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Kommentar: In Würde altern

Kommentar

In Würde altern

Rudi Wais
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    Die Pflegediskussion rückt in Deutschland immer weiter in den Hintergrund.
    Die Pflegediskussion rückt in Deutschland immer weiter in den Hintergrund. Foto: Oliver Berg, dpa

    Je aufgeregter Deutschland über den Klimaschutz oder den Mangel an bezahlbarem Wohnraum diskutiert, desto weiter rückt die vielleicht größte soziale Frage unserer Zeit in den Hintergrund. Wie wir im Alter leben wollen, wer uns einmal pflegen soll und wie wir das alles in einer rasant alternden Gesellschaft überhaupt bezahlen wollen: Darauf hat bisher noch keine Bundesregierung eine nachhaltige Antwort gefunden.

    Für eine bessere Pflege demonstriert kein Schüler am Freitagvormittag

    Gesundheitsminister Jens Spahn bemüht sich zwar mehr als seine Vorgänger, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und die finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern, die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit aber sprechen eine klare Sprache. So schnell wie der Bedarf an Pflegekräften in Altenheimen und ambulanten Diensten wächst, kommen die Schulen mit dem Anwerben und Ausbilden gar nicht hinterher.

    Für eine bessere Pflege und ein Altern in Würde aber demonstriert kein Schüler am Freitagvormittag, obwohl die Generation der jetzt Heranwachsenden in ein, zwei Jahrzehnten die Kosten für den sich bereits abzeichnenden Pflegenotstand bezahlen wird. Mit Beitragssätzen von drei oder vier Prozent eines Monatsgehaltes lässt sich eine menschenwürdige Pflege auf Dauer sicher nicht finanzieren.

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