Rund 130 Personen informierten sich bei der Bürgerversammlung im neuen Dorfgemeinschaftshaus. Themen waren unter anderem das geplante Wärmenetz, die Suche nach einem Landarzt, der Trinkwassernotverbund und die geplante Sanierung des Wasserhochbehälters – und auch aus der Schule gibt es Neues.
Infoveranstaltung zur Kinsauer Wärmeplanung im Frühjahr 2025
Gute Nachrichten hatte Bürgermeister Marco Dollinger, was das geplante Wärmenetz angeht: Zum heutigen Stand „sieht es wirklich gut aus“, dass das Projekt realisiert werden könne. Die Gemeinde möchte das Wasser aus dem Lech nutzen, um Wärme zu gewinnen. Ein zentraler Baustein dabei sei das geplante Wärmenetz, dessen Planung stetig voranschreitet. „Die Auslegung des Wärmenetzes und der Hackschnitzelanlage ist nahezu abgeschlossen“, informierte Dollinger.
In Kürze sei die Gründung einer Betreibergesellschaft zwischen der Gemeinde Kinsau und der LENA Service GmbH geplant. Im Frühjahr soll dann nochmals eine Informationsveranstaltung stattfinden. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass Interessierte sich schon jetzt bei der Gemeinde melden oder das Formular im Internet ausfüllen müssten. „Wir können die Leitungen von der Größe her nicht dimensionieren, wenn wir nicht wissen, wie viele mitmachen“, erklärte Dollinger. Eine spätere Teilnahme sei schwierig: Einige Nachzügler könnten vielleicht noch dazu kommen, aber irgendwann sei das Netz dann ausgeschöpft.
Schulleiterin appelliert, sich jetzt schon mal um den Platz Gedanken zu machen
Ausgeschöpft sein könnten bald auch die Kapazitäten der Schulhäuser in Apfeldorf und Kinsau: Denn wie Schulleiterin Sabine Weber berichtete, werde es im Jahr 2026 voraussichtlich erneut zwei erste Klassen an der Grundschule Apfeldorf geben. Bereits heuer waren so viele Erstklässler in beiden Gemeinden, dass gleich zwei Klassen eingeschult worden waren. Ab 2026 würde es dann insgesamt sechs Klassen an der Grundschule geben – mit aktuell fünf Klassen (zwei in Kinsau und drei in Apfeldorf) seien die beiden Schulhäuser jedoch jetzt schon voll. Diesbezüglich müssten sich die Gemeinden also noch eine Lösung überlegen, wo die zusätzliche Klasse dann untergebracht werden könnten.
Bisher erfolglos war die Gemeinde bei der Suche nach einem Landarzt oder einer Landärztin. Die Gemeinde hatte in der Hardstraße 1 eine Arztpraxis neu gebaut, die bisher nicht besetzt ist. Dollinger habe nicht gedacht, dass die Suche nach einem Arzt so schwierig werden würde. „Ich hatte gedacht, wir rollen den roten Teppich aus, wenn wir eine Praxis bauen“, meinte er. Die Gemeinde werde sich aber weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, einen Arzt für die Räume zu finden.
Ertüchtigung der Kläranlage ist sinnvoller als Anschluss nach Landsberg
Erfolgreich wurden jetzt die Arbeiten zur Schaffung des Trinkwassernotverbunds mit der Stadt Schongau. Die voraussichtlichen Kosten würden sich auf rund 275.000 Euro belaufen. In der Verbesserungskalkulation seien ursprünglich 315.000 Euro angesetzt worden. Diese Differenz soll dann verrechnet werden, wenn die Bürger für die Sanierung des Wasserhochbehälters nochmals zur Kasse gebeten werden. Grob geschätzt werden die Kosten für die Sanierung des Hochbehälters bei rund 700.000 Euro liegen, abzüglich einer Förderung von knapp 260.000 Euro.
Investitionen sind auch in der Abwasserbeseitigung nötig: Für die mit der Gemeinde Apfeldorf betriebene Kläranlage läuft Ende 2027 die wasserrechtliche Genehmigung aus. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass eine Ertüchtigung sinnvoller und kostengünstiger sei als etwa ein Anschluss nach Landsberg. Ein Konzept zur Ertüchtigung wird gerade erstellt.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden