
Eiskunstlauf-Abteilung des HCL hat Verstärkung aus Übersee

Plus Beim HC Landsberg freut sich die Abteilung Eiskunstlauf über viel Zuspruch. Bei den Trainingseinheiten tummeln sich bis zu 90 Kinder auf dem Eis.
Christine Dirauf, die selbst im Alter von zwei Jahren das Eislaufen im Verein lernte, nimmt bereits ihren zweijährigen Sohn Ludwig mit in die Eishalle – so wie ihre Mutter Margit Dirauf es vor Jahren mit ihrer Tochter machte. Auch wenn beim HC Landsberg das Eishockey viel Raum einnimmt: Die Eiskunstlauf-Abteilung kann sich ebenfalls über viel Zulauf freuen – und hat derzeit zudem eher ungewöhnlichen Zulauf beim Trainerteam.
Eiskunstlauf ist zu einem Prozent Talent und zu 99 Prozent Training, sagt Christine Dirauf. „Zweimal die Woche zu trainieren, reicht nicht.“ Zum Erfolg führen Disziplin und eiserner Wille. Damit schaffte es Vanessa Meyer als Zweite – nach Christine Dirauf – aus dem eigenen Nachwuchs in die Trainerriege. Die 19-Jährige hat mit fünf Jahren mit dem Eislaufen begonnen, hat „als erste Läuferin seit Langem“ (Christine Dirauf) den Verein bei bayerischen Meisterschaften vertreten und kürzlich den Trainerschein gemacht.
Der Freund spielt in der Eishockey-Oberliga für Peiting
In der aktuellen Saison verstärkt Julia Iaboni aus Toronto den Trainerstab. Sie kam mit ihrem Freund David Miller, der in der Oberliga-Mannschaft des EC Peiting spielt, nach Deutschland. „Hauptberuflich“ macht sie eine Online-Schule, zu den Eiszeiten in Landsberg fährt sie mehrmals wöchentlich mit dem Zug von Peiting nach Landsberg.
Zu den Eiszeiten, derzeit sind es fünf pro Woche, tummeln sich bis zu 90 Kinder und Jugendliche (aktuell ausschließlich Mädchen) auf dem Eis, betreut von rund neun Trainerinnen, manchmal verstärkt durch den ehemaligen Eishockeyspieler Arion Martinaj. Die Anfänger werden zunächst an die Hand genommen, doch schon bald können sich die kleinen – und auch großen – Eisläufer frei auf der Eisfläche bewegen.
Pro Training sind acht bis zehn Gruppen auf dem Eis
„Nach ein bis zwei Stunden können die Kinder allein laufen“, sagt Christine Dirauf. Dann steigen sie in die erste Zwergerlgruppe auf. Etwa acht bis zehn Gruppen, eingeteilt nach ihrem Können, betreut das Trainerteam pro Übungseinheit gleichzeitig. „Wer übersetzen kann, zählt zu den Fortgeschrittenen“, erklärt Dirauf. Zwei- und dreifache Sprünge oder Pirouetten erfordern sehr viel Übung. Aufgrund der eingeschränkten Eiszeiten – die Abteilung trainiert fünf Mal die Woche – sei kein Einzeltraining möglich.
Nach der coronabedingten Zwangspause nutzen ambitionierte Sportlerinnen jetzt jede Eiszeit, die zur Verfügung steht. „Am Donnerstag von 6.15 bis 7.15 Uhr haben wir acht bis zehn Kinder auf dem Eis“, sagt Christine Dirauf. Die besonders Ehrgeizigen kämen noch vor der Schule in die Eishalle.
Aus der jahrelangen Arbeit des Trainerstabs gingen bereits viele Läuferinnen hervor, welche die Kürklassen, die offiziellen Leistungsprüfungen im Eiskunstlauf, geschafft haben. „Das ist die Voraussetzung, um als Mädchen den Verein bei den bayerischen Meisterschaften vertreten zu dürfen“, sagt Christine Dirauf. Eine davon ist die 18-jährige Anastasia Martinaj, Schwester von Arion Martinaj, die bereits bei der bayerischen Meisterschaft startete.
Ein Wechsel vom Eishockey zum Eiskunstlauf ist immer möglich
Der Wechsel vom Eishockey zum Eiskunstlauf sei möglich, sagt Christine Dirauf, wenn der Erfolg sich nicht einstellt und der Zugang zur ersten Mannschaft nicht möglich ist. Zur „ganz normalen Eislaufschule“ kann jeder kommen, um das Vorwärts- und Rückwärtslaufen sowie das Bremsen zu lernen. „Man kann als Erwachsener sogar Einfachsprünge hinbekommen“, sagt Christine Dirauf, „man muss nur mutig sein.“

Wer sich fürs Training interessiert, kann nach vorheriger Anmeldung per E-Mail (info@hcl-eiskunstlauf.de) teilnehmen. „Jeder ist willkommen“, sagt Christine Dirauf. Am 26. Februar zeigt die Abteilung Eiskunstlauf ihr Können bei der Eisgala im Sportzentrum.
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