
Riederau: Das Senioren-Landhaus muss schließen


Trotz des lautstarken Protests: Die Rettungsversuche für das Senioren-Landhaus in Riederau sind gescheitert. Wie geht es mit den 26 Bewohnern weiter?
Alle Gespräche, alle Aktionen, alle Hoffnung waren umsonst: Das Senioren-Landhaus Riederau muss den Betrieb einstellen. Das gab am Mittwoch der Insolvenzverwalter der Senioren-Landhaus Riederau GmbH, Georg Jakob Stemshorn, auf LT-Nachfrage bekannt. Der Betrieb wird noch bis Ende März aufrechterhalten. Die Belegschaft wurde über die Entwicklung informiert. Für die 26 dort betreuten Senioren steht ein Umzug an.
Vor zwei Wochen hatten Bewohner und Angehörige noch vor dem Landratsamt demonstirert: Senioren demonstrieren vor dem Landratsamt
Senioren demonstrieren vor dem Landratsamt
Wie der Augsburger Insolvenzverwalter am Mittwochnachmittag mitteilte, hätten in den vergangenen Wochen mit allen Beteiligten konstruktive Begegnungen stattgefunden. Erstmalig sind auch dabei am vergangenen Donnerstag alle beteiligten Parteien auf Vermittlung von Landrat Thomas Eichinger in Landsberg zusammengekommen. „Dabei hatten wir den Eindruck, dass das treffen, das ohne Behördenvertreter im Landsberg stattfand, einen guten Verlauf genommen hat“, berichtete der Sprecher des Landrats, Wolfgang Müller.
Ende März ist Schluss
Gleichzeitig bemühte sich Insolvenzverwalter Georg Jakob Stemshorn offenbar intensiv, Interessenten für das Seniorenheim zu finden. Allerdings habe es trotz zahlreicher fortgeschrittener Gespräche letztendlich keine Lösung für das Senioren-Landhaus gegeben. Die Ausgangssituation, so der Insolvenzverwalter, sei schwierig gewesen, da die Immobilie, die nicht der Betreibergesellschaft gehört, einige Baumängel aufweise und langjährige Baumaßnahmen noch immer nicht abgeschlossen seien. Für die Realisierung einer Lösung mit neuen Investoren hätte aber geklärt werden müssen, wie das Senioren-Landhaus unter Berücksichtigung der baulichen Situation zukünftig betrieben werden könne. Da konnte jedoch „trotz der konstruktiven Mitarbeit der Behörden“ keine Einigung erzielt werden, so der Insolvenzverwalter weiter. Daher müsse er den Geschäftsbetrieb Ende März einstellen.
Die 26 Beschäftigten wurden im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung über die Entscheidung informiert. Ihnen muss laut Georg Jakob Stemshorn leider gekündigt werden.
Ende 2018 hatte das LT erstmals über die Probleme des Seniorenheims berichtet: Riederauer Pflegeheim in finanzieller Schieflage
Die Bewohner sollen in andere Einrichtungen in der Region vermittelt werden
Der Betrieb des Seniorenhauses werde bis zu Schließung der Einrichtung noch vollständig aufrechterhalten. Bis Ende März werden der Insolvenzverwalter und die Heimleitung nun alles daran setzen, um alle Bewohner in andere Heime in der Region zu vermitteln. Sollte das nicht möglich sein, werden andere Unterbringungslösungen umgesetzt. Das Landratsamt, so Stemshorn, habe hierfür bereits die Unterstützung aller Betroffenen zugesichert. So würde geprüft, ob Senioren und Personal in den landkreiseigenen Seniorenheimen derzeit aufgenommen werden könnten.
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