
Bezirksjugendorchester sorgt mit Konzert für pure Begeisterung

Plus Das Bezirksjugendorchester Lech-Ammersee holt sein Konzert in Eching nach. Bereichert wird der hervorragende Auftritt zusätzlich durch einen Chor und Akrobaten.

Pure Freude und Begeisterung bei den Beteiligten und Besuchern am Ende eines Konzertabends mit dem Titel "Sehnsucht", der genau das alles verdient hatte: In der fast voll besetzten Echinger Turnhalle konnten endlich das Musical "Freude" plus Musikstücke zum Konzertmotto aufgeführt werden. Geplant war das Konzert ursprünglich im Rahmen der Jugendkreiskulturtage im Juni und wurde ausgebremst durch die zuvor noch herrschenden Vorschriften. Die Mitwirkenden, neben dem Bezirksjugendorchester (BJO) waren das der Verein Zirkusvirus plus Kinder- und Jugendchor sowie Gesangssolisten und Sprecher, konnten nicht ausreichend proben. Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat und das in hervorragender Qualität.
Mitglieder des Kulturausschusses des Kreises Landsberg fehlen
Bernhard Weinberger, Leiter des MON-Bezirks Lech-Ammersee, konnte zu Beginn sehr viele Ehrengäste begrüßen. Ein wenig schade fand er, dass sich der Kulturausschuss des Landkreises komplett abgemeldet hatte. Unter der Gesamtleitung von Bezirksjugendleiter Gerhard Böck war während fünf intensiver Probentage, Orchestermitglieder sprachen von 37 Stunden musikalischen Proben, ein hervorragendes Konzert entstanden. Das Bezirksjugendorchester setzt sich zusammen aus jungen Musikern, die in verschiedenen Kapellen des Bezirks Lech-Ammersee aktiv sind und die einmal im Jahr ein gemeinsames Konzert erarbeiten. Das aktuelle war bereits das zehnte dieser Art, und es war ein besonderes. Erstmals waren mit Mitgliedern des Zirkusvirus Landsberg und dem Jugendchor Utting/Schondorf unter der Leitung von Anna Schneider auch andere Gruppen beteiligt.
Das Märchenmusical "Freude", für das der bekannte Komponist Kurt Gäble die Musik geschrieben hat, konnte zudem szenisch aufgeführt werden. Die Geschichte (Text Paul Nagler, Sprecher Max Erhard): Ein erfolgreicher Geschäftsmann (Fridolin Zimmer) hat all seine Freude verloren, und er macht sich zunächst ohne Erfolg, auf die Suche nach ihr. Die wahre Freude im Leben, die sich durch Zurückgeben sogar verdoppelt, die lernt er erst von einem geheimnisvollen Weiblein (Lena Eberl), das ihm die dafür notwendigen, kostenlosen Schätze vor Augen führt. "Was zählt, ist, wenn die ganze Welt zusammenhält, dafür leben wir Menschen." Der Instrumentalteil war von Kurt Gäble diffizil und recht komplex komponiert. Die einzelnen Register hatten viele Solostellen. Gerhard Böck und dem BJO darf gratuliert werden zur hervorragenden Einstudierung. Erzähler, Jugendchor und die beiden Gesangssolisten standen dem in nichts nach. Es wurde klangrein und zudem kräftig gesungen; die Solisten setzten ihren Part zudem spielerisch in Szene. Die Akrobaten des Zirkusvirus schließlich zeigten, was wahre Freude bereiten kann: Spiel, Spaß, Bewegung, mit Diabolos, Pois, Tüchern und vor allem alles gemeinsam.
Akrobaten des VfL Buchloe treten auf
Nach der Pause gab es erst mal eine Überraschung. Stella Harbich aus Kaufering und Sandro Mertens aus Kempten trainieren Akrobatik beim VfL Buchloe. "Ohne Übungsleiter", erzählt Stella, "wir bringen uns alles selbst bei, helfen uns im Verein gegenseitig." Die beiden arbeiten seit zwei Jahren zusammen, haben bereits Akrobatik-Wettkämpfe bestritten. Stella schuf die Verbindung zum Konzert – die Kauferingerin ist auch beim Zirkusvirus aktiv. Der Auftritt zu sanfter Musik war einfach hinreißend. Die akrobatischen Figuren rissen das Publikum zu Szenenapplaus und Begeisterungsstürmen am Ende hin.

Danach gab vor allem das BJO den Ton an. Zur Aufführung kamen bekannte Kompositionen und Arrangements für Blasorchester und auch hier blieben musikalisch keine Wünsche offen. Das Orchester musizierte sich unter der Leitung von Gerhard Böck nicht nur durch "80er-Kult" und stattete Pompeji einen höchst musikalisch-anspruchsvollen Besuch ab. Natürlich mussten auch die beiden weltweit bekannten Filmkomponisten John Williams und Hans Zimmer zu Wort beziehungsweise Gehör kommen. Bei letzterem war es ein Querschnitt durch die Musik des erfolgreichsten Zeichentrickfilms aller Zeiten, dem "König der Löwen". Für die Zugabe versammelten sich alle Beteiligten auf der Bühne.
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