
Landsberg: Ein Stadionsprecher ohne Zuschauer

Sven Schneider moderiert die Spiele des HC Landsberg in der Eishockey-Oberliga. Doch die Ränge sind leer. Was den Stadionsprecher motiviert.
Seine Premiere hatte sich Sven Schneider auch ganz anders vorgestellt: Der neue Stadionsprecher des HC Landsberg hatte im Sommer schon viele Pläne gefertigt für die Moderation der Spiele – jetzt muss er die Durchsagen vor fast leeren Rängen machen, einzig Spieler, Betreuer und Presse sind anwesend. Aber Schneider schafft es trotzdem, zumindest unter den wenigen für Stimmung zu sorgen.
Erfahrung hat der 37-Jährige als Stadionsprecher schon viel gesammelt. „Mein Bruder hat Eishockey gespielt, und wo er war, wurde ich meist Stadionsprecher“, erzählt er – mehrere Jahre lang hat er in Schongau, Forst, Kempten oder Lechbruck die Mannschaften vorgestellt und die Torschützen präsentiert. Als er mit seiner Frau nach Schwabmühlhausen gezogen ist, schloss er sich den Hurlacher Fußballern an – und ging mit diesen zum HCL, freundete sich dort mit den Fans an und schnell wurde bekannt, dass er schon Stadionsprecher war. „Als Thomas Berghofer seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, sind wir dann schnell ins Gespräch gekommen“, sagt der selbstständige Versicherungsmakler.
Bei den Testspielen des HC Landsberg waren noch ein paar Zuschauer
Schneider freute sich auf die neue Aufgabe, doch dann machte Corona allem einen Strich durch die Rechnung. „Das ist schon eine sehr ungewohnte Situation, jetzt mit den leeren Rängen“, sagt er. In den ersten Testspielen waren zumindest noch ein paar Zuschauer da – das geht auch schon lange nicht mehr, und in dieser Saison rechnet er auch nicht damit, dass noch Zuschauer kommen dürfen.
Sven Schneider moderiert die Spiele dennoch, als sei das Stadion voll. „Ich bin ja auch DJ und ich will die Leute animieren, egal, ob es zehn oder Tausend sind. Und ich will auch der Mannschaft noch den letzten Kick geben.“ Und er hofft einfach, dass es demnächst klappt, dass er mehr Torschützen von den Gastgebern als von den Gästen durchsagen kann. „Bei einem Spiel wie gegen Lindau mit den acht Gegentoren macht es nicht viel Spaß“, blickt er zurück. „Aber zuletzt waren wir nah an einem Sieg dran.“
Schneider will die Landsberger Fans einen
Und Schneider will auch die Fans zusammenführen. „Mir ist es wichtig, dass wir an einem Strang ziehen: die Ostkurve, der Block D und die Haupttribüne.“ Dafür hat er einige Pläne in der Schublade liegen, die jetzt eben in der neuen Saison rausgezogen werden. „Mein Ziel ist es, dass das Landsberger Stadion wieder zum Hexenkessel wird.“ (mm)
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