, dass Äste zu nah an Leitungen wachsen und dadurch aufgrund von Stromüberschlag oder bei schlechter Witterung die Stromversorgung beeinträchtigen können. Auf LT-Nachfrage teilte eine Sprecherin allerdings mit, dass das Unternehmen für die Abholzaktion bei der Staustufe 15 nicht verantwortlich ist. "Wir haben dort keine Stromleitung in der Nähe."
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