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Schondorf: Schondorf: Das Hotel am See kommt

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Schondorf: Das Hotel am See kommt

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    Bekam vom Bauausschuss der Gemeinde Schondorf sein Einverständnis: die abgeänderte Planung zum Umbau der Gaststätte Seepost und dem Neubau eines Hotels.
    Bekam vom Bauausschuss der Gemeinde Schondorf sein Einverständnis: die abgeänderte Planung zum Umbau der Gaststätte Seepost und dem Neubau eines Hotels. Foto: Renate Greil

    Braucht Schondorf ein Hotel am See und sind dafür weitreichende Zugeständnisse an die Investoren nötig? Diese Fragen beleuchtete der Bauausschuss, zu dem Bürgermeister Alexander Herrmann neben den Investoren und deren Architekten auch Klaus Götzl, stellvertretender Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg mbH (gwt), eingeladen hatte. Im Gremium gab es am Ende die Mehrheit für eine Empfehlung an den Gemeinderat, einen neuen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für den Umbau der Gaststätte Seepost und einer Erweiterung um ein Hotel mit Veranstaltungssaal und Tiefgarage aufzustellen.

    Das Thema wurde bereits im Frühjahr behandelt: Bald ein Hotel mit Kirche?

    So viele Übernachtungen gibt es in Schondorf jedes Jahr

    Zunächst präsentierte Tourismusfachmann Götzl Zahlen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus, wonach für das Jahr 2017 in Schondorf mit rund 8700 Übernachtungen bei gewerblichen Anbietern etwa 1,17 Millionen Euro Umsatz in der Region erzielt werden. Der ermittelte Wert pro Gast und Übernachtung von 134,10 Euro beinhalte beispielsweise die Ausgaben für das Zimmer, Frühstück, Souvenirs oder eine Schifffahrt. Tagesgäste lassen im Durchschnitt etwa 22,50 Euro in der Region. In Schondorf sind die Übernachtungszahlen aber eher rückläufig. Das von den Eigentümern geplante Hotelprojekt bewertete Götzl positiv, da die gewählte Kategorie noch bezahlbar sei und es in den Bereichen Tagungen und Hochzeiten gute Chancen auf dem Markt habe. Dazu komme die 1a-Lage gegenüber dem Dampfersteg. Als wirtschaftlich sah er eine 70-prozentige Auslastung der Zimmer an und sah auch das geplante Hotel in Greifenberg nicht als Konkurrenz.

    Das neue Hotel soll 26 Zimmer bekommen

    Nach diesem Vorspann präsentierten Jürgen Stark und Christine Harm (Büro Stark Architekten, München) die überarbeitete Planung, die zwar keine komplett neue ist, aber nun Anregungen des Fachbereichs Denkmalschutz aufgenommen hat. Denn das geplante Hotelprojekt liegt in unmittelbare Nähe der Kirche St. Jakob, eine von drei romanischen Langkirchen mit profanem Obergeschoss in Oberbayern, und dazu werden Bodendenkmäler und möglicherweise ein Erdstall rund um die als Landmarke weithin sichtbare Kirche vermutet. Dass sich ein Neubau der Kirche unterordnen muss, war eine der wichtigen Botschaften der bisherigen Diskussionen. Die wichtigste Nachricht von Architekt Stark lautete daher: „Wir haben ein Stockwerk komplett reduziert.“

    Dies bezieht sich auf den Bau im Westen anstelle der jetzigen Remise. Auf 480 Quadratmetern Grundfläche sollen dabei im Erdgeschoss ein teilbarer Veranstaltungssaal und im Obergeschoss und im Dachgeschoss Hotelzimmer entstehen. Insgesamt sind nun 26 Zimmer für das neue Hotel vorgesehen, inklusive der Zimmer im Obergeschoss der bestehenden Gaststätte Seepost. Dazu komme ein eingeschossiger Anbau mit Frühstücksraum und Küche. Die jetzige Seepost wird bleiben, samt dazugehörigem Biergarten. Verkleinert wurde die geplante Tiefgarage, die über zwei Etagen geht und auch einen kleinen Spa-Bereich bekommen soll. Neben 14 Stellplätzen ist auch ein Abstellraum für Fahrräder vorgesehen.

    Das Thema wurde gestern Abend im Gemeinderat behandelt

    Statt einer Änderung des bestehenden Bebauungsplans soll nach dem Vorschlag der Verwaltung nun ein neuer Bebauungsplan erarbeitet werden, der auf das Vorhaben zugeschnitten ist, erläuterte Herrmann. Das geplante Hotelprojekt fällt nach wie vor größer aus, als der bisherige Bebauungsplan es vorsieht. Zudem fallen Parkplätze an der Kirche weg, da dort ein Platz geplant ist. Die Parksituation sprach auch Wolfgang Schraml an. Er stellte die Frage, mit welcher Begründung die Gemeinde einem Investor eine solch hohe Überschreitung gewähren könne Laut Bürgermeister Herrmann ist ein Hotel in Schondorf im Interesse der Gemeinde. Zudem werde auch ein Saal gebraucht. „Wenn wir das jetzt nicht machen, was kommt dann?“, fragte er in die Runde.

    Letztendlich stimmte der Bauausschuss mit 6:1-Stimmen für eine Empfehlung an den Gemeinderat. Dieser behandelte das Thema am Mittwoch und votierte mit 12:3 für die Pläne.

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