Vertrieben: Sudetendeutsche kam vor 75 Jahren nach Landsberg
Plus Ilse Schindele aus Landsberg wurde aus dem Sudetenland vertrieben. Sie erzählt, wie schwierig es für sie nach der Flucht war und warum sie einer Klosterschwester noch heute dankbar ist.
Ilse Schindele war zwölf Jahre alt, als der Besuch kam, der ihr Leben und das ihrer Familie völlig umkrempelte. Die Sudetendeutsche lebte damals, 1945, im nordböhmischen Großmergthal (Marenice), in der Nähe der Stadt Zwickau (Cvikov). 75 Jahre nach ihrer Ankunft in Landsberg erzählt sie dem Landsberger Tagblatt ihre Geschichte.
„Ich kann mich noch gut erinnern, wie sie geläutet haben“, berichtet die heute 87-Jährige. Männer mit Maschinenpistolen seien es gewesen, sie seien ins Haus gekommen. „Packen, du musst packen!“, hätten sie die Familie in gebrochenem Deutsch aufgefordert. „Wir konnten ja alle kein Tschechisch“, erklärt Schindele. „Wir haben einen Leiterwagen mitgenommen und sind fort.“ Sie seien gelaufen, mit dem Leiterwagen, hätten im Freien geschlafen. Schließlich hätten sie die Grenze überquert und seien in das Gebiet der damaligen sowjetischen Besatzungszone eingereist.
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