
Kauferings Feuerwehr hat so viele Einsätze wie nie zuvor

Feuerwehr Kaufering fährt mehr Einsätze denn je und muss für die Jugend einen Aufnahmestopp verhängen. Was die Gründe sind und wie es ums neue Feuerwehrhaus steht.
Mit 103 Kräften hat die Feuerwehr Kaufering derzeit einen Höchststand erreicht. Zwar werden alle Kameraden und Kameradinnen gebraucht, denn wie die Statistik zeigt, die Kommandant Markus Rietig anlässlich der Jahresversammlung präsentierte, sind 2022 die Einsätze von 135 im Vorjahr auf 154 gestiegen. Jedoch platze das Feuerwehrhaus mittlerweile aus allen Nähten, betonte Rietig. Und das hat bereits Folgen.
Laut Einsatz-, Übungs- und Lehrgangsstundentabelle wurden auch hier über 50 Prozent mehr Stunden geleistet, was mit dem Aufholen verpasster Stunden während der Corona-Beschränkungen geschuldet ist. "Wir mussten vor Kurzem für die Jugend einen Aufnahmestopp verhängen, da wir keinen Platz mehr haben, diese im Feuerwehrhaus unterzubringen", bedauerte Rietig. Interessierte Jugendliche könnten sich jedoch auf eine Warteliste eintragen. Mit 25 Jugendlichen sei auch die Kapazitätsgrenze bei den Jugendwarten erreicht, führte Rietig als weiteren Grund für die Begrenzung an.
Die Jugendgruppe der Feuerwehr muss wieder zusammenwachsen
Dies bestätigte auch Jugendwart Florian Koch. Nachdem während der Corona-Zeit einige Jugendliche abgesprungen seien, sei der Zuwachs derzeit groß, was auch die Jugendwarte vor große Herausforderungen stelle, da quasi zu jedem Termin Interessierte zum Reinschnuppern zu integrieren seien. Die Aufgabe sei nun, als Jugendgruppe wieder zusammenzuwachsen, so Koch, der dazu zahlreiche Aktionen durchführte wie Ausflüge, Besuche beim THW oder Berufsfeuerwehrtag.
Dass die Feuerwehr ein neues Haus braucht, ist seit elf Jahren Thema. Zwar sei Anfang 2022 mit der Präsentation eines "schönen Entwurfs" ein Meilenstein gesetzt worden, so Rietig. Jedoch komme die Planung nur schleppend voran. Inzwischen wurden zwar Fachplaner beauftragt, jedoch mahnte Rietig die Gemeinde an, am Ball zu bleiben.

Bürgermeister Thomas Salzberger ging in seinem Grußwort nicht auf den Bau des neuen Feuerwehrhauses ein. Auch aus den Reihen der Feuerwehr gab es dazu keine Wortmeldungen. Moniert wurde jedoch der Aufnahmestopp für Jugendliche. "Es wurde in der Vergangenheit viel Geld in die Hand genommen, um Jugendliche anzuwerben. Dass Interessierte nun nicht aufgenommen werden, wird sich herumsprechen. Dann wird es wieder zu wenig junge Nachrücker geben, und die Älteren werden immer älter", sagte ein Feuerwehrmann.
Rietig betonte, dass die Warteliste nur eine vorübergehende Lösung sei. Freie Plätze ergäben sich auch durch das Nachrücken aus der Jugend- in die ordentliche Feuerwehr. Beanstandet wurde aus den Reihen der Feuerwehr, dass den Angehörigen der Feuerwehrleute zwar Dank ausgesprochen werde, dies jedoch nicht ausreiche. Es sei Sache der Gemeinde, beispielsweise ein Essen auszurichten. Bürgermeister Salzberger versprach, sich etwas einfallen zu lassen.
Bürgermeister verurteilt Pöbeleien gegen Feuerwehrleute
In seiner Rede verurteilte er Pöbeleien gegen Feuerwehrleute sowie das Verhalten von Gaffern. Dies seien ungute gesellschaftliche Entwicklungen, sagte Salzberger. "Ich bin stolz auf die Feuerwehr Kaufering. Sie sind für mich alle Helden", sprach er seinen Dank aus.
Waldbrand entwickelt sich zum größten Einsatz
Beschäftigt haben die Wehr im vergangenen Jahr zahlreiche, auch größere Verkehrsunfälle auf der A96 und B17. Als größter Einsatz entwickelte sich ein zuerst harmlos erscheinender Waldbrand an der Staustufe, der aufgrund der Trockenheit im März ausgebrochen war und 26.000 Quadratmeter Waldfläche vernichtete. Neun Feuerwehren waren zu dessen Bekämpfung im Einsatz.
Die Trockenheit im Sommer machte es notwendig, ein zusätzliches Fass an Löschwasser vorzuhalten. Grundsätzlich werde die Feuerwehr immer mehr zu kleineren Einsätzen gerufen wie Türöffnungen oder Hilfeleistungen für Bürger, betonte Rietig.
Beförderungen: Harald Busch, Matthias Schmitt, Daniel Waberski, Henri Geistbeck, Theodor Leinauer, Stefan Neumayer, Jannis Oberst, Pascal Rieß, Nikolai Rösner, Melanie Waberski, Lutz Cornelsen, Niklas Geier, Noah Gold, Philipp Hase, Korbinian Hess, Oliver Hetzke, Gina Linhart, Tobias Widmann, Alexander Göppner, Miriam Glatz, Louisa Heithoff.
Ehrungen: Gina Linhart, Roland Dahm, Walther Gross, Tobias Heiß, Tobias Helmer, Domenec Jakob, Tobias Rietig, Patric Weber, Markus Wassermann.
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