Der Windkraft im Unterallgäu geht die Luft aus
Eine eigene Gesellschaft wollte die Windkraft voranbringen. Doch die Abstandsregeln haben das Projekt ausgebremst – und die Beteiligten viel Geld gekostet.
Vor sechs Jahren, nach dem Reaktor-Unglück in Fukushima, herrschte auch im Unterallgäu Aufbruchstimmung: Nicht nur auf Bundes- und Landes-, sondern auch auf Kreisebene sollte die Energiewende, also der Wechsel von fossilen oder atomaren zu regenerativen Energiequellen vorankommen. Besonder vielversprechend erschien die Windkraft, die damals in Windeseile zahlreiche Investoren anlockte.
Der Landkreis, die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, die Genossenschaftsbank Unterallgäu, vier Volks- und Raiffeisenbanken und die Baywa r.e. Wind GmbH wollte jedoch nicht ihnen das Feld überlassen. Stattdessen sollten die Bürger die Energiewende gestalten und in Form von Bürgeranlagen selbst davon profitieren. Dafür gründeten die acht Gesellschafter vor vier Jahren die „Projektentwicklungsgesellschaft Windkraft Unterallgäu“. Sie sollte die Windkraftanlagen bis zur Genehmigung planen und sie dann an die Gemeinden und ihre Bürger übergeben. Doch nun ist die Gesellschaft endgültig Geschichte: In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreisausschuss beschlossen, sie aufzulösen.
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