
Der Skyline Park hat in den nächsten Jahren große Pläne

Plus Nach dem Lockdown kommt der Skyline Park stark aus der Krise und freut sich über das ungebrochene Interesse der Fans. In den nächsten Jahren sind Millionen-Investitionen geplant.

Joachim Löwenthal strahlt bis über beide Ohren – fast noch mehr als die meterhohe Flatterpuppe, mit der die Gäste am Eingang zum Skyline Park begrüßt werden. Wer ganz genau hinschaut erkennt sofort: Hier strahlt der Chef des Freizeitparks gleich doppelt.
Und dazu hat Joachim Löwenthal wieder allen Grund: Die Saisonbilanz des Skyline Parks fällt besser aus, als er es selbst erwartet hätte.
Der Skyline Park kommt stark aus der Corona-Krise
Schwieriger hätte der Start in die Saison 2021 gar nicht mehr sein können: Der Lockdown zwang ganz Deutschland zum Zuhause bleiben und besonders lange mussten die Freizeitparks darauf warten, ehe ihnen die Bayerische Staatsregierung endlich wieder grünes Licht gab und sie wieder ihre Pforten öffnen durften.
Bis nach Pfingsten mussten Löwenthal und sein Team gezwungenermaßen die Füße still halten, daran konnten auch einige geharnischte Schreiben an die zuständigen Politikerinnen und Politiker letztlich nichts ändern. Doch dann – endlich – begann am Freitag, 11. Juni, dann doch noch die Saison, auf die sich alle so sehr gefreut hatten.
Dabei sei die Ausgangssituation noch schlechter gewesen als im Jahr zuvor, als der erste Corona-Lockdown ausgerufen wurde: Damals sei der Skyline Park vorbereitet gewesen. In diesem Jahr war die Ungewissheit ungleich größer, erinnert sich Joachim Löwenthal. Denn diesmal sei es angesichts der immer wieder neu gefassten Beschlüsse und Verlängerungen des Ausnahmezustands nicht möglich gewesen, alle Beschäftigen vollständig zu rekrutieren.
Und darunter leidet der Freizeitpark bis heute: Gut zehn Prozent des Stammpersonals hatte sich längst eine andere Beschäftigung gesucht. Dass der Skyline Park diese Personalsorgen mit der Gastronomie im Allgemeinen teilt, ist für Löwenthal freilich nur ein schwacher Trost. Entsprechend stolz ist er auf sein Team, das diesen personellen Aderlass gemeistert und noch enger zusammengerückt sei.
Die Corona-Krise hat für Millionenverluste im Skyline Park gesorgt
Die Krise hat dennoch deutliche Spuren hinterlassen: Etwa zehn Millionen Euro Verlust muss der Freizeitpark bislang verkraften. Vor allem die dritte Welle und das lukrative Oster- und Pfingstferien-Geschäft fiel komplett dem Lock-down zum Opfer. Während des Stillstandes wurde aber weitergearbeitet, schließlich mussten die 60 Fahrgeschäfte gewartet und für die Öffnung auf Vordermann gebracht werden.
In guten Jahren stürmen mehr als 400.000 Besucher den Freizeitpark, der von seinen Fans auch wegen der familienfreundlichen Preise geschätzt wird. 2020 war dann aber das schlechteste Jahr in der Geschichte des Skyline Parks, die Besucherzahlen brachen um fast die Hälfte weg. Alle publikumswirksamen Veranstaltungen mussten entweder ganz abgesagt werden oder konnten, wie an Halloween, nur stark eingeschränkt stattfinden. Einziges Highlight war die Eröffnung des Allgäu-Fliegers im September 2020.
Tief durchatmen – das beschreibt die Gemütslage von Joachim Löwenthal im Herbst 2021 wohl am besten. Denn mit den Besucherzahlen sei er angesichts der nach wie vor geltenden Einschränkungen und Hygienebestimmungen mehr als zufrieden. Der August sei sogar „der beste August in der Geschichte des Skyline Parks“ gewesen, freut sich Löwenthal. Im Vergleich zum Vorjahr strömten gut 50.000 Besucherinnen und Besucher mehr in den vor allem beim Familien beliebten Freizeitpark. Eine gute Zahl, dennoch schränkt Löwenthal ein: „Von Normalität sind wir noch weit, weit entfernt.“
Sein Blick geht dennoch voller Optimismus in die Zukunft, er hofft auf weiter steigende Impfquoten und sinkende Inzidenzzahlen, zumindest bis im nächsten Frühjahr, wenn der Skyline Park wieder eröffnet.
Schon heute stellt Löwenthal die Weichen und plant im kommenden Jahr mehr Events mit einem eigenen Motto: Oktoberfest oder Halloween – mit solchen und ähnlichen Aktionen war der Skyline Park besonders erfolgreich und darauf will Löwenthal aufbauen. Er war selbst überrascht, wie sehr das jüngste Halloween-Wochenende offensichtlich den Nerv seiner Gäste getroffen hatte: Etwa als am Sonntag mehr als 500 Kinder ungeduldig warteten, bis der romantische Fackelzug endlich losmarschieren konnte.
Auf solche Veranstaltungen mit Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher soll daher künftig noch stärker gesetzt werden – und ein ganz besonderes Highlight will Parkchef Löwenthal noch gar nicht verraten. Nur so viel: Die Idee dazu hatte er, als er im Sommer zu Gast bei „Kurpark leuchtet“ in Bad Wörishofen war ...
Viele Ideen, die den Parkchef und sein Team derzeit umtreiben. Doch wer Löwenthal kennt, der weiß genau: Damit wird sich der 67-Jährige noch lange nicht zufrieden geben. Sein Ziel ist es, weitere Kundenschichten zu erschließen und auch das Einzugsgebiet des Skyline Parks noch weiter auszudehnen.
Eine neue Achterbahn soll die Besucher in den Skyline Park locken
Und das gehe nun mal in dieser hart umkämpften Branche nur, wenn immer neue Attraktionen die Fans neugierig machen. Entsprechend hochfliegend sind die Pläne des Skyline Parks: Mit einer riesigen Achterbahn mit 70 Metern Höhe und 1,2 Kilometern Länge will Joachim Löwenthal in der Saison 2024 ein neues Ausrufezeichen setzen. Die Kosten dafür belaufen sich auf acht bis zehn Millionen Euro.
Gemeinsam mit der Spezialfirma Gerstlauer in Münsterhausen (Kreis Günzburg) werden derzeit die Pläne ausgetüftelt. Dabei gilt es, noch einige raffinierte technische Details zu klären, so Löwenthal. Spätestens 2023 soll dann auch der Parkplatz überdacht und mit Solarpanelen bestückt werden. Der daraus gewonnene grüne Strom wird für den Skyline Park verwendet.
Also haben der Parkchef und sein Team gut zu tun, um die Weichen in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu stellen. Und spätestens in der kommenden Saison soll der „flatternde“ Löwenthal vor dem Eingang des Skyline Parks dann wieder rund 400.000 Besucherinnen und Besucher begrüßen können.
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