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Hofstetten: Ein weiteres Zuhause in Hagenheim für Asylsuchende

Hofstetten

Ein weiteres Zuhause in Hagenheim für Asylsuchende

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    Auch das Dachgeschoss dieses Hauses in Hagenheim soll in Zukunft als Raumwohnraum für Geflüchtete genutzt werden.
    Auch das Dachgeschoss dieses Hauses in Hagenheim soll in Zukunft als Raumwohnraum für Geflüchtete genutzt werden. Foto: Christian Rudnik

    Seit bald einem Jahr sucht das Landratsamt Landsberg verstärkt nach Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchende. Die Gemeinde Hofstetten hat der Behörde unter anderem ein Gebäude in der Forststraße in Hagenheim angeboten. Im Erdgeschoss des kleinen Hauses leben mittlerweile sechs junge Männer aus dem Jemen. Sie sind gleichzeitig die einzigen Asylsuchenden, die aktuell in einer offiziellen Asylunterkunft in der Gemeinde leben.

    Umbaumaßnahmen sind im Hagenheimer Haus notwendig

    "Noch im alten Jahr haben wir einen Mietvertrag mit dem Landratsamt abgeschlossen", schildert Bürgermeisterin Ulrike Högenauer im Gespräch mit unserer Redaktion. Nun soll auch das Dachgeschoss vermietet werden. Da dieses nie offiziell mit einem Bauantrag ausgebaut wurde, musste der Gemeinderat zunächst einer Nutzungsänderung als offiziellen Wohnraum zustimmen. Wie viele Personen einziehen sollen, kann Högenauer bisher nicht sagen.

    In der jüngsten Sitzung wurde einer Vermietung an das Landratsamt einstimmig stattgegeben. Bevor jemand in das Dachgeschoss einziehen kann, finden Umbaumaßnahmen statt. "Auch hier gibt es das Thema, dass nur Holzbefeuerung möglich ist, was bei der Unterbringung von Geflüchteten leider nicht sein darf. Wir müssen auf Elektroheizungen eingebaut werden. So wurde es auch im Erdgeschoss gehandhabt. 

    "Vorschriften schließen in Hofstetten viel vermietbaren Wohnraum aus"

    Im Dezember fand eine Bürgerversammlung zur Asylthematik und der möglichen Beschlagnahmung der Turnhalle statt. Damals meldeten sich einige Personen zu Wort und prangerten besonders den "Bürokratiewahnsinn" und die aus ihrer Perspektive ungerechtfertigten Standards für die Unterbringung an. Wie ist die Stimmung seitdem? Laut Bürgermeisterin Högenauer ist in der Gemeinde generell eine Akzeptanz gegenüber Geflüchteten vorhanden. Was sie in der Bürgerversammlung ganz deutlich gespürt habe, sei das Unverständnis der Bevölkerung für die Vorschriften, gerade, was das Beheizen von alten Gebäuden betreffe und warum nicht etwa ein Holzofen genüge. "Das schließt bei uns schon einmal viel vermietbaren Wohnraum aus", betont Högenauer. Viele private Vermieter wären nicht Willens, eine Umrüstung vorzunehmen, auch wenn er es über das Landratsamt im Laufe der Mietjahre zurückbezahlt bekommt, meint die Bürgermeisterin. 

    Aber auch Kleinigkeiten, die im Mietvertrag stünden, sorgten für Unverständnis, schildert Högenauer. So sei etwa beim Thema Schnee räumen der Bauhof gefragt: "Wir können es in Rechnung setzen, aber es kann praktisch von den Bewohnern nicht verlangt werden, dass sie den Schnee räumen." Ein Vermieter, der nicht vor Ort ist und an das Landratsamt vermieten möchte, müsste hierfür wohl extra einen Service engagieren. 

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