Krieg in Europa: "Ich musste weinen, als ich die Nachrichten gesehen habe"
Plus Die russische Invasion in die Ukraine sorgt in Landsberg für Entsetzen. Eine junge Mutter hat Angst um ihre Familie. Was Politiker aus der Region zur Eskalation sagen.
Wie viele andere Menschen hat auch Clarice Henry am Donnerstagmorgen auf ihr Smartphone geblickt und mit einem großen Schrecken die neuesten Entwicklungen in der Ukraine erfahren. Die 29-jährige Landsbergerin hat Wurzeln in jenem Land, das seit Donnerstag von Russland militärisch angegriffen wird. Sie sagt: „Eigentlich bin ich gar nicht der Typ dafür, aber ich musste weinen, als ich die Nachrichten gesehen habe.“ Dann habe sie ihre Eltern angerufen, die am Ammersee wohnen, und ihnen einen guten Morgen gewünscht. „Mein Vater antwortete gleich, der Morgen ist nicht gut. Spätestens da wusste ich, es ist real. Wir haben Krieg in Europa“, sagt Henry mit aufgeregter Stimme, während sie ihren achtmonatigen Sohn im Kinderwagen vor sich herschiebt.
Krieg in Europa: "Meine Generation kennt nicht das Gefühl, wenn Bomben fallen"
Clarice Henry hat Verwandte in der westlichen Ukraine im Raum Lemberg, gut 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Als sie zuletzt vor etwa drei Wochen mit ihnen telefoniert habe, sei ein möglicher Krieg nicht zur Sprache gekommen. „Die Lage ist so schnell eskaliert, auf diese Eskalation war keiner vorbereitet.“ Am Donnerstag hat sie Kontakt mit ihren Verwandten aufgenommen und sie aufgefordert zu fliehen. „Sie entwickeln gar nicht den Wunsch zu gehen. Sie können nicht, alle Flughäfen sind geschlossen und die Männer werden eingezogen“, berichtet Clarice Henry.
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