
Der neue Bürgermeister hat viele Großprojekte auf der Agenda

Plus Konrad Maisterl ist seit 100 Tagen Bürgermeister von Scheuring. Warum er zwei Amtssitze hat. Die Entwicklung der Gemeinde hängt maßgeblich an einem Thema.
Bei den Kommunalwahlen im vergangenen März sind in mehreren Gemeinden auf dem Lechrain neue Bürgermeister gewählt worden. Am 1. Mai sind sie ins Rathaus eingezogen. Im LT ziehen sie eine Bilanz nach 100 Tagen im Amt. Heute: Scheuring.
Scheuring „Ich fühle mich wohl“, sagt Konrad Maisterl, angesprochen auf die ersten 100 Tage im Amt des Bürgermeisters, „aber ich hatte von Beginn an auch Respekt vor den vielfältigen Aufgaben des Amtes.“ Gleichzeitig sei dies aber für ihn auch Ansporn, sich den täglichen Herausforderungen zu stellen. Bevor sich Maisterl bei der Kommunalwahl im März dieses Jahres gegen seinen Amtsvorgänger Manfred Menhard hat durchsetzen können, hatte er bereits in 18 Jahren als Gemeinderat Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln können.
Scheurings erster hauptamtlicher Bürgermeister
Schon in diesen Jahren habe er viel Zeit in die Einarbeitung und Vorbereitung investiert, sagt er. „Damals nach Feierabend und an den Wochenenden“, so der Nebenerwerbslandwirt, der hauptberuflich im örtlichen Autohaus für die betrieblichen Um- und Neubauten als baulicher Leiter verantwortlich zeichnete. Nun könne er sich mit ganzer Kraft der Entwicklung seiner Heimatgemeinde widmen. Denn mit Konrad Maisterl hat Scheuring erstmals einen hauptamtlichen Bürgermeister. Auch wenn er bei der Wahl durch die Freien Wähler unterstützt wurde, so sieht sich der 55-jährige Amtsinhaber doch als Bürgermeister für alle Bürger. „Ich gehöre keiner Partei an und bin politisch unabhängig“, betont Maisterl. Das sei ihm wichtig.
An Themen mangelt es dem neuen Rathauschef nicht. Er nennt als zentralen Punkt den Hochwasserschutz, und davon abhängig die Entwicklung von Bauland und Gewerbegrund, die Dorferneuerung und „ganz wichtig auch“ die Breitbanderschließung für den ganzen Ort. Mittelfristig müssten die Sanierung der Ortsstraßen und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung angegangen werden. Und es soll an Lösungen für die innerörtliche Bebauung sowie an seniorengerechten Wohn- und Pflegeangeboten gearbeitet werden.
Die Finanzen bereiten Konrad Maisterl Sorge
Sorgen bereite allerdings derzeit die Entwicklung der Gemeindefinanzen, äußert Maisterl. Der Haushalt für das laufende Jahr scheint zwar gesichert, aber der prognostizierte Einbruch bei der Gewerbesteuer sowie andere rückläufige Einnahmen werden die Finanzierung künftiger Projekte schwieriger gestalten.
Aber es ist laut Maisterl auch schon einiges angeschoben worden. So wurde die Digitalisierung der Schule vorangetrieben und auch bei der Erweiterung des Kindergartens sei das Konzept auf gutem Wege. Für den Waldfriedhof habe man sich professionelle Unterstützung geholt, um das Angebot an Urnenbestattungen attraktiver zu gestalten. Die Mühlbachsanierung laufe mit den notwendigen Grundstückskäufen an. Das gelte auch für die Einleitung des wasserrechtlichen Verfahrens und die Bauleitplanung für die Hochwasserschutzmaßnahmen mit dem Rückhaltebecken am Lerchenberg sowie der Flutmulde und dem Versickerungsbecken westlich von Scheuring.
Neu in diesen Maßnahmenkatalog beim Hochwasserschutz konnte laut Maisterl nun das Projekt an der Ziegelgrube am nordöstlichen Rand der Gemeinde integriert werden. „Das wird die Fördermöglichkeiten verbessern“, sagt Maisterl, „da nun das gesamte Einzugsgebiet im Hochwasserschutz einbezogen ist.“ Wenn alles planmäßig verlaufe, könne im Frühjahr 2021 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Damit werde dann auch der Weg frei, um das Gewerbegebiet erweitern zu können und Bauland auszuweisen.
Bei all den Themen nimmt der neue Bürgermeister nach eigenem Bekunden seinen neu zusammengesetzten Gemeinderat mit. Die Mitglieder werden mit Informationen „reichlich versorgt“ und auch die Referenten werden in die Sachaufgaben mit eingebunden. Dass das Ratsgremium je zur Hälfte durch die Freien Wähler und die Dorfgemeinschaft gestellt wird, sei bei der Arbeit nicht zu spüren. „Das Miteinander ist harmonisch – da wächst was zusammen“, sagt der 55-Jährige.
Maisterl hat zwei Dienstsitze
Neu ist in Scheuring auch, dass der Bürgermeister zwei Dienstsitze hat: im Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft in Prittriching und im Rathaus Scheuring. „Es ist wichtig, dass der Bürgermeister bei den Angestellten ist, das schafft gegenseitiges Vertrauen“, so Maisterl. Er suche aber mit seinen Bürgersprechstunden und Bürozeiten in Scheuring auch die Nähe zu den Bürgern.
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