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Löwenmarsch: Prinz von Bayern wandert für Kenia 100 Kilometer durch die Region

Löwenmarsch

Prinz von Bayern wandert für Kenia 100 Kilometer durch die Region

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    Ende: Prinz Ludwig nach 100 Kilometern auf Schloss Hohenschwangau mit ritterlicher Begleitung.
    Ende: Prinz Ludwig nach 100 Kilometern auf Schloss Hohenschwangau mit ritterlicher Begleitung. Foto: Benedikt Siegert

    Der Schweiß rinnt Ludwig Prinz von Bayern von der Stirn, als er die letzten Stufen in den Löwenhof von Schloss Hohenschwangau schreitet. Medienvertreter waren kurz zuvor von den Organisatoren gebeten worden, keine Fragen an den Prinzen zu stellen nach dessen Ankunft. Zu groß waren die Befürchtungen gewesen, der 37-Jährige könnte sich zu stark verausgabt haben. Kein Wunder: 100 Kilometer hatte er zu Fuß in knapp 24 Stunden bei seinem „Löwenmarsch“ absolviert.

    Doch entgegen der Befürchtungen blieb der Wittelsbacher auch nach seiner Ankunft ganz lässig, ließ sich erst einmal eine Flasche Mineralwasser reichen und beantwortet dann geduldig alle Fragen. „Besonders die letzten fünf Kilometer hatten es in sich“, sagt der Prinz. „Ich wollte unbedingt unter der Marke von 24 Stunden bleiben und das habe ich auch geschafft.“ Stilecht mit Lederhose, Hut und kariertem Trachtenhemd hatte er die letzten Meter bis hoch zum Schloss erklommen.

    Löwenmarsch stand unter dem Motto "Stark sein für Afrika"

    Und das alles für einen guten Zweck. Denn unter dem Motto „Stark sein für Afrika“ hatten sich am Samstag um 14 Uhr 102 Teilnehmer von Schloss Kaltenberg im Landkreis Landsberg gemeinsam mit dem Prinzen aufgemacht, um 100 Kilometer bis Hohenschwangau zu wandern, beziehungsweise einen Teil dieser Strecke. Andere stoßen dazu, sodass sich insgesamt 230 Personen am „Löwenmarsch“ beteiligen. Initiator Ludwig Prinz von Bayern hat diese Spendenwanderung nach dem Löwen, dem Wappentier der Wittelsbacher benannt. Gleichzeitig steht der Löwe für Afrika.

    In Trauchgau passieren die Teilnehmer des Löwenmarsches eine malerische Bergkulisse.
    In Trauchgau passieren die Teilnehmer des Löwenmarsches eine malerische Bergkulisse. Foto: Benedikt Siegert

    Der 37-Jährige hat vor fünf Jahren die „Learning Lions“ ins Leben gerufen, eine IT-Schule in Kenia, die den Absolventen auch die Möglichkeit gibt, danach in die Digitalagentur „Digital Lions“ einzusteigen, und damit vor Ort als IT-Dienstleister einen Arbeitsplatz zu haben. Jetzt soll ein Campus mit 500 Ausbildungs- und Arbeitsplätzen entstehen, wie Ludwig von Bayern kurz vor dem Start erzählt. Rund eine Million brauche die Organisation dafür noch. Und ein Großteil dürfte mit der Spendenwanderung eingebracht sein: Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU), der selbst die ersten Kilometer wandert, hat einen symbolischen Scheck des Freistaats über fast 478.500 Euro mitgebracht. Und der Marsch selbst hat nach Angaben der Organisatoren weit über 50.000 Euro erbracht.

    Zahlreiche Prominenten wanderten für den guten Zweck mit

    Nach dem Start direkt aus der Arena der Kaltenberger Ritterspiele geht es Richtung Ammersee und weiter über Wessobrunn und Peiting nach Hohenschwangau. Ein paar junge Leute aus München haben sich mit Löwenmasken ausgestattet, eine internationale Gruppe Freiwilliger, die am Projekt Learning Lions in Kenia mitarbeitet, mit grünen Löwenmarsch-T-Shirt, die es am Start zu erstehen gibt. Viele nehmen sich vor, die 100 Kilometer zu gehen, für Anna Metz aus Irsee sind es sogar ein paar Kilometer mehr: „Ich bin von Kaufbeuren mit dem Zug nach Geltendorf gefahren und dann schon mal nach Kaltenberg gelaufen“, erzählt die 67-Jährige.

    Es gibt Abgänge und Zugänge auf der Strecke – darunter auch Prominenz wie die ehemaligen Skirennläufer Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sowie Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel und seine Frau Irene Epple-Waigel. Viele schließen sich an der letzten Station in Steingaden noch an, laut Veranstalter laufen 61 Menschen ab der Wieskirche bis nach Hohenschwangau. Die ersten beiden Läufer kommen bereits um 7.30 Uhr dort an. Einer von ihnen ist Ingo Burger aus Kempten. Er hatte durch unsere Berichterstattung von der Aktion erfahren, hatte Sponsoren gesammelt, und war am Ende stolz, in einer Zeit von knapp 20 Stunden angekommen zu sein.

    Lesen Sie dazu auch: Kann jeder in 24 Stunden 100 Kilometer wandern?

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