
Immer mehr Blinkmuffel auf den Allgäuer Straßen unterwegs

Plus Die Polizei bestätigt den Eindruck einer Zeitungsleserin, dass im Allgäu immer weniger geblinkt wird, und hat eine Vermutung, woran dies liegen könnte.
Wer kennt es nicht: Viel länger als nötig wartet man am Kreisverkehr, weil keiner blinkt, der den Kreisel verlässt. Oder ein anderes Ärgernis im Verkehr: Das vorausfahrende Auto bremst plötzlich und biegt ab, ohne den Blinker zu setzen. Da braucht es eine gute Reaktion, um einen Auffahrunfall zu vermeiden. Der Befund ist eindeutig: Auf den Straßen sind immer mehr Blinkmuffel unterwegs. Das fällt nicht nur Autofahrern auf, das hat auch die Polizei festgestellt. Dabei stellt sich die Frage, ob das Blinken schlichtweg vergessen wird oder ob es so mancher aus Bequemlichkeit bleiben lässt.
Die 67-Jährige glaubt, dass vor allem jüngere Autofahrer nicht blinken
Eine Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, schildert ihre Erfahrungen: „Seit ein- bis eineinhalb Jahren stelle ich fest, dass die Leute immer seltener blinken. Ich finde das manchmal richtig gefährlich.“ Das seien „meistens junge Leute“, glaubt die 67-Jährige.
Die Polizei führt keine Statistik zu diesem Thema. „Da es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit handelt, werden solche Fälle maximal mit einem Bußgeld von zehn Euro geahndet, das in bar noch vor Ort gezahlt wird. Somit ist das Verfahren abgeschlossen und wird nicht weiter dokumentiert“, sagt Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten.
Der Polizeisprecher glaubt, dass die Kreisverkehre "schuld" sind
Doch auch die Polizei hat beobachtet, dass die Zahl der Blinkmuffel steigt. Das könne daran liegen, dass es immer mehr Kreisverkehre auf den Allgäuer Straßen gebe, spekuliert Stabik. „Manche wissen vielleicht nicht, wie man sich im Kreisel richtig verhält. Und andere haben wohl schlichtweg keine Lust, jedes Mal den Blinker zu setzen, wenn auf 500 Metern drei Kreisverkehre liegen“, sagt der Polizeisprecher.
Die Leserin glaubt auch, dass es mit Bequemlichkeit zusammenhängen könnte. Sie selbst sei kein Blinkmuffel, sagt sie: „Wenn man seit 40, 50 Jahren Auto fährt, ist das wohl in einem drin.“
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